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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: So 16. Aug 2009, 15:09 
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Deutlich konnte Alexiel das Fauchen des weiblichen Vampires vernehmen. Nur den Bruchteil eines Augenblicks später ging sie in Kampfposition und ihr Kleid schimmerte leicht im Licht des Mondes, der mittlerweile am Himmel erschienen war.
Ausdrucksstark und unmissverständlich gab die blonde Schönheit mit ihrer Geste den beiden zu verstehen, dass sie niemanden in ihrem Jagdgebiet duldete. Mit einem Grinsen im Gesicht beobachtete der Dunkelhaarige die Gestalt am anderen Ende der Lichtung.
Der Geruch des männlichen Vampirs lag in der Luft und Alexiel wusste, dass Jasper ganz in der Nähe war und er daher nichts zu befürchten hatte. Die beiden schienen auf der Jagd zu sein und daher waren die Reaktionen, welche die Blonde zeigte nur allzu verständlich. Aber da war auch noch ein anderer Geruch in der Luft.
Er bewegte sich keinen Millimeter.
„Sie ist eine wahre Schönheit… ihre Körperhaltung… so vertraut… ich habe sie schon einmal gesehen… Ob es seine Gefährtin ist?“ Er stellte die Frage nicht laut, sondern überdachte die Geste seines Gegenübers und den Geruch insgeheim unter neuen Voraussetzungen. Leicht die Hand von Jessica um ihr zu signalisieren, dass sie nichts zu befürchten hatte, auch wenn die Körperhaltung der Blonden alles andere als einladend war. „Was ist hier geschehen?“ fragte er sich und sog den Geruch in sich ein.
Wer seid ihr? In der Stimme der Vampirin klang Unsicherheit mit.
Alexiel antwortete nicht und ließ auf seinem Gesicht auch keine Gefühlsregung erkennen. Er ließ die Hand seiner Gefährtin los nur für den Fall, dass die Blonde sie doch noch angreifen würde.
Charlotte? erklang eine ihm nur allzu vertraute Stimme aus einiger Entfernung.
Schon konnte man den Vampir dem die Stimme gehörte und sich in rasender Geschwindigkeit durch das Unterholz schlug, sich ihnen nähern hören. Auf dem Gesicht des Dunkelhaarigen erschien ein selbstsicheres Lächeln.
Er hatte seinen ehemaligen Major gefunden.
Und er wusste nun, was es mit dem Geruch auf sich hatte. Die beiden hatten sich hier, inmitten der Lichtung vereinigt. Wieder blickte er zu der Frau auf der anderen Seite der Lichtung und schob seine Hände in die seitlichen Taschen seiner, vom Kampf mit den Wölfen zerschlissenen Jeans. Mittlerweile hatte sie ihre Kampfstellung aufgegeben. Vermutlich nur um Zeit zu gewinnen, denn es würde nur noch wenige Sekunden dauern, bis Jasper sie erreicht hatte.
Da war er auch schon, stellte sich beschützend vor sie und vergewisserte sich mit seiner Hand, dass sie sich nicht wieder neben ihn stellte. Ein bedrohliches Knurren erklang aus der Kehle des Majors, doch dies irritierte Alexiel keineswegs. Auch die Tatsache, dass Jasper, wie schon die blonde Schönheit vor ihm, in Angriffsstellung ging, beeindruckte den großen Dunkelhaarigen nicht wirklich und ein breites, selbstgefälliges Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
Wie Lange hatte er diese Pose seines Vorgesetzten nicht mehr gesehen?
Weder der Major noch die Vampirin, die hinter seinem Rücken stand konnten wissen, dass Alexiel nicht im Entferntesten daran dachte, die beiden anzugreifen, sondern sich darüber freute, sie endlich gefunden zu haben.
Er ging auf die beiden zu.
Langsam und selbstsicher, einen Schritt nach dem nächsten verringerte er die Distanz zwischen ihnen. Mit einer kurzen Handbewegung bedeutete er Jessica hinter ihm zu bleiben.
Bleib wo Du bist! erklang die warnende Stimme von Jasper und ein kurzes drohendes Knurren folgte ihr.
Der Dunkelhaarige lachte leise auf. Er hatte vor ein kleines Spielchen zu spielen und setzte seinen Weg quer über die Lichtung mit langsamen Schritten fort.
„Nana, scheinbar hat der Major noch nichts verlernt!“ Alexiel lachte nun etwas lauter. So langsam fand er Gefallen an diesem Spiel. Er hatte Jasper seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gesehen und doch hatte er ihn nie vergessen. Wenn er nicht so unglaublich erleichtert darüber gewesen wäre, ihn zu sehen, dann würde er es ihm wahrlich übel nehmen, dass ihn sein ehemaliger Vorgesetzter nicht mehr kannte.
Der blonde Vampir setzte zu einer Frage an. Alexiel konnte sich vorstellen, wie die Frage lauten würde und so fiel er ihm gleich darauf ins Wort. „Muss ich es persönlich nehmen, dass mich mein Major nicht mehr erkennt?“ Wieder lachte der Dunkelhaarige aus voller Kehle.
Der Mond erhellte nun sein Gesicht und zeigte sein Lächeln. Sie standen nicht mehr weit voneinander entfernt. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis Jasper ihn erkannte.
A…Alexiel?
Ein weiteres Lachen war zu hören und diesmal schwang pure Erleichterung in ihm mit. Mit einem letzten Schritt stellte sich Alexiel direkt vor Jasper. „Oh, sieh mal einer an. Er hat mich tatsächlich wieder erkannt!“
In der Stimme des Blonden schwang noch ein Hauch Skepsis mit, als sein Gegenüber fragte, ob er es wirklich war. „Wie er leibt und lebt...“ erwiderte er seinem Major und breitete die Arme aus, um ihn zu begrüßen. „…willst Du einen alten Soldaten nicht begrüßen?“
Erwartungsvoll blickte er ihn an.
Mit einem Grinsen im Gesicht warf sich Jasper in seine Arme und Alexiel drückte ihn herzlich an seine Brust. Er freute sich über alle Maßen, dass er ihn endlich gefunden hatte und über die Tatsache, dass ihn Jasper nach all den vielen Jahren nicht vergessen hatte.
Nachdem sich der Blonde aus der stürmischen Umarmung seines ehemaligen Soldaten gelöst hatte, trat er wieder näher an seine Gefährtin heran und wollte wissen, was Alexiel nach Montreal führte. Jessica, die am anderen Ende der Lichtung stand hatte der dunkelhaarige Vampir durch die Wiedersehensfreude völlig vergessen.
Er musterte die Frau neben Jasper.
Ihm war gleich aufgefallen, dass sie eine Schönheit war und jetzt, da er sie direkt vor Augen hatte, sah Alexiel, dass er sich nicht getäuscht hatte. Er nickte seinem Major anerkennend zu. Die beiden wirkten in ihrem Umgang miteinander so vertraut und dann war da noch der eindeutige Geruch. Es konnte gar nicht anders sein. Jasper musste eine Seelenverwandte gefunden haben. Aber auch Alexiel kam das Gesicht und die Art, wie sie sich bewegte bekannt vor.
Irgendwo hatte er sie schon einmal gesehen.
„Da hast du dir aber ein hübsches Weib genommen!“ Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht und als er in das seines Gegenübers blickte erkannte er, dass es ein Trugschluss gewesen sein musste.
Die Bestätigung von Jasper kam umgehend und auf seine Frage hin, ob der Blonde ungebunden sei, erklärte er Alexiel, dass es eine lange Geschichte war und blickte die Frau an. Obwohl er sich sicher war, das die beiden sich vor nicht allzu langer Zeit vereinigt hatten, beließ er es dabei und sein Blick glitt ebenfalls zu ihr. Sie wirkte nachdenklich und musterte ihn auffallend.
Hatte er mit seiner Vermutung recht?
War sie ihm schon einmal begegnet?
Es drängte sich ihm immer mehr der Verdacht auf, dass er sie auch aus seiner Armeezeit mit Jasper kannte, doch er wischte den Gedanken fort. Es würde sich in naher Zukunft noch zeigen, ob es wirklich so war.
„Nun denn, was habt ihr vor?“ Gespannt wartete er, bis Jasper ihm erklärte, dass sie vorhatten auf die Jagd zu gehen. Die Augen des Majors zeigten eine deutlich rötliche Färbung und Alexiel fragte sich insgeheim was es wohl damit auf sich hatte, wo Jasper doch allem Anschein nach ein Mitglied dieser Vegetarierfamilie aus Forks war.
Die Augen der Vampirin jedoch waren dunkel. Sie musste sehr durstig sein. Auch Alexiel spürte das Brennen in seinem Hals stärker werden und klatschte in seine Hände. „Nun denn, worauf warten wir?“ fragte er die beiden, doch er bekam keine Antwort.
Alexiel of Waringham. Er spürte die Kälte in der Stimme der blonden Schönheit und sah ihr in die Augen, als sie ihm seinen Verdacht bestätigte. Sie war ebenfalls in Marias Armee gewesen, war dazu gestoßen, als er schon lange Zeit für sie gekämpft hatte.
Jetzt fiel es ihm wieder ein, wer sie war. Sie war eine der Neugeborenen.
Doch warum war ihre Stimme so kalt?
Distanziert?
"Ja, natürlich, die kleine Charlotte, die Peter den Verstand geraubt hat. Man hat so einige Geschichten über eure Flucht gehört und über Jaspers Rettung. Du siehst gut aus. Anders... du hast dich irgendwie verändert. Eigentlich war es klar, das du es bist, schließlich habe ich von Maria gehört, das ihr beide hier in Montreal seit…" erklärte er, wie er ihnen auf die Fährte hier in Montreal gekommen war.
Deutlich spürte er, die Kälte, die von den beiden ausging und Jaspers Augen funkelten bösartig, als er ihn fragte, ob er mit Maria gesprochen hatte.
"Also ist es wahr? Sie hat Peter getötet?" Alexiel stockte für den Bruchteil einer Sekunde und sah zu Boden. Als er seinen Kopf wieder hob sprach er weiter. "Sie hatte so etwas angedeutet und ich dachte mir schon, dass sie so etwas meinte. Und, da er nicht bei euch ist, nehme ich an, ich habe mich nicht geirrt?"
Charlottes Blick war gequält. Sie brachte keinen Ton hervor. Jasper antwortete stattdessen. Ja, Maria hat ihn vernichtet. Ich konnte Charlotte grade noch so retten. Aber, wo hast du Maria getroffen? Du bist doch nicht in ihrem Auftrag hier?
Alexiel war erschüttert.
Wie um alles in der Welt kamen Jasper und Charlotte darauf, dass er in Marias Auftrag unterwegs sei?
Woher kam dieses Misstrauen?
Ja, Alexiel hatte einst in Marias Auftrag gehandelt. Aber das hatten die beiden doch auch. Und es stimmte auch, dass er einige Zeit im Verborgenen für sie gearbeitet hatte. Es war sogar richtig, dass Maria ihm den Posten von Jasper angeboten hatte. Jedoch hatte der Dunkelhaarige diesen abgelehnt. Leider konnten die beiden das nicht wissen.
Sie waren zu diesem Zeitpunkt ja nicht mehr da.
Deshalb entschied er sich, ihnen zu erzählen, was geschehen war. "Nein, wir haben sie getroffen. Wir...Wir waren auf der Suche nach dir, Jasper. Ich habe mitbekommen, dass du dich in Montreal aufhältst und wir sind sofort her gekommen. Ich komme aus Forks. Dort wurden wir dann aber von komischen Wölfen verfolgt...es ist eine lange Geschichte..."
Alexiel er zählte ihnen alles, was auf ihrer Reise nach Montreal geschehen war und ließ nur wenige Details aus, die für die beiden nicht wichtig zu sein schienen. Er wollte, dass die beiden ihm vertrauten und bedeutete Jessica mit seiner Hand, dass sie sich zu ihnen gesellen sollte, während er sprach. Man konnte sehen, wie sich Jasper merklich entspannte, doch als Jessica die drei letztendlich erreicht hatte, verkrampfte er sich sofort wieder.
Dem Dunkelhaarigen war klar, warum. Er erkannte in ihr eine Neugeborene.
Jessica? Bist du es wirklich...Jessica Stanley? Oh mein Gott, Alexiel, was hast du getan? Vor Aufregung brachte Jasper die Worte nur undeutlich hervor. Seine Stimme überschlug sich beinahe. Was folgte, war ein kurzes Gespräch zwischen dem Major und Charlotte in welchem er ihr erklärte, woher er Jessica kannte und Alexiel traute seinen Ohren kaum.
Dann ergriff plötzlich Jessica mit einem Lächeln das Wort und begrüßte Jasper.
"Ach, das ist ja lustig, ihr kennt euch also?" Abwechselnd blickte der Dunkelhaarige hin und her. Die Belustigung über diesen Umstand stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Wie sollte er um Himmelswillen erklären, wieso er sie verwandelt hatte?
Er hatte sie gesehen und wusste, dass er ohne sie nicht weitermachen konnte und als Konsequenz daraus hatte er sie verwandelt. Also entschied er sich, die Wahrheit zu sagen.
"Jessica ist...naja, wie soll ich sagen...meine Seelenverwandte. Ich habe sie in Forks gesehen und wusste, ich muss sie zu einer von uns machen."
Das Knurren von Jasper und eine Worte irritierten ihn.
Wieso hätte er Jessica nicht verwandeln dürfen?
In welche Gefahr hatte er sie alle gebracht?
Er war sich dessen bewusst, dass er in Zukunft besser auf Jessica aufpassen musste. Deshalb war er ja hierher gekommen.
Die Stimme von Charlotte riss ihn aus seinen Gedanken. Sie schlug vor erst einmal jagen zugehen und danach Klarheit zu schaffen. Alexiel und Jessica stimmten dem Vorschlag zu und gingen voran in den Wald hinein. Du bist mir einige Antworten schuldig! Die Stimme von Jessica war nur ein leises Zischen. Aber sie hatte Recht.
Er würde ihr noch so einiges erklären müssen.
Seine Gefährtin hatte einen Geruch in die Nase bekommen, der auch ihm nicht entgangen war. Sie wollte gerade loslaufen um ihm zu folgen, als der Dunkelhaarige nach ihrem Arm griff und sie zurückhielt. Er zog sie behutsam an sich heran und bedeutete ihr ruhig zu sein, indem er sich den Zeigefinger auf den Mund legte.
Major Jasper Whitlock…
Eine Stimme erklang, zu welcher Alexiel sich nicht auf Anhieb einen Reim machen konnte, die er aber definitiv wiedererkannte. Sie gehörte zu einem von Aros Wächtern. „Was in drei Teufels Namen geht hier ab? Demetri… Ob Felix auch hier ist?“ schoss es ihm durch den Kopf während er Jessica lautlos zu Boden zog und ihr mit einer kurzen Geste seiner Hand zeigte dort sitzen zu bleiben.
Sie verstand zwar nicht was los war - das konnte er an ihren Augen erkennen, die ihn fragend anblickten - doch sie nickte leicht mit dem Kopf.
Er drehte ihr den Rücken zu.
Dann schlich er sich an die beiden Vampire, die Jasper und Charlotte gegenüber standen heran. Felix stand neben dem anderen Vampir, dessen Stimme er Demetri zugeordnet hatte. Die Gestalt seines langjährigen Freundes war ihm so vertraut, dass er sie zwischen tausend anderen ausgemacht hätte.
Ihr Erscheinen ließ ihm keine Ruhe.
„Was machen sie hier? Sie suchen ja wohl kaum Jasper und Charlotte… Suchen sie vielleicht nach mir? Hat Aro sie geschickt, weil ich so plötzlich aus Volterra abgehauen bin? Das kann doch kein Zufall sein, dass sie hier auftauchen…“ Seine Gedanken überschlugen sich.
Im Geist ging er alle möglichen Optionen durch, um das Auftauchen der Wächter zu erklären. Selbst wenn, sie hinter ihm her waren, weil er Jessica verwandelt hatte und sie von dem Kampf mit den Wölfen wussten wäre es mehr als unklug sich aus dem Staub zu machen.
Alexiel kannte die Gabe von Demetri genau.
Felix hatte ihm schon einiges darüber erzählt und er wusste, dass der Tracker ihn und Jessica aufspüren würde, egal wo sie sich verstecken würden. Mal ganz abgesehen davon, dass es nicht in der Natur des Dunkelhaarigen lag, sein Dasein im Verborgenen zu fristen. Und da war noch eine Sache. Er würde seinen Major und Charlotte nicht hängen lassen.
Entschlossen trat er zwischen die beiden, während Demetri noch sprach.
Durch seine Gabe achteten die beiden nicht auf ihn, doch an den Augen von Jasper konnte Alexiel erkennen, dass er für ihn sichtbar war und er grinste ihm entgegen. Dann legte er sowohl Felix, als auch Demetri einen Arm auf die Schulter und machte sich dadurch bemerkbar.
„Na, Jungs… Was macht die Kunst? Hat Aro euch geschickt oder macht ihr einen Betriebsausflug?“ Er schaute zuerst in das Gesicht von Demetri, dann in das von Felix und zwinkerte seinem alten Freund zu.
Er hoffte, dass diese Begegnung nicht auf einen Kampf hinauslaufen würde, denn er wollte seine Gefährtin nicht in Gefahr bringen, aber tatenlos dabei zusehen, wie die beiden auf Jasper und Charlotte losgehen würden, wollte er auch nicht.
Wenn es auf einen Kampf hinauslief, dann würde Alexiel sich ihm stellen.
So, wie er es immer getan hatte.

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Er kann sich unter Vampiren, Menschen und Gestaltwandlern bewegen, ohne daß diese ihn beachten oder entdecken können, wenn er sich unauffällig verhält.

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 16. Aug 2009, 15:09 


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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: So 30. Aug 2009, 15:56 
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Nach einer ausgiebigen Begrüßung hatten Jasper und Charlotte beschlossen ihre Jagd fortzusetzen. Der Vampir wusste, das sie beide unbedingt trinken mussten. Und auch Alexiel war mehr als bereit gewesen sie zu begleiten. Und so kam es, das sie zu Viert durch den Wald gingen und Jasper spürte deutlich, wie sich eine Art Anspannung über die kleine Gruppe von Vampiren lag. Es war ihm auch bewußt, das es noch einiges zu klären gab. Viel zu skeptisch war er Alexiel gegenüber getreten und auch Charlottes Zweifel ubermannten ihn zusehends. Die blonde Vampirn traute dem großen Dunkelhaarigen nicht sonderlich und Jasper konnte es ihr noch nicht einmal verübeln.
So wurde ihm schier in diesem Moment bewußt, das Alex von Maria gesprochen hatte. Sie war also noch hier. Er und Jessica hatten sie auf ihrem Weg hier her getroffen und so lag natürlich der Verdacht nahe, das sie in ihrem Auftrag handelten. Er selber war schnell davon überzeugt, das sein ehemaliger Untergebener die Wahrheit sprach, so erkannte er doch deutlich dessen Zuversicht und konnte keine Anzeichen für eine Lüge erkennen. Und doch wußte er, das gerade Alexiel die Gabe besaß andere so genau zu täuschen, das sie alles glauben würden, was er ihr ihnen versprach. Der blonde Vampir musste sich eingestehen, das er hin und her gerissen war. Unter diesen Gedanken ließ er seinen Blick zur Seite gleiten.
Charlotte lief neben ihm, den Blick starr nach vorn gerichtet und er sah wie sein alter Freund und seine Gefährtin vor ihnen daher lief. Sie hatten ihre Hände ineinander verschlungen und Jasper betrachtete sie eine ganze Weile mit einem fast schon sehnsüchtigen Blick.
Er vermisste Alice, seine kleine Elfe. Viele tausend Kilometer trennten ihn von seiner Seelenverwandten und bei diesem Gedanken spürte er ein Stich dort, wo einst sein Herz geschlagen hatte.
Sein Gesicht verzog sich zu einer fast schon qualvollen Miene und er rief sich immer wieder das Bild der kleinen, schwarzhaarigen Frau vor Augen, die er sein Eigen nannte.
„Was sie wohl gerade macht? Ob sie immer noch außer sich vor Sorgen um ihn war?“ fragte sich Jasper im Stillen und für einen Moment vergass er wo her sich gerade befand. Ganz genau sah er ihr Haus vor sich, ihr Schlafzimmer und wie Alice auf dem Bett saß und ihn mit einem strahlenden Lächeln ansah.
Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht und für einen kurzen Augenblick fühlte er etwas wie Hoffnung. Ja, sie würden es schaffe und alle zurück nach Forks gehen können. Das spürte er einfach. Er würde Charlotte ganz gewiss nicht hier alleine zurück lassen. Niemals!
Sie gingen so ihre Wege, als ihn plötzlich eine sanfte Stimme in die Gegenwart zurück holte.
„Jasper? Ist alles in Ordnung?“ er spürte wie seine Hand sanft gedrückt wurde und wie ein Finger federleicht über seinen Handrücken fuhr. Langsam blickte er zur Seite und sah in Charlottes große, rote Augen, welche ihn fragend ansahen.
Er lächelte ihr entgegen und dann nickte er.
„Ja...!“ begann er. „Ja, es ist alles in Ordnung!“ dabei erwiderte er den leichten Druck ihrer Hände und schon glitt sein Blick wieder nach vorn, hinüber zu den anderen Vampiren. Alex hatte mittlerweile einen Arm um Jessicas Schultern gelegt und sie fast schon beschützend an sich gezogen. Jasper lachte kurz auf. Nie im Leben hätte er gewagt zu glauben, das Alexiel, der große Krieger, eine Seelenverwandte finden würde. Er kannte ihn stets als Einzelgänger mit großen egoistischen Charakterzügen. Genau das war was sie beide damals verband. Unter all den Vampiren, die unter ihm in der Armee dienten, war Alex derjenige, der ihm neben Peter und Charlotte stets in Erinnerung geblieben war.
Irgendwie freute er sich, den großen Vampir wieder zu sehen, nach....Wie lang war es jetzt her? Jasper begann zu grübeln. Viel zu lange, wie er befand.
Während er Peter und Charlotte hin und wieder bei Besuchen traf, so war er sich nie im klaren gewesen, was Alexiel trieb und ob er überhaupt noch am leben war.
Gedankenverloren folgte er dem Pärchen, immer noch Charlotte an seiner Hand. Er spürte, das sie immer mehr an Kraft gewann und doch war er sich bewußt, das sie immer noch seine Hilfe brauchte.
Erst spät bemerkte, das Jessica plötzlich stehen blieb. Jasper stutze und musterte die bloden Frau. Es gefiel ihm immer noch nicht, das er es hier mit einer Neugeborenen zu tun hatte. All seine Instinkte wehrten sich dagegen, diese Tatsache einfach so hinzunehmen und doch tat er es. Sein alter Weggefährte hatte ihm versichert, das er die vollste Verantwortung für seine Partnerin übernahm und so konnte sich Jasper etwas entspannen.
Er sah wie sie zu wittern begann und sofort stand er neben dem Paar.
„Was ist?“ fragte er an Alexiel gerichtet. Dieser reagierte nicht, zog statt dessen seine Gefährtin an sich heran und befahl ihr leise zu sein. Jasper war nun hellwach und hektisch ließ er seinen Blick durch das Geäst streifen. Sein ganzer Körper war auf Angriff eingestellt und er spürte die Welle der Aufregung die von Jessica ausging. Immer wieder sah er zu seinem alten Freund herüber, der ebenfalls in Bereitschaft war.
Dann erst hörte er eine tiefe Stimme, die ihm beim Namen nannte. Der Blonde stutzte und wie von selbst löste sich seine Anspannung zusehends. Er richtete sich etwas auf und versuchte zu erkennen, wer dort war.
Und dann stand plötzlich ein großer Mann vor ihnen, ihn eine schwarze Lederjage gekleidet.
„Demetri?“ dachte sich Jasper und versuchte den Geruch zuzuordnen, der ihm urplötzlich entgegen kam. Und da war noch ein Zweiter. „Felix!“ schoss es Jasper schnell durch den Kopf. Die Beiden waren die Tracker der Volturi und mit Abstand die Besten in ihrem Bereich. Jasper hatte schon viel von ihnen gehört.
Ja, es war einer der Volturi und Jasper erstarrte. Instinktiv schob er Charlotte hinter sich und stellte sich beschützend vor sich. Ohne etwas zu erwidern funkelte er den Vampir an und im selben Augenblick sah er, wie Alex hervortrat und sich, wie er es bei Charlotte tat, beschützend zwischen. Dank seiner Gabe, konnte nur Jasper ihn sehen, wie er sich den beiden Wächtern näherte.
Mit der Frage, was sie hier treiben würden, machte sich Alex auch nun für sie bemerkbar und Jasper wich ein Stück zurück und belauschte das Gespräch.
Ja, was taten sie hier? Er stutzte.
Die Volturi kamen nur hervor, wenn sich etwas anbraute und wenn sie der Überzeugung waren, das etwas Unrechtes geschah. Doch was konnte das sein?
Immer noch hielt er Charlotte hinter sich und er spürte wie sie sich immer mehr an seinen Körper presste. Sie war beängstigt und konnte die Situation wohl genauso wenig wie er einschätzen. Er versuchte sie so gut es ging zu beruhigen indem er ihr ein Gefühl der Geborgenheit entgegenbrachte, doch er war selber zu angespannt, als das es hätte Wirkung zeigen können.
„Jasper, was wollen sie hier?“ Charlottes Stimme war dicht an seinem Ohr und im ersten Moment zuckte der Vampir zurück. Dann drehte er sich zu ihr um.
„Ich weiß es nicht!“ gab er ehrlich zurück und er sprach die Wahrheit. Es war ihm ein Rätsel warum die Volturi ihre Tracker nach Kanada geschickt hatten. Gerade in der Zeit wo auch sie und.....
Alex! Jasper stockte. Sie waren hinter Alex her. Es fiel ihm förmlich wie Schuppen von den Augen. Anders konnte er es sich nicht erklären. Aber was hatte er getan? Die Vampire aus Italien machten sich nicht zum Spaß auf den Weg und jagten jemand ihresgleichen. Als was war es?
Jasper schlang die Arme um die zierliche Frau vor sich und strich ihr beruhigend über den Rücken. Er spürte wie sie zitterte. Ein sanfter Kuss folgte auf ihre Haare.
Mit ihr in seinen Arme drehte er sich wieder um und sah zu den drei Männern herüber. Scheinbar waren sie in ein Gespräch vertieft. Immer wieder hörte er das donnernde Lachen seines ehemaligen Soldaten.
Scheinbar schien dieser keine Gefahr zu fürchten und so trat auch Jasper etwas näher. Seine Neugier siegte über die Angst. Fest drückte er die Frau in seinen Armen an sich, um so vor jeder noch so erdenklichen Gefaht schützen zu können.
Als er näher trat, bemerkte er sofort die Blicke der Andren auf sich. Schweigsam kam er näher und sein Blick fiel auf Demetri. Dessen Gesicht zierte nun ein breites, zufriedenes Grinsen.
„Herr Major!“ sprach er und Jasper sah wie er sich kurz vor ihm verneigte. Er musterte den Vampir in der Lederjacke und wie ein Schlag traf ihn die Erinnerung. Er schweifte zurück in die Zeit, als er noch ein Kämpfer war und eine große Armee von Neugeborenen anführte.
Und dann sah er dieses Gesicht vor sich. Makelos und schön. Der Mann vor ihm war jung und seine großen Augen sahen ihn hasserfüllt an. Er sah genau vor sich, wie er den Freund des Mannes getötet hatte und wie dieser dann auf ihn los ging. Es war ein Kampf um Leben und Tod und erst die aufgehende Sonne zwang Jasper dazu, sich in Sicherheit zu bringen.
„Nach all den Jahrhunderten habe ich dich gesucht, wo du doch zwei Mal direkt vor mir standest. Ich will dir und deiner Begleitung nichts böses. Ich werde dir alles erklären, wenn du mich lässt!“ Demetris Stimme riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Jaspe sah ihn einfach nur an. Immer noch erkannte er ein Grinsen auf dem Gesicht des Trackers.
„Sagt was ihr hier wollt. Wir haben nichts unrechtes getan!“ sprach Jasper nun und hielt den Mann fest im Blick. Vergessen waren Alex und Felix, die immer noch neben ihnen standen und das ganze Schauspiel schweigend beobachtete. Von Alex ging eine Anspannung uns aus Jasper wusste, dass der Große ihm unter allen Umständen beistehen würde. Eine innerliche Erleichterung machte sich in dem Blonden frei und so gestärkt trat er noch ein Stück näher.
Dabei sah er Demetri erwartungsvoll, ja fast schon herausfordernd an. Er wartete auf eine Antwort.....

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Du bist wirklich ein kleines Gruselmonster - Jasper Hale
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Sir Whitlock,Sir, Sie sind der geilste Vampir der Welt, Sir!!! (Alexiel)
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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Di 8. Sep 2009, 16:11 
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Demetri wartete immer noch schweigend auf eine Antwort des Major. Er stand reglos dort, wie eingefroren. Demetri wollte schon wieder ansetzten, etwas zu sagen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Zuerst dachte er, es wäre Felix, doch als er die dazugehörige Stimme hörte, wusste er, dass es Alexiel sein musste.
„Na, Jungs… Was macht die Kunst? Hat Aro euch geschickt oder macht ihr einen Betriebsausflug?“, sagte der große Vampir, der bis eben noch unsichtbar für sie gewesen war. Alexiels Gabe, natürlich. Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des vergleichsweise alten Vampirs aus. Das alles klappte ja besser, als erwartet. Immerhin hatte sie noch keiner angegriffen.
„Alexiel“, grüßte Demetri den Vampir, der jetzt neben ihm stand und nickte ihm einmal kurz zu, jedoch ohne den Blick von Jasper zu wenden. „Es ist mir eine Ehre dich kennen zu lernen, Felix hat mir schon viel von dir erzählt.“ Die Stimme des Trackers war nur ein leises Flüstern.
Demetri beobachtete, wie Jasper einige Schritte zurückwich und ihr Gespräch stumm beobachtete. Alexiel unterhielt sich jetzt freudig mit seinem alten Freund. Immer wieder hörte man sein schallendes Gelächter. Er schien keinen Grund für einen Angriff zu haben. Erleichtert entspannte sich Demetri ein wenig. Er wäre für einen Kampf bereit, auch wenn er es tunlichst vermeiden wollte. So etwas war eben doch anders, als gegen kleine, unerfahrene Cullens zu kämpfen, zumal Blondie in Sachen Kampf nicht sehr kooperativ gewesen war.
Demetri verdrehte die Augen. Was müsste er sagen, wenn er zurück nach Volterra kam? Dass er ein Kaffeekränzchen mit einer Cullen gehalten hatte, während Felix einen anderen von ihnen ausgeschaltet hatte? Wie erniedrigend. Kopfschüttelnd kehrte er wieder in die Gegenwart zurück und beobachtete weiter den Major.
„Jasper, was wollen sie hier?“, fragte die kleine, blonde Vampirin ihren Weggefährten. Ihre Stimme zitterte leicht vor Angst. Schön zu sehen, dass die Volturi doch noch gefürchtet waren. Die Cullens dagegen schienen sich etwas darauf einzubilden, dass sie die majestätische Vampirfamilie „besiegt“ hatten. Demetri konnte ein leises Fauchen nicht zurückhalten. Hass brodelte in ihm auf. Er hatte schon so viele Schlachten geschlagen, sowohl gewonnen, als auch verloren. Er hatte Freunde an den Kampf verloren und einst auch eine Frau. Doch das war lange her. Er bildete sich auf keine einzige Schlacht etwas ein. Nicht einmal auf die blutigsten Kämpfe, die er gefochten hatte. Auf kein Duell, auf keine Schlacht, in der sie unterlegen waren und doch gewonnen hatten. Jede Schlacht, war das, was sie war. Ein blutiges und todbringendes Gemetzel, in dem Freunde und Feinde starben. Nicht mehr, nicht weniger.
Mit seinen knapp 1700 Jahren hatte er eine Menge an Erfahrung gesammelt, doch deswegen hieß es nicht, dass er besser war, als seine Volturibrüder und –schwestern. Er zeigte Respekt gegenüber seinen Meistern, Respekt gegenüber dem Major, der vor ihm stand und er hatte auch Respekt vor seinen Feinden, schon immer gehabt.
Er war vielleicht ein erbarmungsloser Kämpfer und hatte einst mehr Tod über das Vampirvolk gebracht, als er es jetzt tat, doch er war nicht respektlos.
Anders als die Cullens. Sie waren verlogen und eingebildet. Jeder einzelne von ihnen war verabscheuungswürdig. Nur weil sie den Volturi einmal überlegen waren, so hatten sie nicht gekämpft. Sie hatten es diplomatisch gelöst und waren trotzdem hochmütig genug, um sich höher zu stellen, als sie es verdient hatten.
Erst als Demetri die Stimme des ehemaligen Majors hörte, erwachte er wieder aus seinen Hassgefühlen.
„Ich weiß es nicht!“, sagte dieser gerade zu der unbekannten Vampirfrau. Dann drehte er sich zu ihr um. Kaum hatte Jasper die Worte fertig gesprochen, verkrampfte er sich auch schon. Er schien jetzt auch zu verstehen, dass Demetri und Felix nicht wegen ihm gekommen waren. Ja, er war nicht dumm. Er schien sich ebenfalls nichts auf seine Gabe oder die Kämpfe einzubilden, so wie Demetri ihn jetzt sah. Er hatte ihn noch nie zu den Cullens gezählt. Er schien sich immer auf eine seltsame Weise von ihnen zu unterscheiden. Bis zum heutigen Tage, hatte Demetri nicht gewusst, was es war. Aber jetzt hatte er es bemerkt. Es war, weil er nicht von Carlisle – Demetri zwang sich, diesen Namen zu denken – geschaffen worden war. Er wurde nicht aus Liebe geschaffen, oder Erbarmen. Er wurde einzig und allein aus einem Grund verwandelt: um zu töten. So wie Demetri einst. Doch diese Erinnerung verbot sich der Volturi. Mit ihr verband er eine zu große Menge Schmerz, als dass er es nicht zeigen konnte.
Er beobachtete, wie Jasper seine Arme um die zierliche Gestalt schlang, die von seinem Rücken verdeckt war. Er strich ihr beruhigend über den Rücken, wie es sich anhörte und gab ihr einen Kuss auf die wirre, blonde Mähne.
Demetri war verwirrt. Hatte er nicht Alice als seine Gefährtin? Oder war etwas zwischen den beiden geschehen? War er deswegen hier in Montreal? Nein, schalt er sich scharf. Es hatte ihn nicht zu interessieren. Sonst befasste er sich doch auch nicht mit den Problemen der anderen. Mit seinen Clangeschwistern war es anders. Fast jeder von ihnen war Demetri ein Stück weit ein Bruder oder eine Schwester. Es gab nur kleine Ausnahmen unter ihnen.
Mit der Frau in seinen Armen und einem abschätzendem Blick, trat der Major einige Schritte auf sie zu.
Auch Alexiel und Felix hielten jetzt in ihrem Gespräch inne und blicken auf Jasper.
Demetri konnte unmöglich sagen, ob sich der Major bedroht fühlte, oder nicht. Er überspielte jede Gefühlsregung nahezu perfekt.
Doch jetzt bohrte sich sein Blick in Demetris Augen. Dieser blieb ruhig und grinste immer noch zufrieden.
„Sagt was ihr hier wollt. Wir haben nichts unrechtes getan!“, sagte Jasper mit fester Stimme und hielt den Blick von Demetri in seinem gefangen. Der Volturi wurde unweigerlich an die Vergangenheit erinnert. Wie ihn diese Augen auf dieselbe Weise durchbohrt hatten und ihn zwangen, immer weiter zurückzuweichen. Wie Jaspers höhnisches Grinsen trotz Demetris hohen Alters damals in Angst und Schrecken versetzt hatte. Wie er sich damals vorgenommen hatte um sein Dasein zu flehen, sollte ihm nichts anderes übrig bleiben.
Doch das hier war anders. Jasper wollte nicht töten, er wollte nicht kämpfen. Er wollte nur beschützen. Er wollte die blonde Frau in seinen Armen beschützen. Egal, ob Gefährtin oder nicht, sie bedeutete ihm etwas.
Nur am Rande bemerkte Demetri die Anspannung, die sich anscheinend in Alexiels Körper breit machte. Er würde dem Major zur Seite stehen, egal was geschah. Und so wären die beiden Volturi schneller tot, als sie blinzeln konnten.
Auch wenn Demetri älter war, als Jasper und sogar älter als Alexiel, so konnten sie doch schneller reagieren. Die beiden Volturibrüder hätten keine Chance gegen ihre Gaben.
Deswegen atmete Demetri leise aus.
„Nein, ihr habt wirklich nichts verbrochen. Weder du, Jasper, noch deine Weggefährtin“, begann er mit leiser, ruhiger Stimme.
„Man kann es einen glückliches Zufall nennen, dass ich dich hier getroffen habe. Was auch immer du hier tust, es geht mich nichts an. Wir wurden von Aro entsendet, um dich Alexiel“, Demetri wandte sich zu dem großen Vampir um, der direkt neben ihm stand „zurück nach Volterra zu bringen. Wir haben keinerlei böse Absichten, eigentlich wollte Aro mit dir bloß etwas besprechen. Dennoch gab es einige Komplikationen...“ Bei diesem Wort entwich seiner Kehle ein leises Knurren, weil er sich wieder an Forks erinnerte.
Er bemerkte auch, dass sich Jasper unmerklich niederkauerte und die blonde Vampirin stärker in seine Arme nahm.
Deswegen hob Demetri abwehrend die Hände. „Keine Sorge, ich habe nicht vor, euch anzugreifen. Ich bin nur hier, um zu reden, nichts weiter“, sagte er mit beruhigender Stimme und grinste wieder leicht.
„Jedenfalls“, fuhr er fort, „waren wir in Forks und...“
Ein Knurren war von Jasper zu hören und Demetri trat sofort einen höflichen Schritt zurück. Wenn er jetzt nicht aufpasste, würde alles den Bach runterfließen.
„Wir haben deiner ... Familie nichts getan. Zumindest nichts langwieriges ... warte“, sagte er weiter, als Jasper wieder im Begriff war, zu knurren.
„Wie dem auch sei. Wir haben das Haus gefunden, in dem du deine Gefährtin verwandelt hast. Wo ist sie überhaupt?“ Demetri war es schon früher aufgefallen, dass sie fehlte. Er hatte ihre Fährte nicht verloren, doch sie war weiter abseits.
Auf Alexiels Ruf hin, kam ein junges Mädchen aus dem Schatten der Bäume getreten. Man sah ihr an, dass sie Neugeboren war. Sie musste durstig sein, so wie sie aussah.
Andauernd fasste sie sich an die Kehle und verzog das Gesicht. Anscheinend waren Felix und Demetri geradewegs in die Jagd hereingeplatzt.
Kopfschüttelnd beobachtete Demetri, wie Alexiel zu der ängstlichen Vampirin ging und ihr vorsichtig den Arm um die Schultern legte.
Sie war keine vollkommene Schönheit, doch keinesfalls das, was man unter hässlich verstand.
Ihre braunen Haare lagen ihr glatt auf den Schultern. Ihre dunkelroten Augen huschten ununterbrochen hin und her. Ihr Mund zuckte beunruhigt. Ihren gertenschlanken Körper hatte eine geduckte Haltung eingenommen.
Auf Alexiels Berührung hin, entspannte sie sich unmerklich. Der Blick, mit dem sie ihn anschaute, erinnerte ihn auf groteske Weise an Renata. Wie sehr er sie vermisste. Was mochte Aro mit ihr gemacht haben? Was würde geschehen, wenn er wieder nach Volterra zurückkam? Würde es wieder so werden, wie es früher einst gewesen ist? Demetri sehnte sich nach den zärtlichen Berührungen und den sinnlichen Blicken Renatas. Doch wenn es ihm seine Meister verboten, weiter mit Renata zusammen zu sein, so könnte er nichts tun. Die drei Leader hatten damals Gnade über ihn walten lassen. Sie hätten ihn getötet, so wie alle aus seiner Armee, doch dank seines Talents war er verschont gewesen.
Caius war es damals gewesen, der sich mehr oder weniger für ihn eingesetzt hatte. Zumindest war er es gewesen, der Aro gefragt hatte, ob Demetris Gabe nützlich war. Ihm hatte er sein Dasein zu verdanken.
Er konnte sich nicht einfach dazu entschließen, die Volturi zu verlassen. Er wäre ein toter Mann – Vampir – wenn er das täte.
„Nun gut, wie gesagt, Komplikationen. Wir wollten gerade wieder aufbrechen, als zwei Mitglieder der Cullens“, Demetri sprach diesen Namen mit voller Verachtung aus, in dem Wissen, dass er sich auf dünnen Eis bewegte „auftauchten. Sie suchten nach dir, Alexiel und deiner Gefährtin“, der Tracker wies mit seiner Hand auf das junge Mädchen. Sie zuckte zusammen, als sie seinen Blick auf ihr ruhen spürte. Entschuldigend sah er sie an, dann wandte er sich wieder Alexiel zu.
„Sie hatten nicht mit uns gerechnet. Sie wollten uns angreifen. Wir haben die nötigen Maßnahmen ergriffen, um uns zu verteidigen, was wir auch getan haben.“
Auf die Frage Jaspers, wer dort gewesen war, antwortete Demetri sofort.
„Blondie und ihr Gefährte“, war die Antwort, auf die ein Grinsen von Felix folgte.
„Die Wölfe waren auch mit von der Partie. Sie warteten im Wald. Deine zwei Geschwister wollten uns in den Wald zu ihnen treiben, um uns den Gar auszumachen. Wir haben einen außer Gefecht gesetzt und sind sofort nach Montreal gegangen“, beendete er seine Erzählung. Er hielt es nicht für nötig zu sagen, dass die aufgehende Sonne sie zur „Flucht“ bewegt hatte. Sie hätten auch gewonnen, wenn die Sonne nicht aufgegangen wäre.
Doch dann fiel Demetri noch eine Sache ein, die sie beinahe aufgehalten hätte, hierher zu kommen.
„Ich muss eines von euch wissen. Ich habe einen bekannten Geruch wahrgenommen, als wir auf dem Weg hierher waren. Jasper, es war deine ehemalige Befehlshaberin. Sie ist ganz in der Nähe.
Sie ist in einem Wald, nahe diesem. Ich bin ihr nicht begegnet, aber ich finde, dass das kein gutes Zeichen ist. Meinst du, dass sie irgendetwas von euch will? Wenn ja, dann würde ich gerne eure Erlaubnis haben, sie auszulöschen. Wir suchen schon lange nach ihr, aber bis jetzt konnten wir sie nicht finden. Aro würde ... erfreut sein, zu hören, dass sie verendet ist.“
Die Reaktion auf diese Worte, trafen Demetri völlig unvorbereitet.
Alexiel knurrte irgendeinen unverständlichen Fluch, Jasper erstarrte mitten in der Bewegung. Die Neugeborene zuckte unwillkürlich zurück und die zerbrechlich wirkende Vampirin in Jaspers Armen zitterte am ganzen Leib.
Während Demetri auf eine Erklärung wartete, schweiften seine Gedanken wieder nach Volterra.
Irgendetwas war zwischen Caius und Chelsea gewesen, bevor er zu seiner Mission aufgebrochen war. Was es war, wusste er nicht, aber irgendetwas lief nicht so, wie es sollte. Auch Corin war noch nicht zurück von London gewesen. Sie war lange allein auf einer Mission dort. Ob sie wohl wieder zurück war? Demetri würde es freuen. Er war immer ein wenig entzückt von der emotionslosen, kämpferischen Corin gewesen. Ihre Gabe war erstaunlich und sie kämpfte auch immer an der vordersten Front der Volturi.
Außerdem machte sich Demetri Sorgen um seinen Bruder, der fast reglos neben ihm stand. Er hatte in Forks mit Heidi telefoniert. Lief da etwa etwas zwischen ihnen? Aro würde sie umbringen, garantiert. Wenn er schon Renata bestrafen würde, dann sicher auch die beiden. Abgesehen davon, war Heidi nicht unbedingt eine Person, der Demetri sein Leben anvertrauen würde. Er zählte sie sogar zu den Personen aus dem Clan der Volturi, die er nicht gut leiden konnte.
Demetri wusste nicht warum, aber irgendetwas störte ihn gewaltig an Heidi. Vielleicht war es ihr seltsam hochmütiger Blick, immer wenn sie an ihm vorbeiging.
Aber es war ja die Sache von Felix, mit wem er sich einließ. Im Kampf würde sich Demetri jederzeit für seinen Freund und Bruder aufopfern, aber in den restlichen Dingen musste er selbst zurecht finden. Sie waren Brüder, sie hielten zueinander, doch solche Entscheidungen gingen den anderen nichts an.
Schweigend heftete Demetri den Blick auf den Major, den er mit Respekt betrachtete und wartete, dass einer von ihnen Antwort auf Demetris Frage gab, oder irgendein anderes Zeichen von sich gab.

(((Naja, nicht soo lang, aber okay^^ Hoffe das ist jetzt so in Ordnung, dass ich so viel in einen Post gepackt habe. Jessica ist als nächstes mit dem posten dran, nur so nebenbei^^)))

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Er spürt Menschen auf, das ist seine Gabe. Er ist ein Tracker und noch tausendmal begabter als James. (Edward about Demetri)
I'll find you. Hyding is senseless and you know

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Zuletzt geändert von Demetri am Mi 30. Sep 2009, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: So 20. Sep 2009, 18:04 
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Ein unbekannter Geruch, Jessica atmete tief durch. Alexiel hielt sie am Arm fest und zog sie zurück. Er legte seinen Finger auf den Mund. Jessica verstand. Sie hörten Stimmen, aber es waren keine Menschen, sondern Vampire. Alexiel zog Jessica zu Boden.
Mit einer Hand bewegung, gab Alexiel den Befehl da unten sitzen zu bleiben. Jessica hatte wie immer keine Ahnung was los war, aber sie befürchtete nichts gutes. Sie nickte ihm zu, er drehte sich um. "Hoffentlich läuft es auf keinen Kampf hinaus.", dachte Jessica. Davon hat sie vor erst genug. Jasper und Charlotte blieben wie angewurzelt stehen. Erst jetzt begriff Jessica das die zwei Vampire direkt vor ihnen standen. Sie blickte hektisch zu Alexiel. Er war weg. Sie traute ihren Augen nicht. Wo ist er hin? Sie blickte wieder zu Jasper und Charlotte, und im selben moment hörte sie Alexiel´s Stimme. Sie schaute sofort in die Richtung aus der sie kam. Da stand er, und legte den beiden, für sie Fremden Vampire, jeweils eine Hand auf die Schulter. Sie war verwirrt. Wie immer. Was machen die hier? Und warum benehmen sich alle so komisch. Sie hörte gespannt dem Gespräch zu, vielleicht kann sie ihnen Folgen. „Na, Jungs… Was macht die Kunst? Hat Aro euch geschickt oder macht ihr einen Betriebsausflug?“. Die beiden Vampire, waren nicht wirklich überrascht. "Alexiel", er kannte also seinen Namen , "Es ist mir eine Ehre dich kennen zu lernen, Felix hat mir schon viel von dir erzählt.“ Felix, der andere Vampir, Jessica blickte zu ihm. Alexiel unterhielt sich mit ihm, jedoch nicht wie mit einem Feind, sondern wie mit einem Freund. Dieser Felix schien ganz nett, doch Demetri, er war irgendwie so, ja schon fast unheimlich. „Herr Major!“, Demetri´s Stimme hohlte sie aus den Gedanken zurück. Herr Major, er meinte Jasper. „Sagt was ihr hier wollt. Wir haben nichts unrechtes getan!“ Selbst wenn, was könnten sie tun? Wer sind die? „Nein, ihr habt wirklich nichts verbrochen. Weder du, Jasper, noch deine Weggefährtin“, antwortete Demetri. Jessica war erleichtert, aber wahrscheinlich zu früh. „Man kann es einen glückliches Zufall nennen, dass ich dich hier getroffen habe. Was auch immer du hier tust, es geht mich nichts an. Wir wurden von Aro entsendet, um dich Alexiel“, er drehte sich um. Jessica blickte zu Alexiel, der sein Gespräch mit Felix unterbrach. „zurück nach Volterra zu bringen. Wir haben keinerlei böse Absichten, eigentlich wollte Aro mit dir bloß etwas besprechen. Dennoch gab es einige Komplikationen...“ fuhr Demetri fort und knurrte. Volterra? Das ist doch in Italien. Demetri hob die Hände, „Keine Sorge, ich habe nicht vor, euch anzugreifen. Ich bin nur hier, um zu reden, nichts weiter“, dann grinste er und fügte hinzu, „Jedenfalls, waren wir in Forks und...“ Jasper knurrte. Und Demetri tritt einen Schritt zurück. „Wir haben deiner ... Familie nichts getan. Zumindest nichts langwieriges ... warte", und wieder knurrte Jasper. Seine Familie? Also die Cullens. „Wie dem auch sei. Wir haben das Haus gefunden, in dem du deine Gefährtin verwandelt hast. Wo ist sie überhaupt?“ Er meinte Jessica, also war sie das Problem, und der Grund warum sie hier sind. Sie schaute zu Alexiel. Er gab ihr ein Zeichen. Sie stand auf und tritt mit einem Schritt in das Blickfeld des Vampirs. Jessica griff sich an die Kehle, nicht weit von hier müssen sich ein paar Menschen aufhalten. Sie verzog das Gesicht. Nicht jetzt. Sie ging geradeaus auf Alexiel zu. Er legte einen Arm um ihre Schulter. Demetri musterte sie. „Nun gut, wie gesagt, Komplikationen. Wir wollten gerade wieder aufbrechen, als zwei Mitglieder der Cullens“, er sprach den Namen mit verachtung aus. Er wusste das Jasper seine Familie immer verteidigen würde, es schien ihm jedoch nicht zu interessieren. „auftauchten. Sie suchten nach dir, Alexiel und deiner Gefährtin“. Jessica zuckte zusammen. Demetri starrte sie an. Als er es bemerkte sah er sie entschuldigend an. Sie schaute weg, er machte ihr immer noch Angst. „Sie hatten nicht mit uns gerechnet. Sie wollten uns angreifen. Wir haben die nötigen Maßnahmen ergriffen, um uns zu verteidigen, was wir auch getan haben.“
Jasper fragte wer dort gewesen war. Demetri´s antwort war für Jessica nicht einleuchtend. „Blondie und ihr Gefährte“. Sie vermutete Rosalie und Emmett. Felix grinste. „Die Wölfe waren auch mit von der Partie. Sie warteten im Wald. Deine zwei Geschwister wollten uns in den Wald zu ihnen treiben, um uns den Gar auszumachen. Wir haben einen außer Gefecht gesetzt und sind sofort nach Montreal gegangen“. Die Wölfe, sie hatte keine Guten erinerungen an sie. Es schien jedoch, das die Cullens sich gut mit ihnen verstehen. „Ich muss eines von euch wissen. Ich habe einen bekannten Geruch wahrgenommen, als wir auf dem Weg hierher waren. Jasper, es war deine ehemalige Befehlshaberin. Sie ist ganz in der Nähe.
Sie ist in einem Wald, nahe diesem. Ich bin ihr nicht begegnet, aber ich finde, dass das kein gutes Zeichen ist. Meinst du, dass sie irgendetwas von euch will? Wenn ja, dann würde ich gerne eure Erlaubnis haben, sie auszulöschen. Wir suchen schon lange nach ihr, aber bis jetzt konnten wir sie nicht finden. Aro würde ... erfreut sein, zu hören, dass sie verendet ist.“ Jessica war geschockt, sie wollen sie Töten. Diese Welt, ihr neue Welt war alles andere als Gerecht oder Spaßig. Sie musste Töten um zu überleben. Jessica zuckte zusammen. Alexiel fluchte irgendetwas unverständliches, und Jasper und Charlotte reagierten auch dem entsprechend. Demetri schien über diese Reaktionen überrascht zu sein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Mi 23. Sep 2009, 17:09 
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Als Alexiel begann zu fluchen zuckten alle zusammen und gingen in Kampfposition. Die beiden Volturi waren zwar überrascht mussten sich aber ein Lachen verkneifen. Sie hatten kein Problem damit zu kämpfen falls Gefahr drohte. Felix würde mit Freude in die Schlacht ziehen. Als er seinen Freund,Alexiel, musterte kam ihm wieder dessen Gefährtin in den Sinn. So wie sie aus sah würde sie nicht gerade gerne ihre Opfer töten. Er biss den Kiefer zusammen als der Geruch von Menschen näher drang. Er hatte länger nichts getrunken,seine Kehle brannte. Felix sah automatisch in die Richtung. Alle folgten seinem Blick.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Fr 9. Okt 2009, 07:50 
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Charlotte begann am ganzen Leib zu zittern, als Demetri Marias Namen erwähnte. Ihre Gefühle teilten sich auf in unendlichen Hass und Angst. Ihr wäre es nur Recht, wenn Maria bald nicht mehr unter ihnen weilen würde, aber, Hilfe von den Volturi wollte sie dafür nicht annehmen. Nein, sie misstraute ihnen. Sie wusste, wie wechselhaft diese sein konnten und sie war sich nicht sicher, ob sie wirkich helfen würden, oder im Endeffekt nur alles noch schlimmer machen würden. Sie sah zu Jasper, dessen Gesichtsausdruck ihr vermittelte, dass auch er nicht begeistert war, von dem Angebot, welches Demetri ihnen so gerade gemacht hatte.
"Vielen Dank für das Angebot, aber ich glaube, wir müssen uns selber um sie kümmern. Ich bin nur wegen ihr hier, weil sie Charlotte.." er blickte kurz zu ihr..."angegriffen hatte."
Demetris Augen weiteten sich. "Sie hat sie angegriffen? Hat sie irgendetwas vor? Wir haben schon lange ein Auge auf sie geworfen und wissen, dass sie damals eine der Hauptverantwortlichen für die vielen Kriege war. Noch ein Fehler ihrerseits und sie wird definitiv zu unserer Angelegenheit." Monoton sprach er mit einem leichten Knurren in der Stimme.
"Wir wissen nicht, was sie vor hat." Jasper antwortete nur das nötigste. Das bemerkte Charlotte sofort. Auch er traute den Volturi nicht. Natürlich nicht. Schließlich hatten sie seine Familie bereits mehrere Male angegriffen.. wenn man es so sagen konnte. Charlotte spürte, wie Jasper seinen Druck um ihre Mitte leicht verstärkte.
Also bist du aus diesem Grunde hier. Und wie kommt es, dass du"... Demetri blickte zu Alexiel .."hier bist?"
Alexiel lächelte leicht. "Nun, ich war auf der Suche nach Jasper und durch einen glücklichen zufall habe ich von einer menschlichen Frau im Wald gehört, dass er sich in Kanada aufhällt. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und ihn auch vor wenigen Minuten erst gefunden. Ich nehme an, ihr seit nur wegen mir hier?"
Demetri hatte die Augen aufgerissen, bei der Aussage, er hätte es von einem Mensch erfahren. Es schien, als hätte er nach diesen gesagten Worten aufgehört zuzuhören.
"Ein Mensch? Moment... Ein Mensch weiß, das wir exisitieren?" Ein leichtes grollen war in seiner Kehle zu vernehmen.
Charlotte blickte hinauf zu Jasper, dessen Gesichtszüge erstarrt waren. Charlotte wusste nicht, um welchen Mensch es sich handelte aber an seiner Reaktion erkannte sie, dass er sie kennen müsste. Und ihr war bewusst, was mit Menschen geschah, die zu viel wussten, die von ihrer Existenz erfuhren. Für diese Menschen war die Uhr abgelaufen. Sie mussten sterben. Eine wichtige Aufgabe der Volturi war es, die Existenz der Vampire geheim zu halten. Also gab es nur zwei Möglichkeiten für Menschen, die zu viel wussten. Sie mussten verwandelt werden oder sie mussten sterben. Charlotte war bewusst, das sie keine Ausnahmen machen würden. Auch Felix überkam nun ein leichtes Fauchen. Sie spürte die Anspannung, die nun in den beiden Volturi Vampiren herrschte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Sa 31. Okt 2009, 11:17 
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Jasper funkelte den blonden Vampir immer noch böse an. Sein Innerstes schrie förmlich danach auf Angriff zu gehen und doch war er sich bewußt, das er gegen die beiden Wachen der Volturi nicht die geringste Chance gehabt hätte. Natürlich war auch er ein ausgezeichneter Kämpfer, Demetri und Felix jedoch?
Der Blonde musterte die beiden dunklen Gestalten. Sie waren zwei wirklich unschlagbare Waffen. Nur dafür geschaffen und trainiert Angreifern keine Chance zu bieten. Alexiel würde ihnen zur Seite stehen, das wusste er. Aber war das wirklich so klug, jetzt hier einen Kampf herauf zu beschwören? Er wollte nicht töten, er wollte nicht einmal jemanden verletzten. Doch, wenn ihm nichts anderes übrig blieb.....
Jasper knurrte leise. Es stieg eine Welle der Argwohn von ihm auf und auch Charlotte, die immer noch in seinen Armen war, beobachtet das Ganze mit Angst. Sie zitterte.
Der Vampir zog sie noch etwas fester an sich. So unbemerkt wie möglich, versuchte er ihr mit seiner Gabe zu helfen. In all den Jahrzehnten war seine Gabe so herangereift, das er nicht die vollständige Konzentration benötigte, um Gefühle zu steuern und weiter zu leiten. Ein kurzer Gedanke genügte und er spürte, wie sich die blonde Frau in seinen Armen etwas entspannte. Nun lockerte auch er seinen Griff etwas.
Dann hörte er Demetri wieder sprechen und seine tiefe, ja fast schon beruhigende Stimme, drang durch die Stille und sofort war Jasper wieder in der Realität. Er hörte dem Tracker zu. Sie waren also nicht wegen ihm hier?
Instinktiv presste Jasper die Kiefer fest aufeinander. So recht konnte er das nicht glauben. Schon immer waren die Volturi Meister der Täuschung. Vor allem Demetri beherrschte diese Kunst als Tracker sehr gut.
Voller Argwohn musterte er den Mann. Und dann plötzlich zuckte Jasper zusammen. Forks?
Hatte Demetri gerade davon gesprochen, das sie in Forks waren? Jasper keuchte leise auf und mit großen Augen starrte er auf sein Gegenüber.
„Alice!“ schoss es ihm direkt durch den Kopf. Sofort flimmerten Bilder vor seinen Augen, die ihm deutlich zeigten, wie seine geliebte Frau von Demetri bedroht wurde. Der Tracker stand dicht bei ihr und musterte die dunkelhaarige Frau mit grimmigen, fest entschlossenem Blick. Er wollte sie töten! Er wollte seine ganze Familie töten.
Wieder keuchte der Vampir und er schüttelte hastig den Kopf. Das war mehr als er ertragen konnte. Lieber würde er selber sterben, als das Alice etwas zustoßen würde.
Jasper verzog seine Augen zu kleinen Schlitzen und ein Knurren entfuhr seiner Kehle. Instinktiv ging er in Angriffsstellung und fixierte den großen, blonden Vampir. Sein Blick sprach Bände und auch Demetri schien zu verstehen. Jasper sah wie dieser die Hände hob und dann erklärte, das sie seiner Familie nichts getan hätten.
Doch Jasper ließ sich nicht beruhigen, und eine deutliche Anspannungen machte sich in seinem Körper breit. Er war im Begriff einen Schritt auf Demetri zuzugehen, als dieser ihn stoppte.
Und dann fiel wieder Alexiel Namen. Jasper stutzt. Kurz wandte er seinen Blick zu seinem alten Freund und sah wie dieser Jessica zu sich rief.
Darum ging es also. Die Volturi hatten mitbekommen, das Alexiel sich eine Gefährtin erschaffen hatte.
Unruhig huschte sein Blick nun zwischen den Vieren hin und her. Sein ganzer Körper schrie nach Flucht. Er atmete tief ein und spürte wie sich Charlotte näher an ihn schmiegte. Auch sie hatte den Blick fest auf das Geschehen gerichtet. Ihre Hände legten sich auf seine harte Brust und krallten sich etwas in sein Shirt.
Wie von selbst fingen seine Augen wieder die blonde Wache ein und nun spürte er noch etwas anderes. Jasper legte den Kopf etwas schief und konzentrierte sich jetzt genau auf den Vampir. Eine Welle der Wehmut drang von diesem zu ihm herüber und umfing ihn wie der kalte Hauch des Nebels, der sich immer mehr über den Wald legte.
Jasper verstand nicht. Sollte er hier wirklich um Gefühle gehen? Um verlorene Gefühle?
Doch wieder war es Demetris Stimme, die ihn aus seinen Gedanken riss. Blitzschnell sah er wieder zwischen den Vampiren vor sich hin und her. Mit Anspannung wartet er darauf, was geschehen würde. Stets bereit zum Angriff über zu gehen.
Und wieder erwähnte der Tracker seine Familie. Zwei von ihnen waren ihnen auf ihrer Suche begegnet.
„Wer?“ knurrte Jasper nun bedrohlich und sofort nahm die Wut wieder Überhand.
„Blondie und ihr Gefärhrte!“ kam blitzschnell die Antwort.
Emmett und Rosalie hatten sie angegriffen? Das konnte nicht sein. Demetri sprach weiter und Jasper vernahm nur Wörter wie Wölfe, Hinterhalt,. Er starrte einen Moment wie perplex auf den harten Waldboden. Es war doch alles nur ein schlechter Traum. Bestimmt würde er gleich wieder aufwachen und feststellen, das sein Hirn ihm wieder einen seiner berühmten Streiche gespielt hatte. Mit einem letzten Funken Hoffnung klammerte sich Jasper an diesen Gedanken. Doch tief in sich wusste er, dass der Volturi die Wahrheit sprach.
„....es war deine ehemalige Befehlshaberin. Sie ist ganz in der Nähe!“ unwillkürlich zuckte der blonde Vampir bei diesen Worten zusammen und langsam hob er den Kopf. Demetri sah ihm genau in die Augen.
„Maria!“ flüsterte Jasper fast tonlos, ohne das es einer der Anwesenden hören konnte. Er spürte wie Charlotte wieder zu zittern begann und auch Alexiel und Jessica waren bei den Worten merklich zusammen gezuckt.
„....dann würde ich gerne eure Erlaubnis haben, sie auszulöschen......!“ wie aus der Ferne erklang Demetris Stimme und Jasper sah zu ihm herüber. Der Tracker blickte zwischen ihnen erwartungsvoll hin und her. Schien auf eine Antwort zu warten.
Jasper schnaubte leise und erst dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf.

"Vielen Dank für das Angebot, aber ich glaube, wir müssen uns selber um sie kümmern. Ich bin nur wegen ihr hier, weil sie Charlotte.."....mit diesen Worten blickte er auf die zierliche Frau neben sich. .."angegriffen hatte."
Demetri schien über seine Worte sehr überrascht zu sein.
Er hörte wie Demetri sprach und fragte was Mairia vorhaben könnte.
„Wir wissen nicht, was sie vor hat." knurrte er nur. Er konnte nie vergessen, das seine ehemalige Gefährtin, Anführerin – was auch immer – schon oft seine Familie bedroht hatte. Was zu viel war, war zu viel.
Dann ging alles recht schnell und Alexiel kam zu Wort. Er schilderte seine Beweggründe und urplötzlich spannte sie der Tracker an.
Ein Mensch! Ein Mensch wusste über sie alle Bescheid.
„Oh Gott, Renée!“ keuchte Japser leise und sah erschrocken zu Demetri.
Jasper war sich damals nicht bewußt gewesen was er da getan hatte und doch wusste er ganz genau, was die Volturi mit denen taten, die zu viel wussten.
Aber das durfte nicht sein. Renée wäre keine Gefahr für sie, da war er von überzeugt. Ganz genau spiegelte sich ihre Reaktion vor seinen Augen aber, als er von ihnen erzählt hatte.
Ein grollendes Knurren zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
„Ich....ich war es!“ gab er schließlich zu. „Ich habe ihr von uns erzählt!“ dabei sah er Demetri fast schon herausfordernd an. Was hatte er schon zu verlieren? Sollte er doch dafür bestraft werden, was er so leichtsinnig begangen hatte.
Der Vampir vor ihm sah ihm mit fragenden Augen entgegen.
„Ich habe es für nötig gehalten, weil sie schon viel tiefer in dieser Geschichte drin steckt, als ihr vielleicht denkt!“ Jasper versuchte ruhig zu bleiben. Würde er die Wachen jetzt reizen, so hätte Renée wahrscheinlich nicht die kleinste Chance. „Sie war verzweifelt und völlig am Ende. Ich konnte sie doch nicht so zurück lassen!“ fuhr er fort.
Neben ihm regte sich Charlotte nicht. Einzig und allein ihre Hände verstärkten ihren Druck auf seiner Brust. Flüchtig sah er zu Alexiel und Jessica herüber. Auch sie standen dicht aneinander und der große Mann hielt die kleine Frau beschützend in seinen Armen.
Demetri erwiderte immer noch nichts, sah ihn einfach nur aus kalten Augen an. Jasper wusste, das er darauf trainiert wurde, das zu tun, was seine Aufgabe war. Doch hatte er auch die Hoffnung, das noch etwas Gefühl in ihm ruhte. Deutlich hatte er dies vorhin gespürt. Etwas im Inneren des Volturi schien verletzbar zu sein.
Der blonde Vampir legte all seine Hoffnung in seine Stimme.
„Aber ich bin bereit für meine Tat zu büßen. Bringt mich nach Volterra und tut mit mir, was ihr für nötig haltet!“ seine Stimme wurde nun leiser, fast schon unterwürfi.g. „Aber verschont sie, bitte!“ noch einmal sah der Demetri in die Augen, ehe der den Blick wieder senkte und auf den Boden starrte.

((So, der Post ist fertig. Schneller als ich dachte^^ Hoffe er ist okay so. Wollte nen bissel Drama reinbringen *lol*))

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Du bist wirklich ein kleines Gruselmonster - Jasper Hale
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Sir Whitlock,Sir, Sie sind der geilste Vampir der Welt, Sir!!! (Alexiel)
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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Di 3. Nov 2009, 22:02 
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Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte Alexiel, wie sich Demetri´s Miene sichtlich entspannte und ein breites Grinsen auf dessen Gesicht erschien. Scheinbar hatte der Tracker der Volturi ebenfalls die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass dieses Treffen hier auf einen Kampf hinauslaufen könnte, doch allem Anschein nach hatte sich die Situation beruhigt.
Vorerst.
Wer konnte schon sagen, was noch geschehen würde…
Alexiel... begrüßte Demetri ihn mit leiser Stimme und nickte ihm kurz zu. Es ist mir eine Ehre, Dich kennen zu lernen, Felix hat mir schon viel von Dir erzählt. Der Dunkelhaarige deutete ebenfalls ein leichtes Nicken an und erwies Demetri damit seinen Respekt. „Auch mir ist es eine Ehre Dich endlich persönlich kennen zu lernen.“
Felix hatte ihm bei seinen unzähligen Besuchern in Volterra viel von dem Tracker erzählt, jedoch hatte er ihn nie persönlich kennen gelernt. Er verstand sein Handwerk, das musste man ihm neidlos anerkennen und er hatte es heute ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, dass er der beste Tracker der Vergangenheit und Gegenwart war. Doch nicht nur seine Gabe war absolut vollkommen und in all den Jahren zur Perfektion herangereift. Es war ebenso gefährlich, im Kampf gegen ihn antreten zu müssen, denn die Legenden, die um ihn herum rankten, erzählten, dass er einst viel Tod und Leid über das Vampirvolk gebracht hatte.
Alexiel wischte den Gedanken an einen bevorstehenden Kampf beiseite. Das Schicksal konnte man weder beeinflussen noch ihm aus dem Weg gehen, also warum sollte er sich darüber den Kopf zerbrechen ob es doch noch zu einem Kampf kam oder nicht?
Richtige Entspannung wollte sich allerdings einfach nicht in seinem Körper einstellen. Es war von Vorteil, dass er von jeher ein guter Schauspieler war und niemand, außer Jasper mit seiner ganz speziellen Gabe, würde merken, wie die Anspannung in ihm brodelte.
Der Dunkelhaarige drehte sich zu Felix, grinste ihn mit gespielter Gelassenheit an und legte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter.
„Wie ich gesagt habe, wir sehen uns wieder.“
Bei seinem letzten, sehr abrupt endenden Besuch in Volterra hatte er keine Möglichkeit gehabt sich mit seinem alten Freund zu unterhalten. Die Geschehnisse dort hatten eine fatale Wendung genommen und er war überstürzt aufgebrochen, damit Aro keine Kenntnis über seinen Plan erlangen konnte. Alexiel hatte gewollt, dass er vor dem Mitglied der Volturi verborgen blieb und er hatte Felix den Grund nicht nennen können, warum er sich ohne jede Erklärung aus dem Staub gemacht hatte. Das würde er auch jetzt nicht ändern. Je weniger Felix von seinen ehemaligen Plänen wusste, desto besser war es für sie beide.
„Kannst Du Dich noch daran erinnern, wie wir…“ versuchte er die Unterhaltung von ihm und dem großen Volturi-Wächter möglichst unverfänglich zu gestalten. Mit einem Ohr dem Gespräch von Demetri und Jasper lauschend, vertiefte er sich in ein Gespräch mit Felix über alte Zeiten. Sein alter Weggefährte von damals hatte noch immer die Fähigkeit Alexiel mit seinen Geschichten, die er nun zum Besten ab, zum Lachen zu bringen und der ältere der beiden fühlte, wie die Anspannung langsam aus seinem Körper wich.
Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte Alexiel eine Bewegung von Jasper auf Demetri zu. Bisher war deren Gespräch in halbwegs sicheren Bahnen verlaufen, doch nun schien sich das Blatt zu wenden. Sagt, was ihr wollt. Wir haben nichts unrechtes getan! Die Stimme seines damaligen Anführers war laut und bestimmend.
Für den Bruchteil einer Sekunde erstarrte er, dann brachte er Felix, der wohl so in seine Geschichte vertieft gewesen war, dass er Jaspers Bewegung gar nicht mitbekommen hatte, mit einer Handbewegung zum schweigen und wandte sich den anderen zu. Sein Körper und Geist waren von jetzt auf gleich in erhöhter Alarmbereitschaft und die Anspannung breitete sich wieder in ihm aus. Instinktiv bereitete er sich auf den Kampf vor. Die beiden Volturi hätten gegen ihn und Jasper keine Chance.
Später, wenn es vorüber wäre, wenn Felix durch die Hand desjenigen getötet worden wäre, der beinahe einem Bruder gleich kam, würde er den Selbsthass begrüßen, wie einen lang verloren geglaubten Freund. Niemals würde er vergessen können, was er getan hätte und um der alten Zeiten willen um Felix trauern.
Und dennoch…
Alexiel würde gegen ihn antreten. Um seine eigene Existenz zu schützen und die von Jessica. Schon alleine um seine Gefährtin vor dem sicheren Tod zu bewahren würde er sich gegen jeden von ihnen stellen. Doch vielleicht musste es ja gar nicht dazu kommen.
Demetri atmete leise aus und es schien fast so, als versuchte auch er die Anspannung in den Griff bekommen. Mit leiser Stimme beschwichtigte er Jasper und erklärte ihm, dass weder Charlotte noch er etwas verbrochen hatten und dann nannte er den wahren Grund, warum sie hier auf der Lichtung erschienen waren.
„Also doch…“ schoss es Alexiel durch den Kopf.
Er hatte es geahnt.
Sie waren wegen ihm hier.
Mit festem Blick schaute er Demetri in die Augen als dieser sich ihm zuwandte und nickte dem Wächter kurz zu. Dies hier war keine Einladung zu einem netten Plausch bei entspannter Musik. Die Volturi sprachen keine Einladungen aus, wenn sich dahinter nicht irgendetwas von Nutzen für sie verbarg. Er konnte es drehen und wenden, wie er wollte - er würde Aro´s Ruf nach ihm Folge leisten müssen. Freiwillig oder mit Gewaltanwendung.
Die nächsten Sekunden glitten beiläufig an ihm vorbei.
Wie dem auch sei. Wir haben das Haus gefunden, in dem du deine Gefährtin verwandelt hast. Wo ist sie überhaupt? Erst als Demetri das Gespräch auf seine Gefährtin brachte, erwachte Alexiel aus seiner vorübergehenden Trance und rief nach Jessica. Sie trat zwischen den Bäumen hervor und der Dunkelhaarige sah ihr an, wie sie litt. Nicht allzu weit entfernt waren Menschen und das schien auch an ihr nicht vorbei gegangen zu sein. Immer und immer wieder fasste sie sich an die Kehle. Alexiel ging auf sie zu und legte ihr den Arm um die Schultern. Es zerriss ihm beinahe sein totes Herz, sie so leiden zu sehen. Er war sich bewusst, dass er derjenige war, dem sie diese Qualen und das Feuer in ihrer Kehle - zu verdanken hatte.
Als der Tracker sie darüber aufklärte, dass sie sich einen kleinen Kampf mit Jaspers sogenannten Geschwistern geliefert hatten, als sie auf der Suche nach Alexiel und seiner Gefährtin waren, schaltete er ab undfolgte dem Gespräch nur oberflächlich.
Die Cullens interessierten ihn nicht und selbst sein Plan sie auszukundschaften hatte sich in Rauch aufgelöst als er sich dazu entschieden hatte, Jessica zu verwandeln. Weder ihrer Existenz, noch ihrem Tod könnte er in diesem Augenblick Beachtung schenken. Er verabscheute sie alle. Nicht einmal die Tatsache, dass Jasper sich überraschenderweise als Familienmitglied des Vegetarier-Zirkels entpuppt hatte, änderte was daran. Doch würde er in seinem alten Major nie einen Verräter ihrer eigenen Identität sehen. „Jasper ist kein Cullen…“ Selbst in Gedanken spie er das Wort Cullen aus, als hätte er einen ekelhaften Geschmack auf der Zunge. „…aber was hat ihn dazu gebracht, sich ihnen anzuschließen?“
Es war müßig sich darüber Gedanken zu machen, doch die Reaktionen des Blonden zeigten deutlich, dass die Vegetarier ihm am Herzen lagen. Alexiel hoffte, dass Jasper sich unter Kontrolle hatte und nicht von seiner Wut übermannt wurde, als Demetri ihm von dem Kampf berichtete. „Scheiße, aber auch…“ Er hatte nicht vor sich in einen Kampf zu stürzen, in dem es vorrangig um die Cullens ging. Dafür würde er es nicht riskieren draufzugehen.
Für Jasper sofort, für die Cullens… nicht in tausend Jahren.
Erst als Demetri die einstige Anführerin der beiden Soldaten erwähnte schob der Dunkelhaarige seine Gedanken beiseite und war wieder ganz bei der Sache. Alexiel spürte, wie Jessica in seinem Arm leicht zuckte. Der Schock seiner Gefährtin ließ ihn ebenfalls zusammenzucken und ihm entwich ein deftiger Fluch, der nur von seinem Knurren überdeckt wurde. Er selbst hatte Maria getroffen und wusste genau, von welchem Wald der Tracker sprach. Wenn er zu diesem Zeitpunkt bereits gewusst hätte, was sie getan hatte, dann würde sie jetzt schon nicht mehr unter ihnen weilen. Mit einem Lächeln auf den Lippen hätte er sie zur Strecke gebracht.
Aber dies war nicht die Angelegenheit der Volturi.
Sie hatten sich hier nicht einzumischen und Jasper sprach genau die Worte aus, die Alexiel durch den Kopf gegangen waren. Solange Maria sich keinen weiteren Fehler erlaubte, würde sie für die Volturi nicht von Belang werden. Demetri ließ die Angelegenheit erst einmal auf sich beruhen und wandte seinen Blick dem Dunkelhaarigen zu. Und wie kommt es, dass Du hier bist?
Für den Bruchteil einer Sekunde stockte Alexiel sprichwörtlich der Atem.
Er musste sich entscheiden, ob er Demetri sofort die Wahrheit sagen würde oder ob er ihn anlügen und damit riskieren sollte, Aro einen weiteren Punkt auf seiner Liste zu geben. Fakt war, dass Aro es so oder so herausbekommen würde, also entschied er sich letztendlich für die wahre Geschichte.
Ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er zu erzählen begann.
„Nun, ich war auf der Suche nach Jasper und durch einen glücklichen Zufall habe ich von einer menschlichen Frau im Wald gehört, dass er sich in Kanada aufhält. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und ihn auch vor wenigen Minuten erst gefunden.“ Die Geschichte mit der Verwandlung, der Jagd und den Kampf mit den Wölfen verschwieg er. Demetri schien ihm eh nicht mehr zuzuhören und warum sollte er das ganze hier unnötig in die Länge ziehen. „Ich nehme an, ihr seid nur wegen mir hier?“
Alexiel hatte sich nicht getäuscht.
Mit einem tiefen Grollen in der Kehle fragte der blonde Wächter, ob er tatsächlich gehört hatte, dass ein Mensch wusste, dass Vampire nicht nur in Gruselgeschichten existierten und Alexiel blickte daraufhin zu Jasper, der leise einen ihm unbekannten Namen keuchte. Renée! Es musste der Name der menschlichen Frau aus dem Wald in Forks sein.
Felix und Demetri knurrten unisono auf.
Alexiel war bewusst, was geschehen würde und auch Jessica schein eine Ahnung zu haben, denn sie klammerte sich instinktiv fester an ihn. Beschützend hielt der Vampir seine Gefährtin in den Armen, während Jasper mit um Verständnis bittender Stimme versuchte, den Wächtern zu erklären, wie es zu all dem gekommen war. Ich bin bereit für meine Tat zu büßen. Bringt mich nach Volterra und tut mit mir, was ihr für richtig haltet! Aber verschont sie, bitte! Alexiel beobachtete, wie der Blonde Soldat den Kopf senkte und auf den harten Waldboden vor seinen Füßen starrte.
Dies hier würde nicht nur Folgen für die menschliche Frau haben.
Mit Entsetzen dachte er daran, welche Auswirkungen dieses Geständnis auch für Jasper haben würde, geschweige denn – was dem Dunkelhaarigen jedoch mehr als nur egal war - für den Rest der Cullens. Doch auch das Schicksal des seines ehemaligen Majors stand, ebenso wie sein eigenes bereits geschrieben.
Trotzdem versuchte Alexiel die Situation zu entschärfen, denn er spürte deutlich, die Anspannung, die von den beiden Wächtern ausging. Beide hatten die Hände zu Fäusten geballt, als müssten sie sich mit aller Gewalt vor einem Angriff zurückhalten und der kalte Ausdruck ihrer Augen mit denen sie Jasper musterten sprach mehr als tausend Worte. Kurz huschte sein abschätzender Blick zwischen Felix und dem Tracker hin und her.
Er musste es einfach versuchen.
Obwohl es ihm widerstrebte ließ er seine Gefährtin los und machte einen Schritt auf Demetri zu, weil er stark vermutete, dass bei ihm einiges mehr an Überredungskunst erforderlich war, als bei seinem langjährigen Kumpel. Mit einer beschwichtigenden Geste legte er dem Blonden die Hand auf den Unterarm und zog so seine Aufmerksamkeit auf sich.
„Demetri…“ begann er auf die Wache einzureden, während er ihm in die Augen sah. Die Stimme des ehemaligen Soldaten war leise, büßte aber dennoch nichts von ihrer Autorität ein. „Jasper ist sich des Ausmaßes seines Fehlers bewusst. Das sind wir alle. Ja, es war fatal sie über unsere Existenz in Kenntnis zu setzen…“ Er machte eine kurze Pause. „…aber es obliegt nicht uns über die beiden zu richten. Nicht jetzt und nicht hier. Einzig und allein die Meister können darüber entscheiden, was mit ihnen beiden geschehen wird.“
Alexiel schwieg einen Moment und schaute aufmerksam in die Gesichter der beiden Wachen. Demetri ließ keine Gefühlsregung erkennen, außer der Verachtung, die er dem Major wegen seines Geständnisses entgegenbrachte. Felix hingegen nickte leicht mit dem Kopf, gerade so, als ob er seinem Freund zustimmen würde.
Doch keiner von beiden sagte ein Wort.
„Folgender Vorschlag…“ begann der Dunkelhaarige erneut auf den Blonden einzureden „…Wir, das heißt Jessica und ich, werden mit Euch zusammen nach Volterra reisen. Jasper und Charlotte hingegen gehen zurück nach Forks, holen die Frau und kommen dann ebenfalls nach Volterra, damit die Meister über sie rich…“ Das laute Keuchen von Jasper brachte Alexiel kurz aus dem Konzept, doch er schaute diesen nur mit einem warnenden Blick an, bevor er weitersprach. „…damit die Meister über sie richten können. Ich gebe Dir mein Wort, dass Jasper nicht versuchen wird zu fliehen. Du weißt selber, dass es unmöglich ist, nicht von Dir gefunden zu werden.“
Er wusste genau, warum Jasper so geschockt über seinen Vorschlag war, hatte er doch eben noch darum gefleht die Frau zu verschonen. In Alexiels Augen jedoch war sie nur ein Mensch und was bedeutete das schon. Ein Mensch mehr oder weniger, der durch die Volturi den Tod fand interessierte wirklich niemanden. Zumindest nicht ihn.
Schweigend wartete er auf eine Erwiderung von Demetri.
So sei es. Ich verlasse mich auf Dein Wort, Alexiel… Es war nicht der blonde Volturi, der sprach, sondern Felix. …deshalb werden wir auf Deinen Vorschlag eingehen… Demetri ließ ein leises, bedrohlich klingendes Knurren vernehmen und setzte gerade an, Felix zu widersprechen, doch dieser brachte ihn mit einer Handbewegung zum schweigen. … lange Jahre währt nun schon unsere Freundschaft und ich vertraue Dir blind. Du kennst Jasper besser als jeder andere von uns. Falls er jedoch nicht nach Volterra kommen wird, wirst Du die Verantwortung dafür übernehmen müssen.
Erleichtert atmete Alexiel aus.
„So sei es.“ Dankbar legte er Felix beide Hände auf die Schultern und drückte sie kurz. „Du kannst Dich auf mein Wort verlassen, denn auch ich vertraue Jasper blind. Was auch immer die Umstände gewesen sein mochten, die ihn dazu gebracht haben dem Menschen unsere Identität preiszugeben, er wird sich dafür vor Aro und den anderen verantworten.“
Dann drehte er sich zu den anderen um und sah dem blonden Major fest in die Augen.
„Hier trennen sich nun wieder unsere Wege…“ Alexiel nickte Jasper zu und hielt seinem alten Weggefährten die Hand hin. „…auf das wir uns in Volterra wiedersehen.“ Jasper erwiderte mit grimmig entschlossenem Ausdruck den Gruß seines einstigen Soldaten und ersuchte die beiden Volturi aufbrechen zu dürfen.
Während die anderen miteinander sprachen, drehte Alexiel sich um, ergriff Jessicas Hand zog sie an seine Brust. „ Wie geht es Dir?“ flüsterte er ihr ins Ohr, sich dessen bewusst, dass die anderen ihn trotzdem hören konnten, obwohl sie selbst in ein Gespräch vertieft waren. Das Feuer raubt mir fast den Verstand. Sie sprach ebenfalls leise und ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.
Der Dunkelhaarige seufzte.
„Es wird irgendwann einfacher werden. Aber wir haben ein Problem. Wir werden nicht so ohne weiteres in einen Flieger einsteigen können…“ murmelte er leise und sah sie dabei an. Mittlerweile waren Charlotte und Jasper aufgebrochen um zurück nach Forks zu gehen und die beiden Wachen unterhielten sich kaum vernehmbar miteinander. „…Aber ich habe schon eine Idee…“ Die Anspannung, die er eben noch gespürt hatte fiel von ihm ab, da sich die Situation vorerst entspannt hatte und ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Alexiel war sich sicher, dass sein Plan funktionieren würde. „…Hat einer von Euch beiden einen Flugschein, oder bin ich der einzige, der so nen Teil ohne Schaden anzurichten wieder auf den Boden zurück bekommt?“
Die beiden Männer unterbrachen ihr Gespräch und schauten ihn entgeistert an.
Flugschein? Was hast Du vor? Die Stimme von Felix klang ungläubig. Du willst doch wohl nicht selbst so ein Ding flieg… Doch Demetri unterbrach ihn mitten im Satz. Scheinbar hatte er durchschaut was der Sinn hinter der Frage des Dunkelhaarigen war. Ich denke, genau das hat er vor.
Felix lachte.
Das ist doch albern. Wir haben genug Geld um… Alexiel brachte seinen Freund mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass Jessica es schaffen wird in einem Flieger zusammen mit Menschen zu sitzen ohne dass sie mindesten einen davon anfällt…“ begann er zu erklären und schüttelte den Kopf. „Nicht einmal ihr könntet sie davon abhalten. Also, kann einer von Euch ein Flugzeug bedienen oder nicht?“
Die beiden verneinten.
„Tja, dann werde ich es wohl tun…“ teilte er den beiden ohne Umschweife mit und ließ erst gar keine Widerrede aufkommen indem er ihnen erzählte, dass er, während Jessica und er mit dem Auto durch Montreal gefahren waren, nicht weit von dem kleinen Wald entfernt einen Flugplatz gesehen hatte. Jessica blickte ihn mit großen Augen an. Sie hatte die ganze Zeit nichts von alleine gesagt, gerade so als traute sie sich nicht vor den Volturi laut zu sprechen, doch nun ergriff sie das Wort. Du weißt, wie man ein Flugzeug fliegt? Beim Klang ihrer bezaubernden Stimme fuhr dem Dunkelhaarigen ein wohliger Schauer über den Rücken. „Nicht nur das, mein Engel…“ erwiderte er und fügte mit einem Zwinkern hinzu „…ich weiß auch, wie man es wieder landet!“
Demetri nickte ihm zustimmend zu, als könnte er sich mit dem Gedanken anfreunden.
Einen Haken hat das Ganze jedoch. Wir wollen so wenig Aufsehen wie möglich verursachen. Wie willst Du dann an die Schlüssel kommen? Die Antwort auf die Frage des großen Blonden gab jedoch nicht Alexiel, sondern Felix. Seine Gabe… Du hast es doch vorhin selbst mitbekommen. Es wird ihn niemand bemerken, wenn er sich die Schlüssel nimmt, nicht wahr? Mit einem wissenden Grinsen blickte er den Dunkelhaarigen an und hielt seine Hand hoch, damit sein Gegenüber einschlagen konnte. Deine Idee ist perfekt, mein Freund!
Alexiel grinste ebenfalls.
„Worauf warten wir dann noch?“ Er schaute in die Runde und wartete, dass eine der beiden Wachen etwas erwiderte. Demetri zeigte in Richtung Süden. In dieser Richtung stehen unsere Harleys. Damit fahren wir zu dem Flugplatz, den Du gesehen hast, als Du auf dem Weg hierhin warst. Wenn Du ein Flugzeug… sagen wir mal… Der Blonde verzog seinen Mund zu einem teuflischen Grinsen …organisierst, dann sieh zu, dass die Harleys da auch Platz drin haben. Und jetzt kommt. Je weniger Zeit wir verlieren, desto schneller sind wir wieder zu Hause.
Bei dem letzten Satz glitt sein Blick in Richtung Felix und Alexiel fragte sich unwillkürlich, ob er den Blick in den Augen der beiden Volturi-Wachen richtig gedeutet hatte. Ihm war es, als würde ein Hauch von Wehmut in ihm schwingen und er war sich fast sicher, dass ihn der Ausdruck an sich selbst erinnerte.
Doch er sagte nichts.
Mit seiner Seelenverwandten an der Hand folgte er den beiden zu ihren Harleys. Felix setzte sich ohne ein Wort zu sagen hinter Demetri und warf Alexiel den Schlüssel zu seiner Maschine zu. Dieser fing ihn geschickt auf, ließ Jessica hinter sich Platz nehmen und startete den Motor. Dann fuhr er vor in Richtung des Flugplatzes.
Dort angekommen wies er die drei an auf ein Zeichen von ihm zu warten.
Der Dunkelhaarige musste sich erst einmal ein Bild von dem Bestand der Flieger machen. Da Demetri unbedingt darauf bestanden hatte, dass die Harleys mit auf die Reise gingen und auch Felix sich nicht gegenteilig geäußert hatte, konnte die Auswahl der Flugzeuge nicht gerade groß ausfallen.
Die Dunkelheit, die noch über der Stadt lag, hatte einen deutlichen Vorteil.
Ungesehen lief er hinter dem Hangar her in Richtung des Rollfeldes. Die meisten der in dem Hangar geparkten Flieger waren kleine einmotorige Maschinen und waren eigentlich eher zu Rundflügen geeignet, als zu allem anderen. Alexiel stieß einen leisen Fluch aus. Hier würde er also nichts Brauchbares finden können. Seine letzte Chance war das Rollfeld. Oder würden sie am Ende doch noch mit einer Linienmaschine nach Italien reisen müssen?
Das Massaker, das Jessica anrichten würde, wollte er sich bei aller Liebe nicht vorstellen.
Doch das Schicksal war auf seiner Seite. Mitten auf der Startbahn stand ein Flieger, der genau die richtige Größe für ihre - nein, Demetris Bedürfnisse, schalt er sich in Gedanken - hatte. Ein Gefühl der Erleichterung breitete sich in seinem Körper aus. Niemand war in der Nähe und selbst wenn nicht, so hätte ihn niemand dank seiner Gabe gesehen, also konnte er die Maschine genauer unter die Lupe nehmen. Es war eine Embraer ERJ-170, Maximalgeschwindigkeit 870 km/h und ausreichend Reichweite um nach Italien zu kommen.
Perfekt.
Das lief ja alles wie geschmiert. Alexiel ging zur Ladeluke und rüttelte vorsichtig an dem Hebel. Er traute seinen Augen kaum, als dieser sich bewegte und die Luke sich öffnete. „Da hatte wohl jemand verdammt viel Vertrauen…“ murmelte er leise vor sich hin und stieg in das Heck des Flugzeugs. Der Dunkelhaarige ging direkt durch zum Cockpit.
Es war wie eine glückliche Fügung, denn die Maschine war startklar.
Ohne auch nur noch einen Moment zu zögern stieß er einen, für menschliche Ohren nicht wahrnehmbaren Pfiff aus und bedeutete den anderen damit, zu ihm zu kommen. Während er auf sie wartete, was angesichts der Tatsache, dass die Volturi-Wachen so schnell wie nur irgend möglich wieder nach Italien wollten nicht lange dauern konnte, inspizierte er die verschiedenen Armaturen des Fliegers. Alexiel hatte zwar noch nie ein Flugzeug dieser Bauart geflogen, aber was sollte hier schon anders sein als bei den anderen?
Die leisen Geräusche aus dem Heck ließen darauf schließen, dass Demetri und Felix dabei waren die Harleys zu verstauen. Er hörte die unverkennbaren Schritte seiner Seelenverwandten näher kommen und ein liebevolles Lächeln zierte seine Lippen, als er ihre Hand auf seiner Schulter spüren konnte. Du bist sicher, dass Du uns hiermit nach Italien bringen kannst? In ihrer Stimme konnte der Dunkelhaarige deutlich einen Hauch von Furcht durchklingen hören. „Liebste, wenn ich mir nicht sicher wäre, dann hätte ich es nicht vorgeschlagen…“ Er drehte den Kopf zu ihr und sah ihr in die Augen, das Lächeln noch immer auf den Lippen. „…ich weiß, was ich tue. Du vertraust mir doch, oder?“ Als sie das Lächeln erwiderte, zog er sich sanft zu sich herunter. Ich vertraue Dir… murmelte sie leise in den Kuss hinein, mit dem er sie empfing. …wie könnte ich Dir nicht vertrauen.
Das vernehmliche Räuspern von Felix ließ die beiden aufschrecken.
Sind wir startklar? fragte der breitschultrige Volturi seinen Freund und deutete auf die Anzeigen des Cockpits. „Gib mir eine Minute und schick Demetri zu mir…“ erwiderte der Dunkelhaarige auf seine Frage hin. „…und Felix? Würdest Du Dich während des Flugs um Jessica kümmern?“ Alexiel sah ihn mit einem eindringlichen Blick an. Kein Problem.
Jessica drückte Alexiel noch einmal die Schulter und folgte dann Felix. Im gleichen Moment als Demetri auf dem Sitz des Co-Piloten Platz nahm, hatte Alexiel den Flieger startklar. Es hatte weniger als eine Minute gedauert und sie rollten schon in Richtung Startbahn.
In weniger als 10 Stunden würden sie in Italien sein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: So 8. Nov 2009, 20:34 
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(((Hab jetzt einfach mal gepostet, da mir keiner antwortet -.-' )))

Als Demetri das Thema Maria zur Sprache brachte, sahen alle ganz so aus, als wären sie nicht sehr begeistert von diesem Vorschlag. Er betrachtete jeden einzelnen von ihnen. Charlotte war das Misstrauen ins Gesicht geschrieben. Natürlich tat sie das. Immerhin hatten die Volturi auch ein gewisses Image zu vertreten. Jasper war ebenfalls nicht erfreut.
Wie von selbst schweiften die Gedanken des Trackers zu Renata zurück. Er hatte wieder ihr liebliches Bild vor Augen, hörte ihr Lachen. Ihn kostete es viel Anstrengung kein Seufzen auszustoßen. Wie würde sie reagieren? Er war schon lange weg. Länger als geplant. Es hatte reibungslos funktionieren sollen. Soviel dazu...
"Vielen Dank für das Angebot, aber ich glaube, wir müssen uns selber um sie kümmern. Ich bin nur wegen ihr hier, weil sie Charlotte angegriffen hatte.", sagte der Major mit einem Blick auf die blonde Vampirin in seinen Armen. Demetri verlor für einen kurzen Moment seine Maske. Seine Augen weiteten sich. „Sie hat sie angegriffen?! Hat sie irgendwas vor? Wir haben schon lange ein Auge auf sie geworfen und wissen, dass sie damals eine der Hauptverantwortlichen für die vielen Kriege war. Noch ein Fehler ihrerseits und sie wird definitiv zu unserer Angelegenheit!“, sagte Demetri mit monotoner Stimme und schaffte es nicht, ein leises Knurren zu unterdrücken. Wegen dieser Frau waren viele seiner damaligen Kampfgenossen gestorben. Tiefer Hass brodelte in ihm auf. Demetri wusste, dass Jasper es spüren konnte, doch das machte ihm nichts aus. Erst die Stimme des Majors riss ihn wieder aus seinen Racheplänen heraus.
"Wir wissen nicht, was sie vor hat.", antwortete er. Das war eindeutig. Nun gut, dann würde er ihnen das Töten überlassen, auch wenn er es nicht gerne tat. Sie hatten einfach zu wenige Beweise gegen Maria. Maria. Der Name einer Heiligen, der Heiligen Mutter Gottes. Und ein solches Biest trug einen solch wundervollen Namen. Wieder knurrte Demetri. Doch er durfte sich jetzt keine starken Gefühle anmerken lassen. Deswegen wandte er sich jetzt zu Alexiel zu.
Also bist du aus diesem Grunde hier. Und wie kommt es, dass du hier bist?", fragte er mit der gleichen ausdruckslosen Stimme, die er immer benutzte, wenn er seine Gefühle überspielte. Er war gut darin, die Regungen zu verbergen, er musste gut darin sein. Nur wenige konnten ihn durchschauen. Darunter waren Aro, Caius, Felix und Renata. Mehr Vampire gab es nicht, die ihn so gut kannten, dass sie in die tiefste Seele blicken konnten. Zwar hatte er auch zu den meisten anderen Wachen ein gutes Verhältnis, doch nicht so stark.
Demetri holte sich selbst wieder ins Hier und Jetzt und betrachtete Alexiel, der jetzt leicht lächelte. "Nun, ich war auf der Suche nach Jasper und durch einen glücklichen Zufall habe ich von einer menschlichen Frau im Wald gehört, dass er sich in Kanada aufhält. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und ihn auch vor wenigen Minuten erst gefunden. Ich nehme an, ihr seit nur wegen mir hier?"
Eine MENSCHENfrau?! Ein wildes Knurren stieg aus seiner Kehle auf und er ballte seine Hände zu Fäusten. Er ließ die Dinge niemals nah an sich heran und stand oft über den Taten und Fehler die gemacht wurden, doch das ging eindeutig zu weit.
Es war oberstes Gesetzt die Fassade zu wahren, keinen Menschen irgendetwas von den Mythen wissen zu lassen. Und dann DAS! Woher wusste ein MENSCH von Vampiren. Die Cullens!, schoss es Demetri durch den Kopf. Ja, sie waren Spezialisten wenn es darum ging, die Regeln zu brechen. Hatten sie doch auch schon Bella Swan von ihnen verraten. Diese war jetzt leider Gottes und zum Leidwesen der Volturi zum Vampir gewandelt worden. Und jetzt? Ja, jetzt hatte sie eine der mächtigsten Gaben des gesamten Vampirvolks.
Demetri rang sich dazu durch seine Gefühle in Worte zu fassen und blickte hasserfüllt auf.
"Ein Mensch? Moment... Ein Mensch weiß, das wir existieren?" Nur mit Mühe unterdrückte er das Zittern in seiner Stimme.
„Oh Gott, Renée!“ keuchte Japser leise und sah erschrocken zu Demetri. Er kannte sie? Und wusste davon? Was sollte das denn? Charlotte blickte ebenfalls zu Jasper und in ihren Augen war deutlich die Unwissenheit zu lesen. Allein die fast schon unterwürfige Stimme des Majors hielt den Tracker zurück, sich auf ihn zu stürzen. „Ich....ich war es!“ , gab er zu. „Ich habe ihr von uns erzählt!“ Dabei sah er Demetri fast schon herausfordernd an. Was wollte er bei ihm bewirken? Verwirrung, Gnade oder gar Verständnis? Wenn, dann hatte er es gründlich verfehlt. Verabscheuung stand in Demetris Augen nur zu deutlich geschrieben. Von Jasper hätte er es als letztes gedacht. Wusste er doch, dass ein einziger Regelbruch fatale Folgen für ihn und den Menschen haben würde. Wollte er sterben? Wollte er wirklich seine ach so tolle Familie im Stich lassen? Demetri schnaubte leise.
Das konnte er sich nicht vorstellen, beim besten Willen nicht. Er hatte ihn doch gesehen, wie er die kleine Hellseherin beschützend in den Armen gehalten hatte, wie er mit seinem Leben für sie kämpfte.
Vielleicht war ihm aber auch der Mensch nicht wichtig, denn seine letzte Stunde hatte geschlagen. Sie würde sterben, auf die eine oder andere Art und Weise. Aro war in diesem Punkt vollkommen mit Demetri, Caius und allen anderen Wachen einig. Die Menschen, die von der Existenz der Vampire wussten, mussten sterben. Selbst für den Major würde Demetri keine Ausnahme machen. Er respektierte ihn, bewunderte ihn für seine Stärke, doch Gnade oder Mitleid hatte er nicht für ihn übrig. Er war erbarmungslos und handelte nach dem Gesetzt, wenn es darum ging, die Welt im Gleichgewicht zu halten. Seine Meister hatte ihm das eingeflößt und Demetri hatte es bereitwillig geschluckt. Es war seine Pflicht, das richtige zu tun und er würde es auch jetzt tun. Er würde die Volturi stets an erste Stelle setzten. Selbst der Major konnte dagegen nichts tun. Es war für die Menschenfrau aussichtslos. Zwar konnte Demetri das jetzt nicht entscheiden, aber sie würde nach Volterra kommen, egal unter welchen Umständen.
Trotz seiner Wut, hörte er dem Major dennoch weiter zu, als er alles zu erklären versuchte.
Umsonst, dachte sich Demetri.
„Ich habe es für nötig gehalten, weil sie schon viel tiefer in dieser Geschichte drin steckt, als ihr vielleicht denkt! Sie war verzweifelt und völlig am Ende. Ich konnte sie doch nicht so zurück lassen!“ Jasper schien vergeblich zu versuchen ruhig zu bleiben. Besonders gut gelang es ihm nicht. Die Erklärung war wirklich unnötig gewesen. Egal was ihn dazu bewogen hatte es ihr zu verraten, es war falsch, gesetzeswidrig.
Niemand rührte sich, Anspannung lag in der Luft. Demetri selbst starrte Jasper nur aus eiskalten Augen an. Wegen einem Menschen setzte er sein Dasein leichtsinnig aufs Spiel. Wegen einem dummen, unwichtigen Menschen, Nahrung! Nichts weiter als Überlebensquelle waren sie.
Jasper sah so aus, als legte er Hoffnung in eine Fehlentscheidung Demetris. Doch dazu würde es nicht kommen. Nie im Leben! Demetri zeigte seine Verletzbarkeit nicht nach Außen hin und das machte ihn stark. Ja, er war genauso verletzbar wie alle anderen auch, doch er wurde schon in der Armee darauf trainiert, keinerlei Gefühle zu zeigen. Mit der Zeit hatte er diese Eigenschaft zur Perfektion heranwachsen lassen. Er war nicht gefühllos, er zeigte es nur nicht. Er war gut darin, Wut und Gefühllosigkeit über alle anderen, weit tiefere Gefühle zu legen. Das machte seine Gabe aus. Das war einer der Gründe warum die Meister ihn damals aufgenommen hatten.
„Aber ich bin bereit für meine Tat zu büßen. Bringt mich nach Volterra und tut mit mir, was ihr für nötig haltet!“, redete Jasper weiter und in seiner Stimme schwang Hoffnung mit. Sie wirkte unterwürfig und seine Haltung deutete ebenfalls darauf hin. „Aber verschont sie, bitte!“
Die letzte Worte berührten Demetri nicht im Geringsten, doch die Hoffnung, die flehentliche Stimme des Majors ließen das Eis schmelzen. Dennoch versuchte Demetri sich nichts anmerken zu lassen, was nicht ganz klappte.
Demetri blickte zu Alexiel. Dieser hatte eine verachtungsvolle Miene aufgesetzt. Ihn schienen die Cullens ebenfalls nicht zu kümmern. Gut, immerhin etwas...
„Du hast unsere Existenz an einen unbedeutenden Menschen verraten? Deine Familie ist ja spezialisiert auf diesem Gebiet. Aber nicht mal für dich kann ich eine Ausnahme machen. Denn...“, weiter kam er nicht. Alexiel ließ seine Gefährtin los und ging geradewegs auf Demetri zu. Mit einer beruhigenden Geste legte er ihm die Hand auf den Unterarm. Demetri beobachtete ihn aufmerksam. Was hatte er vor? Hielt er es für sinnvoll Jaspers Tat zu verteidigen?
Ohne den Blick von Felix Kumpel zu nehmen spannte er seinen Körper an, bereit zum Kampf. Zwar wäre der Kampf ausgeglichen, doch einfach so abschlachten lassen wollte sich der Tracker nicht. Dennoch blieb er ruhig, kontrollierte seinen Atem und schaute erwartungsvoll und Alexiels dunkelrote Augen.
„Demetri…“, begann Alexiel auf die Volturi-Wache einzureden, während er ihm ebenfalls in die Augen sah. Die Stimme des ehemaligen Soldaten war leise, büßte aber dennoch nichts von ihrer Autorität ein. „Jasper ist sich des Ausmaßes seines Fehlers bewusst. Das sind wir alle. Ja, es war fatal sie über unsere Existenz in Kenntnis zu setzen…“ Er machte eine kurze Pause. „…aber es obliegt nicht uns über die beiden zu richten. Nicht jetzt und nicht hier. Einzig und allein die Meister können darüber entscheiden, was mit ihnen beiden geschehen wird.“
Diese Worte ließen Demetri nachdenken. Unfreiwillig hatte Alexiel das ausgesprochen, was ihm gerade durch den Kopf gegangen war. Demetris Gesicht blieb aalglatt und ohne jegliche Regung, abgesehen von der immer noch währenden Verachtung gegenüber Jasper. Sollte er Alexiel zustimmen und es dabei belassen? Felix schien, als stimme er seinem alten Kumpel zu. Er war schon immer loyal gegenüber Alexiel gewesen, hatte ihn verteidigt wenn irgendjemand der Volturi das Wort gegen ihn erhoben hatte. Demetri konnte verstehen, dass er ihm auch jetzt seine Zustimmung aussprach. Und trotzdem war er nicht überzeugt. Keineswegs. Natürlich konnten nur Aro, Caius und Marcus über das Schicksal der Frau entscheiden, doch was wollte Alexiel erreichen, indem er das aussprach, was alle Anwesenden sowieso wussten?
Die folgenden Worte ließen Demetri noch mehr Abneigung spüren, als es sowieso schon der Fall war.
„Folgender Vorschlag…“ begann der Dunkelhaarige erneut auf den Tacker einzureden „…Wir, das heißt Jessica und ich, werden mit Euch zusammen nach Volterra reisen. Jasper und Charlotte hingegen gehen zurück nach Forks, holen die Frau und kommen dann ebenfalls nach Volterra, damit die Meister über sie rich…“ Jaspers entsetztes Keuchen brachte ihn aus dem Konzept. Hatte er doch gebeten, Renée zu verschonen. Doch das wäre ohnehin nicht möglich gewesen. Aro hätte es durch Demetris Gedanken erfahren und ihn dazu verordnet sie zu ihnen zu holen. Also war es nicht nötig, irgendetwas zu entscheiden.
„…damit die Meister über sie richten können. Ich gebe Dir mein Wort, dass Jasper nicht versuchen wird zu fliehen. Du weißt selber, dass es unmöglich ist, nicht von Dir gefunden zu werden.“, endete der Dunkelhaarige.
Demetri wollte schon etwas sagen, doch Felix ergriff nun das Wort.
„So sei es. Ich verlasse mich auf Dein Wort, Alexiel…“, sagte Felix, der für Demetri schon ein Bruder war. Was? Weshalb tat Felix das? Er wusste doch genau, dass man den Cullens nicht trauen durfte. Das würde Ärger geben und zwar gewaltig. Caius würde nicht erfreut sein, dass sie so lange gebraucht hatten und Aro wäre sauer wegen ihm und Heidi und jetzt DAS.
„…deshalb werden wir auf Deinen Vorschlag eingehen…“, redete er weiter. Oh Man. Nicht sein Ernst. Demetri setzte an, Widerspruch einzulegen, doch Felix brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.
Was zum...? Das ist doch nicht sein Ernst. Wie leichtgläubig, dachte sich der Blonde Tracker.
„…lange Jahre währt nun schon unsere Freundschaft und ich vertraue Dir blind. Du kennst Jasper besser als jeder andere von uns. Falls er jedoch nicht nach Volterra kommen wird, wirst Du die Verantwortung dafür übernehmen müssen“, beendete Felix seine Rede. Demetri schüttelte nur den Kopf. Gleich würde er Einspruch einlegen, zumindest ein wenig. Damit Aro sah, dass er es versucht hatte. Er hörte, wie Alexiel erleichtert ausatmete.
„So sei es.“ Dankbar legte er Felix beide Hände auf die Schultern und drückte sie kurz. „Du kannst Dich auf mein Wort verlassen, denn auch ich vertraue Jasper blind. Was auch immer die Umstände gewesen sein mochten, die ihn dazu gebracht haben dem Menschen unsere Identität preiszugeben, er wird sich dafür vor Aro und den anderen verantworten.“
Schon wieder wollte Demetri etwas sagen, doch anscheinend beachtete man ihn nicht. Er hörte, wie sich Alexiel von Jasper und Charlotte verabschiedete. Nachdem Alexiel sich wieder Jessica zuwandte, drehte sich Demetri mit festem Blick dem Major zu.
„Ich hoffe Alexiel behält in seiner Aussage Recht. Ich will es mit dir nicht verscherzen, denn ich schätze dich sehr. Dennoch muss ich das Gesetz achten. Es tut mir leid, doch so ist es. Auf ein baldiges Wiedersehen, Major Whitlock“, sagte er und deutete eine Verbeugung an. Dann beobachtete, wie dieser mit Charlotte durch den Wald rannte, bis ihre Schritte verklangen.
Leise knurrend wandre er sich an Felix.
„Sag mal bist du bescheuert?“, fragte er diesen, „dich einem Cullen anzuvertrauen. Aro wird ausrasten, das weißt du. Ich zähle Jasper zwar nicht völlig zu den Cullens, aber das geht zu weit. Ich habe echt keine Lust nochmal in dieses dämliche Kaff zu gehen und womöglich nochmal auf Blondie zu treffen. Die kann einen echt totlabern!“
Demetri hörte, wie Alexiel mit seiner Gefährtin redete, doch er achtete nicht auf sie. Viel mehr war er damit beschäftigt sich über die Leichtsinnigkeit seines Kampfbruders aufzuregen.
Alexiel riss ihn aus seinem altgriechischen Gemurmel heraus. Er fragte, ob einer von den beiden Volturi einen Flugschein hatte. Demetri grinste. Er wusste genau, was der ehemalige Soldat vorhatte.
„Sehr gute Idee, Alexiel“, sagte er und ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Trackers aus.
Felix dagegen schien nicht davon angetan. „Flugschein? Was hast Du vor?“ Die Stimme von Felix klang ungläubig. „Du willst doch wohl nicht selbst so ein Ding flieg…“
Demetri legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. „Ich denke, genau das hat er vor, mein Freund“, sagte er immer noch grinsend. Er hatte schon immer mal ein Flugzeug fliegen wollen, doch nie die Gelegenheit dazu gehabt. Und Alexiel brauchte sicherlich noch einen Co-Piloten.
Demetri betrachtete den großen, dunkelhaarigen Vampir. Er war ein perfekter Kämpfer, hatte eine erstaunliche Gabe und sogar einen Flugschein. Wie hatte Aro ihn da früher nicht gewollt?
Ungläubig schüttelte er den Kopf. Er sollte nicht versuchen Aros Entscheidungen nachzuvollziehen. Er richtete, wie er es für richtig befand und Demetri traute seinem Urteil normalerweise blind.
Doch in zwei Punkten stimmte er nicht mit dem Meister überein. Das eine war die Entscheidung, was Alexiel anging. Die zweite war ... dass er Alice, Edward, Bella und Renessmee bei sich haben wollte, Jasper jedoch nicht. Sein Talent war wirklich von Nutzen. Es war dem von Chelsea ähnlich. Sie wären noch viel mächtiger.
Wieder riss ihn eine Frage Alexiels aus seinen Gedanken.
„Also, kann einer von Euch ein Flugzeug bedienen oder nicht?“, fragte er.
Demetri schüttelte wortlos den Kopf, Felix ebenso.
„Tja, dann werde ich es wohl tun…“, sagte Alexiel und ließ erst gar keine Widerrede zu. Mit solch einem Charakter konnte sich Demetri bestimmt anfreunden. Er erzählte ihnen von einem Fugplatz, den er auf der Hinfahrt gesehen hatte. Demetri nickte. Die Idee gefiel ihm außerordentlich gut. Doch ihm fiel etwas ein. „Einen Haken hat das Ganze jedoch. Wir wollen so wenig Aufsehen wie möglich verursachen. Wie willst Du dann an die Schlüssel kommen?“
Die Frage wurde unerwartet von Felix beantwortet. „Seine Gabe… Du hast es doch vorhin selbst mitbekommen. Es wird ihn niemand bemerken, wenn er sich die Schlüssel nimmt, nicht wahr? Deine Idee ist perfekt, mein Freund“
Ach ja, seine Gabe. „Ganz meine Meinung“, antwortete der Tracker und zeigte in Richtung Süden, „In dieser Richtung stehen unsere Harleys. Damit fahren wir zu dem Flugplatz, den Du gesehen hast, als Du auf dem Weg hierhin warst. Wenn Du ein Flugzeug… sagen wir mal…“ , sein Mund verzog sich zu einem diabolischen Grinsen, „…organisierst, dann sieh zu, dass die Harleys da auch Platz drin haben. Und jetzt kommt. Je weniger Zeit wir verlieren, desto schneller sind wir wieder zu Hause.“ Ein leichter Hauch von Wehmut lag in seinen Zügen. Er würde Renata endlich wiedersehen. Wie lange hatte er darauf gewartet...
Mit vampirischer Geschwindigkeit rannten sie zu den Harleys zurück. Die Sonne ging unter und tauchte die Umgebung in mattes Licht. Nicht mehr lange und es wäre dunkel.
Als sie bei dem Harleys angekommen waren setzte sich Demetri drauf und warf einen der Schlüssel zu Alexiel. Gemeinsam fuhren sie zum Flugplatz.
Als sie dort angekommen waren gab ihnen Alexiel ein Zeichen, dass sie warten sollten.
Demetri beobachtete Jessica ganz genau. Er könnte blitzschnell reagieren, wenn sich auch nur ein Anzeichen der Flucht bei ihr zeigte.
Doch es geschah nichts. Als sie Alexiels Pfiff hörten schlenderten sie, mit den Harleys unterm Arm zum Flugzeug und verstauten sie. Jessica war bereits hineingegangen und auch Felix verschwand. Demetri verschloss die Ladeluke und folgte ihnen.
Felix sagte, Alexiel würde auf ihn warten. Daraufhin ging der Tracker ins Cockpit und ließ sich auf dem Sitz des Co-Piloten nieder. „Na dann lass uns das ding mal fliegen. Ich hoffe du weißt, dass ich keine Ahnung habe, wie ich das Teil wieder sicher lande oder gar in die Luft bekomme?!“, fragte Demetri den Captain. Dieser grinste nur und sagte ihm, was zu tun war.
Das Flugzeug rollte auf die Startbahn und hob nach wenigen Sekunden vom Boden ab.

Der Flug war ruhig gewesen. Demetri hing seinen Gedanken nach und Alexiel hatte es weitgehend respektiert. Erst als sie zum Landeanflug ansetzten und bereits die Untergehende Sonne betrachtete, meldete sich der Dunkelhaarige zu Wort.
„Sag mal. Warum will mich Aro bei sich haben? Er hatte das letzte Mal kein Interesse an mir. Warum ist es so plötzlich da?“ Die Stimme von dem ehemaligen Soldaten war beruhigend. Demetri zuckte nur mit den Schultern.
„Er sieht in allem einen Sinn. Ich möchte nichts falsches sagen. Du wirst es ja gleich sehen“, antwortete er nur und wartete, dass sie Maschine landete.
Home sweet home.
Endlich zu Hause. Demetri spürte die vertraute Atmosphäre, sah schon die Stadtmauern Volterras. Und er spürte die Anwesenheit Renatas. Tief atmete Demetri ein, bevor er die Maschine verlief und die Harleys auslud. Dann reichte er Alexiel und Jessica einen Mantel. Man sollte ja nicht auffallen.
„Wenn ich bitten dürfte. Ab hier müssen wir übernehmen“, sagte Demetri und ließ sich vor Jessica auf seiner Harley nieder. Dann brausten sie los, Felix und Alexiel neben ihnen. Alexiel schien es nicht zu gefallen, dass seine Jessica nicht bei ihm war, doch es machte keinen sonderlich guten Eindruck, wenn man vermuten lassen könnte, dass Demetri und Felix unvorsichtig waren und die „Gefangenen“ einfach so flüchten könnten.
Demetri steuerte auf die versteckte Garage zu, in denen diverse Fahrzeuge der Volturi standen und ließ seine Harley zurück. Alexiel und Jessica zwischen ihnen gingen die zwei Wachen den unterirdischen Gang entlang, ins Schloss und nahmen Kurs auf den Kampfsaal, in denen die meisten waren.
Was sich Demetri dort für einen Anblick bot, hätte er beim besten Willen nicht erwartet.

Tbc.: Volterra – Große Halle - Kampfsaal

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Er spürt Menschen auf, das ist seine Gabe. Er ist ein Tracker und noch tausendmal begabter als James. (Edward about Demetri)
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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Di 10. Nov 2009, 15:14 
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Schweigend stand Felix bei der kleinen Gruppe und lauschte dem Gespräch.
Demetri unterhielt sich mit dem anwesenden Cullen.
Er wunderte sich immer noch über die leuchtend roten Augen des Vegetariers.
Als Marias Name viel schaute er auf.
Der Volturi hatte schon viel von der Vampirin gehört.
Sowohl von Alexiel als auch von Demetri.
Felix wusste auch wie sehr sein Partner diese Frau verachtete und behielt ihm deshalb im Blick.
Schon allein das sie den heiligen Namen beschmutzte brachte den Volturi neben ihm zur Weisglut.
"Nun, ich war auf der Suche nach Jasper und durch einen glücklichen Zufall habe ich von einer menschlichen Frau im Wald gehört, dass er sich in Kanada aufhält. Also haben wir uns auf den Weg gemacht und ihn auch vor wenigen Minuten erst gefunden. Ich nehme an, ihr seid nur wegen mir hier?"
Als Felix langjähriger Freund endlich mit dem Grund rausrückte stockte er.
Ein MENSCH hatte ihm verraten wo sich der Cullen aufhielt!?
Tonlos knurrte er auf.
"Ein Mensch? Moment... Ein Mensch weiß, das wir existieren?“ brachte sein Partner wütend hervor.
Felix achtete nicht wirklich auf die folgende Erklärung von Jasper.
Gründe waren ihm egal.
Es war typisch für ihn, für seine Familie.
Als würde es an dem Tierblut liegen.
Still beobachtete der Volturi wie sich Demetri versteifte und Jasper immer nervöser wurde.
„…damit die Meister über sie richten können. Ich gebe Dir mein Wort, dass Jasper nicht versuchen wird zu fliehen. Du weißt selber, dass es unmöglich ist, nicht von Dir gefunden zu werden.“
Felix hörte dem Gespräch nur halb zu, aber er wusste worauf Alexiel hinaus wollte.
„So sei es. Ich verlasse mich auf Dein Wort, Alexiel deshalb werden wir auf Deinen Vorschlag eingehen. Lange Jahre währt nun schon unsere Freundschaft und ich vertraue Dir blind. Du kennst Jasper besser als jeder andere von uns. Falls er jedoch nicht nach Volterra kommen wird, wirst Du die Verantwortung dafür übernehmen müssen.“
Ergriff er das Wort bevor Demetri überhaupt ansetzten konnte.
Er kannte den Braunhaarigen Vampir ziemlich gut.
Und wusste wann er versuchte Felix einen bären auf zu binden und wann nicht.
Er vertraute ihm Blind.
Der Volturi wusste dass ihm die Meister dafür die Hölle heiß machen würde.
Aber hätte er jetzt nicht das Wort ergriffen hätte es hundertpro einen Kampf gegeben.
Er kannte zwar nicht das Temperament des Cullen und seiner Gefährtin.
Aber Felix kannte des Temperament von Alex und Demetri.
Und ehrlich gesagt wüsste er nicht auf wesen Seite er dann stehen würde.
Zumal würde er auf der Seite seines langjährigen Freundes stehen, dem er blind vertraute.
Jedoch würde er auch auf der Seite des Volturi stehen, der wie ein Bruder für ihn war.
Der dunkelhaarige Vampir musste sich einfach entscheiden, und zwar für das wohl seiner Freunde.
Als Jasper und Charlotte sich auf den weg machten und sich sein Freund seiner Gefährtin zuwandte, drehte sich Felix zu Demetri um.
„Sag mal bist du bescheuert?“, fragte dieser ihn, „dich einem Cullen anzuvertrauen. Aro wird ausrasten, das weißt du. Ich zähle Jasper zwar nicht völlig zu den Cullens, aber das geht zu weit. Ich habe echt keine Lust noch mal in dieses dämliche Kaff zu gehen und womöglich noch mal auf Blondie zu treffen. Die kann einen echt totlabern!“
„Beruhige dich erst mal! Du bist ja komplett euphorisch!“ schalt er seinen Freund.
„Ich hab ja auch keinen Bock noch mal Mr. Und Mrs. Dämlich zu treffen, aber glaub mir.
Es wird klappen. Und wenn nicht zerr ich sie auch alleine nach Volterra.“ Versprach er seinem Kumpel.
Verwirrt blickte er drein als Alexiel wie aus dem nichts, zu fragen begann.
Flugschein?
Felix?
Falsche Adresse.
Er war zu vielem in der Lage aber dazu hatte es ihn noch nie gezogen.
Er war kein Freund von großen Höhen, hatte aber auch keine Höhenangst.
Als sie dann endlich in der all zu großen Maschine saßen machte es sich Felix hinten bequem.
Jedoch behielt er dabei Alex geschätzte Freundin im Blick.
Sie sah verängstigt aus und zappelte unruhig auf ihrem Platz.
Leicht schüttelte der Volturi den Kopf.
Bald würde er wieder Zuhause sein.
Im warmen sonnigen Volterra.
Ohne den nervigen Regen Forks.
Endlich.
Wie er den Regen verabscheute.
Mit Vorfreude starrte er aus dem Fenster.
Lo amore, lo Italia. Schoss es dem Volturi durch den Kopf.
Unbemerkt schwenkten seine Gedanken zu der jungen Heidi.
Zu ihrem Lachen, zu ihrer Schönheit.
Schnell verdrängte Felix den Gedanken.
Er wollte und durfte nichts über die Volturi, über seine Familie stellen.
Eher würde er sterben als sie zu verraten.
Trotzdem blieben seine Gedanken bei der schönen Volturi kleben.
Er musste sich eingestehen dass er sich ein wenig in sie verknallt hatte.
Felix wurde sie aber nicht über die Volturi stellen.
Zumal weil er keine Lust, auf eine Runde Testperson für Jane spielen, hatte.
Und weil er nicht wirklich wusste wo er hinsollte falls ihn Aro tatsächlich rausschmeißen würde.
Zu den Cullens würde er sicherlich nicht gehen.
Never ever.
Felix wusste trotzdem nicht was er dagegen tun sollte.
Als sie zur Landung ansetzten blickte der dauergrinsende Volturi auf.
Als alle das Flugzeug verlassen hatten stieg Felix vor Alexiel auf die schwarz lackierte Harley, die er jetzt seine Eigentum nennen durfte.
Schnell waren sie in der unterirdischen Garage seines Clans angekommen.
In Gedanken versunken lief er neben der Neugeborenen her.
Sie hatte immer noch eine heiden Angst.
In der großen Hale angekommen nahm er den schweren Umhang wieder ab, und klemmte ihn sich unter den Arm.
Demetri tat es ihm gleich.
Während sich Jessica im Gegenzug eher darin versteckte.
Er grüßte Santiago im Vorbeigehen.
Dieser hob nur genervt die Hand.
Miesepeter!
Als Felix die Halle betrat sah er sich erstmal unauffällig nach Heidi um;
Wobei ihn die glückstrahlende Gesichter der anderen Volturi auffielen.
Was um Himmels Willen?! dachte der grinsende Dunkelhaarige und starrte verwirrt drein.

Tbc.: Volterra – Große Halle - Kampfsaal

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Hohe körperliche Stärke ist keine Gabe? In meinem Falle schon!
1.KV Volterra(KNÜLLVEREIN!!!)
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