Soo, ich stelle mal meine kitschige, unrealistische Geschichte hier rein, damit ich bald mitspielen kann
Steckbrief
Name: Corin
Alter (Körper): 25 Jahre
Alter (Vampir): 484 Jahre
Verwandlung: 1525
Augenfarbe: karmesinrot bis tiefschwarz
Haarfarbe: schwarz
Familienstand: ledig
Wohnort: meistens Volterra
Zugehörigkeit: Volturi
Besondere Fähigkeiten: kann alles um sich verlangsamen, gute Nahkämpferin
Besondere Merkmale: immer bewaffnet, hat einige Narben
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Die Geschichte von Corin, der Kriegerin
Als achtes Kind eines Schmieds wurde sie um 1500 in der Bretagne geboren. Da sie die einzige Tochter war, wurde sie von den Eltern, entgegen dem damaligen Zeitgeist, eher verwöhnt als zur harten Arbeit heran gezogen (unter verwöhnt verstand man damals noch etwas anderes ...) Die kleine Corin saß gerne in der Schmiede und sah ihrem Vater und den Brüdern beim Arbeiten zu. Eines Tages, das Mädchen mochte etwa sechs oder sieben Jahre alt gewesen sein, war sie um die Mittagszeit draußen, während alle anderen beim Essen saßen. Wie schon so oft hatte sie sich vom Tisch weggeschlichen, um dann in den Wald zu laufen und die Tiere zu beobachten. Aber als sie an der Schmiede vorbei kam, hörte sie ein leises Klirren. Vorsichtig drückte sie sich an der Wand entlang, zur Tür, die seltsamerweise einen Spalt offen war. Corin hielt die Luft an und spähte durch den Spalt. Sie sah nur einen Rücken – den Rücken eines Jungen. Rasch schlug sie die Tür auf, der Junge drehte sich erschrocken zu ihr um. Er war aus dem Dorf, erkannte sie. Verlegen sah der Junge auf seine Füße. Corin trat einen Schritt näher, er verfiel in Panik und wollte an ihr vorbei stürzen, hinaus. Doch als er bei ihr angelangt war, war es plötzlich, als könnte er sich nicht mehr bewegen, als hätte er Harz an den Füßen. Das Mädchen starrte ihn unentwegt an. In Zeitlupentempo bewegte er seine Lippen, doch sie konnte ihn nicht verstehen – die Laute ergaben keinen Sinn für sie. Sie sah nur ihn und dass er vor ihr fliehen wollte. Da rief ihre Mutter vom Haus aus nach ihr, und der Bann war gebrochen. So schnell er konnte, lief der Junge davon, nicht ohne Corin noch einen seltsamen Blick zuzuwerfen. Die Kinder erzählten niemanden von der Begebenheit.
Doch von diesem Tag an war Corin’s Neugierde für die Waffen in der Schmiede geweckt. Sie wollte versuchen, zu verstehen, wieso jemand einen Dolch stehlen sollte. Es war doch besser, wenn man keine Waffe mit sich führte, am Ende wurde man noch mit der eigenen Waffe ermordet. Sie bettelte den ältesten Bruder solange an, bis er weich wurde und sie bei den Kämpfen der Brüder untereinander zusehen durfte. Als sie noch jünger waren, hatten sie sich in jeder freien Sekunde die Köpfe eingehauen. Nun fochten sie Duelle mit den selbst gefertigten Waffen aus. Die Zeiten, in denen sie sorglos sein konnten, waren ohnehin selten genug, darum störten sich die Eltern auch nicht sonderlich daran. Corin’s Begeisterung für die Dolche und Schwerter wuchs und wuchs. Bis sie eines Tages selbst darin versuchen wollte. Sie stellte sich nicht allzu ungeschickt an, und die Brüder waren ihr gute Lehrmeister. Ihnen gefiel die Idee, dass ein Mädchen, „ihr“ Mädchen, mit den Waffen umgehen konnte wie keine andere. Mit der Zeit konnten die Geschwister es aber nicht mehr vor den Eltern verbergen, dass das kleine süße Mädchen (das inzwischen zwölf oder dreizehn Jahre alt war) bei ihren Schwertkämpfen mitmachte und auch schon des öfteren gewann. Das wurde den Eltern zuviel und es fiel die Entscheidung, dass Corin wohl verheiratet werden sollte. Aber wer sollte schon eine wollen, die besser mit dem Schwert umgehen kann als mit Nadel und Zwirn? Die Geschichte vom schwertschwingenden Mädchen hatte sich mittlerweile schon über die Grenzen des kleinen Orts in der Bretagne hinaus verbreitet. Kein Mann würde sie nehmen, also sollte sie in einem Kloster aufgenommen werden. Zum Abschied schenkten ihr die Brüder einen kleinen Dolch, den sie bequem im Ärmel hochschieben konnte, ohne dass es jemand bemerkte. Im Kloster konnte sich der Wildfang nicht und nicht einleben, es war ihr hier einfach zu ruhig. Viel zu viele starre Regeln und das ständige Beten erst! Oft durfte sie tagelang mit niemandem sprechen, doch dies fiel Corin nicht schwer. Wenn es nur irgendwie möglich war, hing sie sowieso lieber ihren eigenen Tagträumen nach.
Corin war jetzt schon an die zwei Jahre im Kloster, als sie bei den Kräuterbeeten, wo sie sich am liebsten aufhielt, einen hinter dichtem Efeu versteckten Ausgang bemerkte. Sie sah sich um, ob jemand in der Nähe war, dann näherte sie sich vorsichtig und schob die Ranken etwas zur Seite. Eine alte, verwitterte Holztür hing nur noch halb in den Angeln. Wie leicht hätte hier jemand ins Kloster eindringen können! Corin schob sich durch die Maueröffnung und zog den Efeu-Vorhang rasch wieder an seinen rechten Platz, damit es nur ja niemandem auffiel. Jetzt stand sie in einem Wald. Riesige, mit Moos und Flechten bewachsene Bäumen ringsum. Plötzlich sprang ein Reh vorbei. Als es die junge Frau bemerkte, wurde es langsamer und starrte sie mit großen Augen an. Wie im Zeitlupentempo schritt es schließlich weiter. Corin wollte das Reh angreifen, streicheln, einfach um zu sehen, dass es wirklich da war. Die Welt hier hinter dem Kloster kam ihr so unreal vor. So ruhig. Bis ein Käuzchen schrie, und das Reh erschrocken mit schnellen Sprüngen das Weite suchte. Corin ging tiefer in den Wald hinein, doch sie konnte keine Tiere mehr entdecken und auch keinen Laut mehr hören. Sie fürchtete sich nicht, aber ihr kam in den Sinn, dass wohl jetzt der ideale Zeitpunkt wäre, um davonzulaufen. Aber in der Klostertracht? Andererseits hatten ihr die Brüder noch ein bisschen mehr gezeigt als nur kämpfen. Unter anderem auch, wie man sich in die Häuser anderer Leute schleicht, ohne bemerkt zu werden. Damals hatten sie nie etwas gestohlen, es ging nur um den Nervenkitzel. Aber jetzt? Zuerst musste sie einmal ein Haus finden.
Ein Jahr später reiste Corin, als Mann verkleidet, mit einem Jahrmarkt von Stadt zu Stadt. Sie schluckte Schwerter und warf Messer auf die anderen Gaukler. Ihre Treffsicherheit wurde vielerorts bewundert. Manches Mal wurde sie auch zu einem kleinen Messerkampf aufgefordert, diese Kämpfe gewann sie meistens. Ihre Gegner wirkten oft, als seien sie am Boden festgeklebt. Natürlich fiel dies auch ihren Gaukler-Kollegen auf, die sie immer öfter mieden. Als es zu einer offenen Konfrontation kam, bei der sie fast einen der anderen Artisten tötete, erkannte sie, dass dies wohl der Zeitpunkt sei, an dem sie wieder alleine losziehen musste.
Sie blieb ein Mann, und trat der Armee bei. Ihre Geschicktheit im Umgang mit Hieb- und Stichwaffen blieb auch hier nicht unbemerkt, und so wurde sie bald auf heiklere Missionen geschickt, oft als Leibwache eines höherrangigen Beamten. Zu dieser Zeit kam Corin erstmals nach Italien, das damals teilweise zu Frankreich gehörte.
Aber es war in Frankreich, wo die etwa fünfundzwanzigjährige Corin in Frauenkleidern allein im Wald unterwegs war, um Kräuter zu suchen. Plötzlich stellten sich ihr die Haare auf. Jemand oder etwas war in der Nähe, sie spürte es. Sie hatte das Bedürfnis zu fliehen. Normalerweise rannte Corin vor niemandem davon, sie stellte sich dem Kampf. Aber so ein Gefühl hatte sie noch nie gehabt. Sie drehte sich um und wollte schon weglaufen, als sie eine knurrende Stimme hörte. Überrascht machte sie kehrt, und blickte in ein Paar tiefroter, stechender Augen. Was für eine seltsame Augenfarbe, dachte sie bei sich. Einen Wimpernschlag später lag sie schon am Boden, der Fremde hockte schwer auf ihr. Langsam öffnete er seinen Mund, Corin hielt den Atem an. Sie hatte schon oft Geschichten über die „Anderen“, über die Upire und wie sie sonst noch genannt wurden, gehört und als Unsinn abgetan. Wie konnte ein erwachsener Mensch nur an so einen Blödsinn glauben? Und nun saß auf ihr selbst ein solches Wesen. Sie fürchtete den Tod nicht, aber sie wollte wenigstens schnell sterben. Er nahm ihre Hand, grinste sie hämisch an und biss zu. Es brannte furchtbar in ihr, als er mit funkelnden Augen an ihrem Arm saugte. Da sie jedoch entweder einen schmerzfreien Tod sterben wollte oder gar keinen, packte sie der Mut, sie hob die freie Hand und stach mit dem Dolch im Ärmel zu. Der Vampir konnte sich nicht einmal wehren, er konnte sich kaum bewegen. Wieder und wieder stach sie auf ihn ein, mittlerweile hatte er sie bereits losgelassen. In ihren Adern brannte es, und sie atmete schwer. Sie konnte nicht mehr lange durchhalten und das Scheusal hockte immer noch auf ihr! Als sie für einen kurzen Moment inne hielt, lachte er bösartig auf und presste seinen verwundeten Arm auf ihre Lippen, sodass sein Blut in ihren Mund floss und biss dann nocheinmal zu. Dann wurde Corin ohnmächtig.
Die Zeit danach verflog so rasch, dass keine Erinnerungen zurückblieben. Sie zog ein paar Monate allein und mordend durch Europa, ihres „Schöpfers“ hatte sie sich rasch entledigt. Und so kam sie wieder nach Italien. Hier erinnerte sie sich an eine Stadt, von der sie in ihren früherem Leben gehört hatte, dass sie von Vampiren beherrscht wurde. Neugierde zog Corin nach Volterra.
Nach einem nächtlichen Raubzug durch die Stadt wurde sie angehalten, sie wollte die beiden schon einfach zur Seite stoßen, aber blitzschnell hatten die beiden Störenfriede sich bei ihr untergehakt. Ihren Protest nicht beachtend, brachten sie sie in eine Festung. Seltsamerweise konnte sich Corin trotz ihrer Vampirkraft nicht dagegen wehren. Allerdings wurden sie langsamer, als sie ihre Fähigkeit benutzte. Doch es half nichts, sie war einfach noch zu unerfahren, und so landete sie vor Volterras höchsten Vampiren: Caius, Marcus und Aro.
In Volterra lernte Corin, ihren Durst unter Kontrolle zu halten und ihre Gabe zu verfeinern und trainieren. Dies war eine harte Zeit für den jungen Vampir. Aber schließlich wurde sie sogar in die „Wache“ aufgenommen, nachdem sie bewiesen hatte, dass sie sich selbst fast genau so gut beherrschen konnte wie ihre Waffen. Corin war bereits so kalt, dass sie keine einzige Gefühlsregung zeigte, wenn sie getroffen wurde oder jemanden tötete. Wenn ihr einer der Vampire zudringlich wurde, wies sie ihn anfangs noch mit einem leichten Dolchhieb ab, später mit einem bösen Satz. Sie blieb lieber alleine, so war sie nicht so leicht verwundbar. Glaubte sie. Aber vielleicht gerade dadurch war sie eine der furchtlosesten und gefürchtetsten Krieger, sie kannte keine Gnade für Verbrecher. Diejenigen, die sich nicht an die Regeln hielten, brachte sie eiskalt zur Strecke. Deshalb wurde sie mit der Zeit auch öfters alleine oder mit einem zweiten Krieger in ferne Länder geschickt, um dort einen „Auffälligen“ aus dem Verkehr zu ziehen.
Im Jahr 2009 kam Corin gerade von einem solchen Einsatz zurück, diesen Job hatte sie alleine erledigt. Es war nicht jedermanns Sache, in der Kanalisation Londons nach einem streunenden Vampir zu suchen. Ihr war es egal. Hauptsache, sie hatte die Jagd und danach ihren Kampf. Außerdem hielt sie sich gerne außerhalb Volterras auf, sie hatte oft das Gefühl, wieder in Volterra eingesperrt zu sein. Und Corin hasste es, eingeschlossen zu sein. Das gab ihr das Gefühl, kontrolliert zu werden. Deshalb und weil sie meistens erfolgreich zurück kam, wurde sie oft alleine geschickt. Und weil sie schwer auszuhalten war und immer mit einem so grimmigen Blick durch die Gegend lief, dass allein ihre Blicke schon töten hätten können. Aber von diesem Einsatz in London kam eine neue Corin zurück. Sie war wie verwandelt.