Mo 9. Mär 2009, 22:34
Park View Villaskommend von Volterra/Hauptsitz der Volturi
Alexiel verlangsamte seinen Schritt, es waren Menschen in der Umgebung - er konnte sie riechen und hören. Er lauschte ihren Stimmen, jedoch interessierten ihn die üblicherweise meist oberflächlichen Unterhaltungen der Menschen nicht lange.
"Wie können sie nur die wenigen Jahre die sie haben mit solchen Oberflächlichkeiten vergeuden?" dachte er kurz, als er die Gesprächsfetzen wahrnahm und verlor im gleichen Moment das Interesse an ihnen. Für ihn waren sie halt nur Nahrung - nichts weiter. Er konnte sich nicht vorstellen, warum die Cullens gewillt waren unter ihnen zu Leben. Alexiel selbst wollte sie nicht dauerhaft in seiner Nähe haben, vor allem in diesem Moment nicht. Aber die meisten Besucher des Parks waren ohnehin weit genug weg. Und selbst wenn... Solange er nur keine hektischen Bewegungen machte, würden sie ihn eh nicht beachten - mehr noch, sie würden ihn gar nicht sehen können. Er schaute kurz zum Himmel und freute sich über die dicke Wolkendecke. Zum Glück hatten sich die Cullens ein Gebiet mit wenig Sonne zum Wohnsitz auserkoren. Der Park grenzte an einen See und am weit entfernten Ufer auf der anderen Seite des Sees konnte er die Menschen sehen, deren Stimmen er eben noch für einen kurzen Moment Beachtung geschenkt hatte.
"Wie können sie nur mit ihren getrübten Menschenaugen durch die Welt gehen? dachte er mitleidig. Ja, auch wenn er die Menschen nur als Nahrung betrachtete, so hatte er Mitleid mit ihnen. Mitleid, weil sie nicht so perfekt waren wie Seinesgleichen.
Er überlegte, wie er weiter vorgehen sollte. Sollte er sofort nach Forks gehen? Die Cullens würden ihn nicht sehen können, soviel stand fest, sie kannten weder ihn noch seine Gabe. Aber er wollte nicht direkt nach Forks, er musste erst speisen und das wollte er auf keinen Fall in der Nähe
ihres Ortes. Es wäre viel zu riskant für ihn, die Cullens würden es bestimmt bemerken. Außerdem plagte ihn noch etwas anderes - seine Gedanken kreisten immernoch um seinen überstürzten Aufbruch aus Volterra.
"Was geschieht nun mit Felix? Ich hoffe, ich habe ihm keine Probleme bereitet. Ahnte er vielleicht etwas und wenn ja, wird Aro es herausbekommen?" Über diesen Gedankengang war er erstaunt. Noch nie war er zimperlich gewesen, wenn es um seine eigenen Belange ging, aber die Sache mit Felix machte ihm schon zu schaffen - dafür hatten sie damals schon viel zu viel miteinander erlebt. Seine Vergangenheit und die von Felix war eng mit einander verstickt, zumindest war es am Anfang so - vor Felix´ Aufnahme in die Wache. Er traute sich nicht, weiter über Felix nachzudenken und schlenderte weiter über den Kiesweg durch den Park, doch seine Gedanken kehrten immer wieder nach Volterra zurück.
Wie ist es nur soweit gekommen? Hatte er sich die Chance auf eine Aufnahme in der Wache nun endgültig vermasselt? Hatte er je eine Chance gehabt? Felix würde nie die Stärke besitzen auf Aro oder einen der Anderen einzuwirken und Aro hatte ihm mehr als deutlich gezeigt, dass er nichts Besonderes war. Mit jedem einzelnen Wort hatte er sein Missfallen verlauten lassen. Den kleinen Halbvampir sah Aro als außergewöhnlich an, fiel ihm in diesem Moment ein.
"Naja, dann werde ich mir doch bei Gelegenheit selbst mal ein Bild von diesem Kind machen. ein Lächeln umspielte seinen Mund
" Ich muss mir nur überlegen, wie ich am Besten an sie rankommen kann."Die Stunden verstrichen, während er durch den Park schlenderte und einen Plan in seinem Kopf reifen ließ. Auf einmal, einer inneren Eingebung folgend, fiel sein Blick auf einen älteren Mann, der in einiger Entfernung ebenfalls durch den Park lief. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er in die Nähe von einem Menschen gekommen war und plötzlich nahm er den Gruch wahr, als er das Brennen in seiner Kehle spürte. Sein Verlangen nach Nahrung löschte in diesem Moment jeden anderen Gedanken in seinem Gehirn aus. Alexiel drehte sich um und lauschte
"Soviel Zeit musste sein..." Es war niemand in der Nähe und der alte Mann lief gerade an einem Gebüsch vorbei.
"Man soll die Gelegenheit nutzen, wenn sie sich einem bietet..."dachte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dass seine strahlend-weißen Zähne zeigte, ging in Angriffstellung und sprintete los, den alten Mann im Visier...