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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Di 23. Jun 2009, 11:11 
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Charlotte konnte sich nicht mehr zurück halten. Sie wollte Jasper. Sie spürte, wie in ihr ein Kampf tobte. Gut gegen Böse. Das Verlangen und die Leidenschaft, gekoppelt mit dem Rausch, welchen sie von dem frischen Blut erlebte, gegen die Vernunft, die versuchte, sie davon abzuhalten, Jasper zu verführen und sich von ihm verführen zu lassen. Doch die Böse Seite in ihr gewann und mit ihr ließ Charlotte alle Hemmungen fallen. Sie gab sich Jasper voll und ganz hin und wollte ihn nur noch berühren, spüren und seine Hände und seinen Körper an ihrem fühlen. Immer wieder gab sie ein Knurren von sich. Ein erregtes Knurren. Nein, sie bedrohte ihn nicht mehr. Vielmehr war es Ausdruck ihres Verlangens nach ihm. Immer wieder trafen sich ihre Lippen und immer wilder wurde die Stimmung zwischen Charlotte und Jasper.
Charlotte spürte, wie Jasper sie ihres Kleides entledigte und auch sie hatte sich schon an Jaspers Kleidung zu schaffen gemacht. Unter ihrem Liebesspiel biss Charlotte Jasper bestimmend in die Halsgegend. Nein, sie dachte nie daran, das dies eine Narbe bleiben konnte. Es kümmerte sie nicht. Nur das warme Blut, welches von dem Mann stammte und in winzigen vereinzelten Tropfen aus der Wunde kam, bemerkte sie in diesem Moment. Es machte sie noch wilder. Kein Gedanke mehr war an die Folgen verschwendet. Sie gab sich voll und ganz ihren Trieben hin und beide stachelten das Liebesspiel weiter an, bis sie schließlich eins wurden.

Stunden waren vergangen. Charlotte lag auf dem Waldboden. Jasper lag neben ihr. Beide blickten in den Himmel. Kaum war er zu sehen, da die großen Bäume mit den unzähligen Ästen diesen fast komplett verdeckten. Und doch blickte Charlotte hinauf. Es war noch immer dunkel. Es war noch immer Nacht. Trotz ihres langen Liebesaktes. Doch lange würde es nicht mehr dunkel bleiben. Nein. Charlotte wusste dies. In kürze müssten sie sich auf den Weg ins Hotel machen. Endlich konnte sie sich von ihrer Starre, die sie ebenfalls eine Weile gefangen gehalten hatte, lösen. Langsam blickte sie zu Jasper. Er hatte nun die Augen geschlossen. Es machte den Anschein, als würde er schlafen, doch Charlotte wusste es besser. Langsam konnte sie wieder klare Gedanken fassen. Was hatten sie nur getan? Wieso hatten sie es getan? Lag es an dem frischen Blut, welches sie beide kurz zuvor aufgenommen hatte? Jasper hatte getrunken. Er hatte menschliches Blut getrunken. Während sie der Lust verfallen waren blickte sie ihm wieder und wieder in die Augen. Es war nicht der Jasper, den sie nun Jahrzehnte kannte, mit dem sie dort auf dem Waldesboden geschlafen hatte. Es war ihr damaliger Major. Seine roten Augen hatten genau so wild gefunkelt, wie sie es damals taten und seine Mimik war die gleiche gewesen. Das Menschenblut hatte sein Monster, welches so lange geschlafen hatte, zum Vorschein kommen lassen. Charlotte bekam Schuldgefühle mit jedem neuen klaren Gedanken, den sie fassen konnte. Nein, das hatte sie nicht gewollt. Sie wusste nicht, dass Jasper schwach werden würde. Sie hatte keine Ahnung, wie viel Durst er in wirklichkeit hatte und wie schnell seine Disziplin verloren gehen konnte. Sofort wurde ihr klar, aus welchem Grund er nie mit ihr und Peter auf die Jagd gegangen war. Aus welchem Grund er diesem treiben immer fern blieb.
Nun war es geschehen und er würde sich schrecklich fühlen. Alleine einen Menschen getötet zu haben, würde ihn fertig machen. Doch, was danach geschehen war, konnte selbst Charlotte nicht begreifen. Sie konnte sich nicht stoppen, konnte ihre Lust nicht zügeln. Und dann war es zu spät.
Charlotte atmete tief ein und aus. Nun war sie wieder voll und ganz in der Realität. Was war nur geschehen? Sie blickte zur Seite und erhaschte ihr Kleid, welches nur noch ein kapputtes Stück Stoff war. Bilder des geschehenen Blitzen in ihr auf. Wie konnte sie nur mit Jasper schlafen, ein paar Nächte nachdem ihr Seelenverwandter von ihr gegangen war?
Ohne den Gedanken weiter auszubauen sprang sie auf ihre Beine und ging hinüber zu dem Stofffetzen. Sie blickte sich nicht um...wollte Jasper nicht in die Augen sehen. Zu jung waren die Ereignisse. Zu sehr quälten sie die Schuldgefühle. Und doch, sie konnte trotz all dieser Gefühle nicht abstreiten, wie sehr sie es genossen hatte. Wie schön es war, Jasper so nahe zu sein. Doch sie versuchte ihre Gefühle zu unterdrücken. Sie wollte es Jasper nicht noch unangenehmer machen, denn dieser konnte sicher in diesem Moment sehr starke Empfindungen von ihr vernehmen.
Das Kleid war dahin. Charlotte hob es vorsichtig auf, aber schnell erkannte sie, dass es nicht mehr zu retten war. Gleich daneben stand ein paar Stiefel, welche von dem totan Mann waren, der ebenfalls immer noch ein paar Meter weiter lag. Sie blickte zu dem Zelt des Mannes und huschte schnell wie der Wind hinüber. Es musste sicher Kleidung darin sein. Wenn sie auch sicher zu groß war, so kannte sie wenigstens ihren nackten Körper damit verdecken. Und wirklich fand Charlotte schnell ein Hemd und eine viel zu große Hose. Angewiedert zog sie die Kleidung an.
Nun vernahm sie auch von Jasper Bewegungen. Er hatte sich aufgesetzt.
"Wir müssen ins Hotel." Leise, ohne Betohnung sprach er zu Charlotte.
"Ich weiß. Aus diesem Grund habe ich mir schon Kleidung gesucht."
Auch Jasper sprang nun auf und suchte den Kleiderbeutel des Mannes nach einem Hemd ab. Schnell hatte auch er etwas gefunden. Charlotte erblickte seine Hose, welche noch ganz zu sein schien. Und ehe sie etwas sagen konnte, hatte Jasper sie bereits an seinem Körper.
Ohne Worte verließen sie den Platz. Charlotte folgte Jasper, der in hohem Tempo gradewegs aus dem Wald hinaus rannte. In dieser Geschwindigkeit würde es nur kurze Zeit dauern, bis sie am Hotel waren. Und so war es auch. Ohne ein Wort miteinander gesprochen zu haben kamen sie in ihrem Zimmer an. Langsam konnte man die Sonne am Horizont vernehmen. Bald würde sie das Zimmer in ein helles Licht tauchen. Doch noch hatte sich nichts in dem Zimmer verändert. Das Blut aus den Konserven war immer noch an der Wand und es war immer noch dunkel. Nur die Stimmung der beiden Vampire war eine andere.

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 23. Jun 2009, 11:11 


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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: So 28. Jun 2009, 20:08 
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Jasper lag mit dem Rücken auf dem feuchten, harten Waldboden. Die Arme hatte er unter seinem Kopf verschränkt und sein Blick war starr in Richtung Himmel gerichtet. Es hatte den Anschein, als versuchte er krampfhaft nicht den Blick zu lösen. In seinem Inneren sträubte sich alles, sich zu bewegen. Auch wenn es fast schon schwarz war und man kaum etwas sehen konnte, so riss sein Blick nicht ab.
Die Stille, die ihn jetzt umgab, war fast schon unheimlich und Jasper spürte, wie die Kälte der Nacht über ihn kam und er zu zittern begann.
Das war etwas ganz untypisches. Vampire froren nicht. Sie hatten von je her eine tiefe Körpertemperatur und so machte ihnen die Kälte so gut wie gar nichts aus.
Und doch fror er. Es war ein Gefühl, als würde die Kälte durch seinen ganzen Körper kriechen – beginnend bei den Füßen, durch seine Beine bis hin zu seinen Armen und endete schließlich in seinem Kopf.
Für einen kurzen Moment schloß er die Augen und sog geräuschlos die kühle Nachtluft ein und sofort durchströmte ihn dieses Gefühl der Freiheit. Der Vampir genoß diesen kurzen, für ihn so kostbaren Moment.
Das Schweigen blieb bestehen und es mussten Stunden vergangen sein. Zwar war es noch dunkel, aber Jasper wußte, das es nicht mehr lange dauern würde, bis die Sonne aufging und hier alles im hellen Tageslicht erscheinen würde. Ja, er spürte die Sonne praktisch schon und konnte die aufkommende Wärme fast schon riechen.
So war es immer. In all den Jahrzehnten hatte er ein Gespür für den Tagesanbruch entwickelt und er wußte, wann es brenzlig wurde.
Ein leises Seufzen durchbrach die Stille und jetzt erst wagte der Blonde einen Blick zur Seite. Natürlich wußte er, was ihn dort erwartete und doch stockte ihm der Atem.
Dort lag Charlotte, wie Gott sie schuf. Ihre bleiche Haut spiegelte den Schein des Mondes wieder und Jasper ertappte sich dabei, wie sein Blick über ihren Körper glitt.
Er erkannte, das auch sie in den Himmel starrte und sich nicht zu regen wagte. Kein Geräusch war zu hören. Nur ihre Brust senkte sich seicht auf und ab. Sie armete.
Jasper runzelte die Stirn.
Und urplötzlich zuckte er zusammen. Auf einmal schoben sich Bilder vor seine Augen, die ihn erstarren ließen. Dort sah er sich, nackt.
Ruckartig hob er den Kopf etwas an und der Vampir blickte an sich herunter. Und mit großen Augen musste er feststellen, das er völlig unbekleidet auf dem Waldboden lag. Fast schon panisch presste er die Beine zusammen und hektisch blickte er zu der Frau herüber. Diese schien nichts davon zu bemerken und Jasper spürte, das sie irgendwelchen Gedanken nachging.
„Kein Wunder!“ dachte er sich leise und er stöhnte leise auf. Als er die Augen wieder schloß, sah er Charlotte. Auf ihm, dicht an seinen Körper gepresst. Er hörte sogar das Keuchen und Stöhnen, welches vor wenigen Stunden noch den Wald erfüllt hatte.
Sofort erfasste ihn sein Gewissen und es wurde immer klarer, was er getan hatte.
Schemenhaft sah er die Bilder vor sich. Wie er trank, wie er den Mann dadurch getötet hatte und dann......Was danach kam, war fast noch schlimmer. Er hatte tatsächlich die Kontrolle über sich verloren und seine geliebte Ehefrau hintergangen.
Jasper schüttelte leicht den Kopf und presste die Lippen hart aufeinander.
Nein, das konnte nicht wahr sein. Sein Magen zog sich zusammen und er hatte das Gefühl, als wolle das Blut, welches jetzt durch seine Adern floß auf schnellstem Weg wieder raus. Gerade so, als wüßte es, das es falsch war. Das es nicht in ihm sein durfte.
Während er dort so lag, bemerkte er eine Bewegung neben sich. Vorsichtig wandte er den Blick zur Seite und erkannte, das Charlotte in dem Zelt des Mannes verschwunden war und wenige. Er richtete sich auf und Sekunden später wieder heraus kam. Bekleidet mit einer viel zu großen Hose und einem ausgewaschenen Hemd.
Sie trat heraus und plötzlich stutze der blonde Vampir. Er ertappte seine Gefährtin dabei, wie sie wohl ebenso an die letzten Stunden und die Geschehnisse dachte. Ihr Empfinden spiegelte ihren Genuss wieder. Wie sie seine Nähe genossen hatte und doch schlich sich Beklommenheit mit dazu. Natürlich wollte sie ihm dies nicht offenbaren und Jasper konnte sie verstehen. Gerade jetzt in dem Moment verabscheute er seine Gabe. Es quälte ihn zu spüren in was für einem Zwiespalt die blonde Frau sein musste.
Wieder seufzte er
„Wir müssen ins Hotel!“ durchbrach er mit tonloser Stimme die Stille. Er vermied es, die Vampirin dabei anzusehen. Sie stimmte ihm und schon war auch er auf den Beinen und er suchte nach einem Hemd. Seine Hose hatte die ganze Sache schadlos überstanden und schnell war sie wieder an seinem Körper.
Niemand sprach und so eilten sie aus dem Weg heraus. Jasper voraus und Charlotte folgte ihm schweigend und mit kleinem Abstand.


Die Türe fiel leise ins Schoß und schweigend betrat Jasper das Hotelzimmer. Er nahm keine Notiz von Charlotte, die ihm folgte.
Nichts um ihn herum schien seine Aufmerksamkeit auch sich ziehen zu können. Er hielt den Kopf gesenkt und sein Blick haftete sich an den hellen Teppichboden. Es hatte den Anschein, das er nicht aus seinen Gedanken gerissen werden wollte. So trüb sie auch sein mochten.
Langsam trat er auf das Bett zu und schon hatte er sich auf die Matratze gesetzt, welche leise unter seinem Gewicht ächzte.
Er schloß die Augen und atmete tief ein, bis er auf einmal aufblickte. Geradewegs erhaschten seine Augen den roten Fleck an der weißen Wand. Blut!
Sofort stellte Jasper das atmen ein und er seufzte leise.
Das durfte alles nicht passiert sein.
Und dann, ohne jegliche Vorwarnung, schlug er die Hände vor seinem Gewicht zusammen und ein lautes Schluchzen presste sich gedämpft zwischen seinen Fingern hindurch.
Sein ganzer Körper wurde davon erfasst und er begann wieder zu zittern.
Der Vampir kniff die Augen zusammen und er war sich sicher, wenn er weinen könnte, so würden etliche Tränen ihren weg finden.
Doch er konnte nicht. Verflucht, er konnte nicht!
Fest presste er sein Gesicht in die großen Hände und er spürte selber seinen heißen Atem, den er ihnen entgegen blies.
Wieder ein Schluchzen. Diesmal war es lauter und hemmungsloser. Er konnte es nicht mehr zurück halten. So sehr er sich auch bemühte.
Doch warum sollte er sich dagegen wehren? Hatte er doch allen Grund dazu sich so elend zu fühlen. Hatte er es doch nicht anders verdient.
„Scheiße, scheiße, scheiße!“ murmelte er in seine Hände und er wippte leicht mit dem Oberkörper vor und zurück. Doch das Gefühl blieb. Es war, als würde er innerlich verbrennen. Ein Feuer loderte in ihm und Jasper wußte das es Haß war. Haß auf sich selber.
Er sah Alice vor sich, wie sie ihn strahlend in die Arme nahm und sich freute, das er endlich wieder da war. Ja, sie freute sich und er? Er schämte sich.
„Verfluchte Scheiße!“
In seinem Zorn spürte er nicht, das Charlotte näher gekommen war und sich vor ihn auf den Boden gekniet hatte.
„Jasper?“ ihre sanfte Stimme drang stumpf zu ihm vor und er hob den Kopf. Sein Gesicht zeugte von Scham und Zorn. Seine Wangen waren leicht gerötet und seine Augen zusammen gekniffen. Er erwiderte nichts. Statt dessen vergrub er sein Gesicht wieder. Nein, das ertrug er nicht.
„Jasper, bitte. Rede mit mir!“ hörte er sie sprechen. Doch er schüttelte nur den Kopf.
Was sollte er auch schon sagen? Es gab nichts, womit er das alles wieder gut machen konnte. Rein gar nichts.
Als er nur stumm da saß, spürte er plötzlich wie etwas seine Hand umfasste. Ruckartig zog er seine Hand zurück und er stürmte ein Stück auf der Matratze nach hinten.
Mit großen Augen sah er zu Charlotte hinüber, die ihn ratlos ansah.
„Laß das!“ zischte er und seine Augen funkelten böse. Die Frau zog sich ein Stück zurück.
Der Vampir atmete laut und ungleichmäßig.
„Wir....wir sollten darüber reden, Jasper!“ nahm er ihre Worte wieder wahr. Er legte den Kopf schief und sah sie einfach nur an. Schien über die Bedeutung ihrer Worte nachzudenken. Dann lachte er kurz auf. Es war ein höhnisches Lachen.
„Was gibt es da zu reden?!“ erwiderte er schluchzend.
„Über das was passiert ist!“ erwiderte sie und schon sah er, wie sie sich aufrichtete und nun direkt vor ihm stand
Jasper schüttelte den Kopf.
„Ich bin schlecht, Charlotte!“ gab er knapp zurück und schon senkte er wieder den Blick.
„Nein, das bist du nicht. Rede nicht so von dir!“ mit diesen Worten spürte er wieder ihre Hand und wieder zog er seine zurück. Langsam hob Jasper den Kopf.
„Ich machen alles kaputt. Du solltest nicht bei mir bleiben!“ er konnte das aufkommende Schluchzen nicht unterdrücken.
Ja, er war nicht gut für Charlotte. Wenn er so weiter machte, würde er sie ins Verderben schicken. Flüchtig glitt sein Blick über ihren Körper. Immer noch war sie in die Klamotten des Mannes gehüllt und das versetzte dem Vampir einen erneuten Schlag. Hart wie ein Hammer traf ihn die Erkenntnis, das er einen Menschen getötet hatte. Er, der sich so dafür gequält hatte, das er sich kontrollieren konnte. Alles war dahin. Alles hatte er achtlos weggeschmissen.
Wieder senkte er den Kopf und ein lautes Schluchzen verließ seine Kehle.
Was würde seine Familie sagen? Würde er noch überhaupt zu ihnen zurück kommen können?
Panik machte sich in ihm breit und er keuchte.
„Ich habe einen Menschen getötet. Charlotte!“ zog er das Gespräch wieder an sich und er sah zu ihr auf. „Verstehst du? Einen Menschen. Wie konnte das passieren?“ fast schon flehend sah er sie an. Gerade so, als könnte sie eine Antwort auf seine Frage geben.
„Du....du hattest lange nichts mehr getrunken und.....!“ begann sie. Doch er unterbrach sie.
„Und das gibt mir das Recht dazu?!“ seine Augen weiteten sich.
„Ich...ich.....nein, das.....!“ er hörte sie stark schlucken und er spürte, das sie Angst hatte. Doch in dem Moment war es ihm egal. Er hatte mit sich selber zu kämpfen und da hatten andere Gefühle keinen Platz. Gott, was war er herzlos geworden.
Er schüttelte schluchzend den Kopf.
„Alles was ich mir aufgebaut hab, habe ich mit einem Moment zerstört!“ seine Stimme klang nun leiser und es schien, als sprach er mehr zu sich selber. Sein Blick glitt in die Ferne, geradewegs durch die Frau vor ihm hindurch,
Als diese nichts erwiderte, zog er sich auf das Bett zurück und rollte sich eng zusammen. Fest umklammerten seine Arme, seine Knie. Und diesmal unterdrückte er das Schluchzen nicht. Laut und klagvoll erfüllte es den Raum.


tbc.......

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Du bist wirklich ein kleines Gruselmonster - Jasper Hale
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Sir Whitlock,Sir, Sie sind der geilste Vampir der Welt, Sir!!! (Alexiel)
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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Mi 1. Jul 2009, 13:44 
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Jasper setzte sich langsam auf das Bett, welches mittig im Raum stand. Charlotte blickte ihm hinterher. Sie schaffte es nicht, ein Wort zu sagen. Viel zu groß waren ihre Schuldgefühle mittlerweile geworden. Und auch sie konnte nicht fassen, was passiert war. Sie hatte mit Jasper geschlafen. Tage nachdem Peter gestorben war. Sie verstand nicht, wie es dazu kommen konnte und hatte nun fast noch stärkere Schuldgefühle ihrem Seelenpartner gegenüber. Doch sie versuchte diese Emotionen zu unterdrücken. Genau wie sie versuchte ihre Gefühle, die sie beim Gedanken an die letzte Nacht und an Jasper hatte, im Keim zu ersticken. Ihr war bewusst, Jasper litt grade. Und ihr war bewusst, dass es allein ihre Schuld war. Wäre sie alleine auf die Jagd gegangen, hätte noch eine Weile ausgehalten oder wäre sie gar von Maria getötet worden, so würde es Jasper nun nicht so schlecht gehen. So könnte er sein Leben glücklich mit Alice fortsetzen. Doch sie hatte ihn mit in ihr verderben gezogen, ihm große Qualen zugefügt, ohne dies gewollt zu haben. Sie wusste nicht, was in ihrem Kopf vorging und aus welchem Grund sie Jasper plötzlich nicht mehr widerstehen konnte, doch sie wollte, sie könnte es ungeschehen machen.
Sie blickte Jasper an, der nun seinen Kopf in seinen Händen vergraben hatte und schluchzte. Charlottes Herz zerbrach in noch mehr Stücken, als es schon geschehen war. Ihren einzigen Freund nun auch noch so zu sehen, dass war zu viel für sie. Sie bemerkte, wie sein Körper angefangen hatte zu zittern.
Leise vernahm sie seine Stimme...
„Scheiße, scheiße, scheiße!“
„Verfluchte Scheiße!“
Charlotte schritt hinüber zu Jasper und hockte sich langsam vor ihn. Sie musste etwas tun..auch wenn ihr bewusst war, dass er sicher nicht mit ihr sprechen wollte. Sie war sicher die letzte Person, die nun für ihn da sein konnte. Aber sie musste es wenigstens versuchen...
„Jasper? ...Jasper, bitte. Rede mit mir!“ Er schüttelte den Kopf...
Mit der Gefahr hin, er würde sie angreifen versuchte Charlotte behutsam seine Hand zu nehmen. Sie wollte alles versuchen, um ihn zu beruhigen. Das es ihm etwas besser ging. Charlotte verfluchte es, dass nicht sie es war, die seine Gabe hatte. Sofort hätte sie ihm geholfen, seine Gefühle beeinflusst um es ihm leichter zu machen.
Sowie Charlotte an Jaspers Hand angelangt war, zog dieser seine Hand ruckartig weg. Sein gesamter Körper machte einen Satz nach hinten. Charlotte blickte ihm entgegen. Sie hatte nun die Verantwortung und auch wenn dies hieß, er würde sie hassen, sie wollte ihm helfen mit allen Mitteln die ihr möglich waren. Jasper blickte Charlotte mit großen Augen an. Er schien überrascht und geschockt zugleich.
„Laß das!“ zischte er ihr entgegen
Charlotte erschrack leicht und auch sie wich nun ein Stück zurück. Sie hatte großen Respekt vor Jasper. Und grade jetzt in diesem Moment war er ein sehr gefährlicher Vampir. Das frische Menschenblut hatte ihn stärker gemacht, als er es in den letzten Jahren war, in denen er Tierblut zu sich genommen hatte. Auch wenn auch er sicher nicht genug getrunken hatte, so reichte es aus. Trotzdem versuchte es Charlotte erneut...
„Wir....wir sollten darüber reden, Jasper!“ Leise und sanft sprach sie auf ihn ein, doch Jasper lachte nur kurz auf.
„Was gibt es da zu reden?!“ Nun schluchzte er wieder. Ja, Charlotte musste nicht seine Gabe haben um zu empfinden, wie er empfand.
„Über das was passiert ist!“ Charlotte stand auf und blickte ihn an.
„Ich bin schlecht, Charlotte!“ Sowie er ausgesprochen hatte, senkte er den Kopf wieder. Charlotte musste kämpfen, nicht zu schluchzen.
„Nein, das bist du nicht. Rede nicht so von dir!“ Sie konnte nicht fassen, wie er von sich dachte, doch auf einer Art und Weise war ihr schon bevor er es gesagt hatte bewusst, wie er von sich dachte. Zu gut kannte sie ihn. Langsam bewegte sie sich wieder auf ihn zu und versuchte erneut seine Hand zu nehmen. Doch wieder schreckte er zurück.
„Ich machen alles kaputt. Du solltest nicht bei mir bleiben!“ Seine Worte waren erneut von einem Schluchzen begleitet. „Ich habe einen Menschen getötet. Charlotte! Verstehst du? Einen Menschen. Wie konnte das passieren?“ Charlotte nahm seinen verzweifelten Gesichtsausdruck wahr.
„Du....du hattest lange nichts mehr getrunken und.....!“ Sie versuchte ihn zu beruhigen, doch er unterbrach sie...
„Und das gibt mir das Recht dazu?!“
„Ich...ich.....nein, das.....!“ Charlotte wusste nicht, was sie sagen sollte. Wieder spürte sie die Angst aufkeimen.
„Alles was ich mir aufgebaut hab, habe ich mit einem Moment zerstört!“
Charlotte musste mitansehen, wie Jasper völlig zusammen brach und sich auf dem Bett einrollte. Sein Schluchzen wurde nun noch lauter. Nein, das konnte sie nicht mehr ertragen. Ohne es zu wollen überkam auch sie ein lautes Schluchzen.
Sie setzte sich neben ihn auf das Bett und vorsichtig versuchte sie sich wieder ihm anzunähern. Langsam legte sie wieder ihre Hand auf seine und streichelte sanft hinüber. Diesesmal zog Jasper die Hand nicht zurück.
"Jasper...ich... es tut mir so leid. Ich hätte alleine jagen gehen sollen. Dann wäre das alles nicht passiert. Du kannst doch nichts dafür. Wenn ich doch bloß das Blut hier hätte trinken können." Ihr Blick huschte für eine Sekunde an die Wand. "Hör mir zu. Du bist nicht schlecht. Du bist der beste Vampir, den ich kenne. Es gibt niemanden mehr, der auch nur Nahe an deine stärke und deinen guten Geist heran kommt. Es war ein Ausrutscher und bitte, bestrafe dich nicht so hart dafür. Bitte, Jasper.... Ich weiß, man kann es nicht mehr ungeschehen machen und du kannst dir sicher nicht verzeihen, den Mann getötet zu haben, aber, auch wenn das nun dumm klingt, er wäre durch meine Hand gestorben, hättest du nicht diesen einen schwachen Moment gehabt. Sein Leben war zuende. So oder so. Das ist sicher kein guter Trost, aber ich bin mir sicher, deine Familie wird dich nicht verurteilen. Dafür lieben sie dich doch viel zu sehr. Und, du hast doch selber erzählt, dass sie alle schonmal einen Ausrutscher hatten." Nun legte sie sanft ihre Hand auf Jaspers Schulter. Er war immer noch zusammengerollt und bewegte sich nur kaum merklich zu seinem immer noch anhaltenden Schluchzen. Zitternd blickte er auf.
"Auch wenn sie mir verzeihen, den Menschen getötet zu haben, so wird mir Alice niemals verzeihen, was danach geschehen ist. Ich liebe sie über alles. Ich liebe sie mehr als mein eigenes Leben und würde sterben für sie. Ich kann ohne sie nicht leben. Und sie so sehr zu hintergehen, sie betrogen zu haben...." Seine Stimme versagte.
"Ich.....es tut mir leid. Ich weiß nicht, was geschehen ist. Ich...ich weiß nicht...Jasper, ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen." Charlotte blickte durch Jasper hindurch. Sie konnte seinen Blick nicht ertragen. Und sie konnte den Gedanken nicht ertragen, schuld zu sein, an seinen Gefühlen. Würde Alice ihm nicht verzeihen...Charlotte wusste nicht, was sie sagen sollte.
"Aber, vielleicht, wenn du es ihr sagst...mit ihr darüber redest? Ich..ich würde alle Schuld auf mich nehmen. Du ..du hattest getrunken...Menschenblut getrunken. Das hat dich benebelt. Ich bin mir sicher, du hättest es niemals getan, wenn du bei klarem Verstand gewesen wärst...." Leise versuchte sie klare Gedanken zu bekommen.
"Nein, sie wird mir nicht verzeihen. Ich kann es ihr nicht sagen... Ich...ich will sie nicht verlieren..." Das Schluchzen von Jasper nahm wieder zu, grade als er für einen Moment normal geatmet hatte. "Charlotte, lass mich, du kannst nichts machen."
Charlotte senkte den Kopf. Sie zog sich wieder zurück von ihm. Es war mittlerweile schon heller geworden. Der Morgen war angebrochen.
"Okay, ruh dich aus. Komm wieder zu dir. Ich....ich werde mal das Zimmer säubern. Wenn etwas ist, bitte, Jasper, rede mit mir. Ich will dir helfen. Es tut mir alles so schrecklich leid."
Von Jasper war nur ein leises summen zu vernehmen, ehe er sich wieder komplett zusammen rollte und leicht hin und her wippte.
Charlotte stand nun auf und begab sich ins Bedazimmer. Sie hatte immer noch Reste von Erde in ihrem Gesicht und in ihren Haaren. Die Kleidung schlabberte an ihrem Körper. Sie entschied sich, duschen zu gehen.
Lange hatte sie sich Zeit gelassen, ehe sie wieder aus dem Bad kam, in der gleichen Kleidung. Sie hatte nichts mehr anzuziehen, genau wie Jasper nichts mehr hatte.
"Jasper, wir....wir müssen heute Abend wieder raus. Wir brauchen Kleidung...und, ich werde jagen gehen. Aber, ich werde alleine jagen gehen. Ich lasse nicht zu, dass es noch einmal passiert. Du solltest vielleicht auch noch einmal jagen gehen... In dem Wald gibt es auch viele Tiere..vielleicht wäre das gut für dich." Vorsichtig atmete sie tief ein. Sie war sich nicht sicher, ob ihr Vorschlag gut oder schlecht war. Doch Jasper antwortete nicht. Kein Geräusch mehr war von ihm zu vernehmen und er lag immer noch in gleicher Position auf dem Bett. Charlotte schloss für eine Sekunde die Augen. Was hatte sie nur getan?
Sie schüttelte unbewusst den Kopf und machte sich an die Arbeit. Die Wand musste gesäubert werden und das Blut entsorgt werden. Sie wollte wenigstens diese Last von Jasper nehmen.
Stunden waren nun vergangen und immer noch regte sich Jasper nicht. Charlotte hatte das Zimmer wieder in seinen alten Zustand gebracht. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Abend einbrechen würde. Bis sie erneut jagen würde.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Fr 3. Jul 2009, 20:40 
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Charlotte setzte sich auf den Boden, neben das Bett und zog die Beine an. Jasper lag unverändert auf dem Bett. Er bewegte sich nicht einmal mehr. Auch das atmen hatte er eingestellt. Ein Mensch wäre davon ausgegangen, dass er Tod wäre. Doch Charlotte wusste es besser. Ihr war bewusst was in ihm vorgehen musste. Auch ihr ging es dreckig. Jasper hatte ihr geholfen, sie gerettet, in jeglicher Hinsicht, in der man gerettet werden kann. Er hatte ihr gezeigt, das sie nicht alleine auf der Welt war, auch wenn Peter sie verlassen hatte. Auch wenn er Tod war und ein Teil von ihr mit ihm gestorben war, so wusste sie nun, sie hatte noch jemanden, der sich um sie kümmerte, dem etwas an ihr lag und der sie niemals hätte gehen lassen...gehen lassen in die Welt, die nach dem Tode auf sie wartete. Charlotte dachte an Maria. Früher oder später würde sie sie finden. Früher oder später würde sie wieder versuchen, an Jasper heran zu kommen. Was auch immer sie vor hatte, sie würde nicht aufgeben. Charlotte war sich bewusst, dass das nächste treffen kommen würde und nicht so ausgehen würde, wie das letzte. Maria würde es sogar auf einen Kampf ankommen lassen. Jasper und Charlotte konnten davon laufen, doch sich niemals vor ihr verstecken. Viel zu stark war die Vampirin. Sie würde sie fiinden. Doch für den Moment waren die Gedanken an Maria, trotz der großen Bedrohung, die von ihr ausging, nebensächlich. Charlotte schlang ihre Arme um ihre Beine. Wie sollte es nur weiter gehen?
Laut atmete sie ein und aus und schloss die Augen. Sofort sah sie Peter in ihren Gedanken. Wie kurz war doch die Ewigkeit, die sie mit ihm verbringen konnte? Die Ewigkeit, die für sie keine war. Nein, er war ihr genommen worden. Für sie war das Leben von nun an ein schleichender Tod. Auch wenn sie niemals sterben würde, wenn nicht ein Vampir dafür sorgen würde, so kam es ihr vor, als würde sie in den letzten Tagen gealtert sein. Als würde ihr nicht mehr viel Zeit bleiben.
Wäre Jasper nicht dazwischen gekommen, wäre sie bereits nicht mehr existent. Jasper, der alles aufs Spiel gesetzt hatte, um seine frühere Gefährtin zu retten. Und nun war er am Ende. Am Ende seiner Kräfte und kurz davor den Verstand zu verlieren. Wie schlimm es für ihn sein musste, einen Menschen getötet zu haben, konnte sich Charlotte gut vorstellen. Nach all den Jahren, die sie zusammen verbracht hatten, hatte sie ihn gut kennen gelernt. Und das er Alice betrogen hatte musste eine noch viel größere Qual für ihn sein.
Nach weiteren Stunden, die vergangen waren und dem Einbruch der Dunkelheit regte sich Jasper wieder. Charlotte spürte eine Hand auf ihrer Schulter.
"Hey, danke." Sie vernahm, wie Jasper benommen zu ihr sprach.
"Wofür?" Verwirrt blickte sie auf. Jasper hatte sich ans Ende des Bettes begeben und blickte hinab zu Charlotte.
"Dafür, dass du hier aufgeräumt hast...und... dafür, dass du mir Zeit gegeben hast." Immer noch sprach er kaum hörbar.
"Das ist doch selbstverständlich. Ich bin schuld an allem. Ich kann es nie wieder gut machen, aber ich muss es wenigstens versuchen." Sie blickte zu Boden.
"Wir sind beide Schuld. Wir haben beide einen großen Fehler gemacht, der nicht mehr rückgangig zu machen ist. Und ich weiß einfach nicht, wie ich es Alice erklären soll...ich..ich kann es ihr einfach nicht sagen. Aber früher oder später wird sie es erfahren. Ich werde mich der Verantwortung stellen. Und, ich glaube, dass ich den Menschen getötet habe, kann ich nicht verbergen, selbst wenn ich es wöllte." Ein seufzen folgte seinen Worten.
"Jasper, ich bin für dich da. Wenn ich irgendet..." Jasper unterbrach sie.
"Es ist okay. Lass ...lass uns bitte nicht mehr darüber sprechen. Du hattest eben recht. Wir brauchen Kleidung. Und...ich sollte nochmal jagen gehen."
"Bist du sicher?" Verwirrung klang in ihrer Stimme mit.
"Ja. Ich denke, dass wäre das beste. Aber, komm, es ist langsam dunkel genug. Lass uns erst einmal irgendwoher Kleidung besorgen." Seine Stimme klang zittrig und Charlotte spürte deutlich, wie sehr er immer noch damit zu kämpfen hatte, nicht wieder in seiner Verweiflung unter zu gehen. Doch ohne etwas zu antworten stand sie auf. Vielleicht war die Ablenkung auch am besten für ihn. Und diese sollte er bekommen.
"Ja, hier um die Ecke gibt es eine Menge Geschäfte. Die haben zwar schon zu, aber ich denke, das dürfte kein Problem für uns sein." Das erste Mal, seit Tagen, mischte sich ein kurzes lächeln in Charlottes Gesicht. Auch Jasper war nun aufgesprungen.
"Warte kurz, ich muss bevor wir gehen, noch schnell ins Bad." Blitzschnell war er verschwunden. Charlotte blickte nur noch auf die Tür, die hart ins Schloss fiel. Dann blickte sie auf die kleine Kuhle auf dem Bett, die noch Jaspers Körper abbildete. Stunden hatte er dort gelegen, ohne sich zu bewegen, ohne zu atmen oder ein Wort von sich zu geben. Er hatte die Zeit gebraucht. Da war sie sich nun sicher. Charlotte hoffte, ihre Freundschaft nicht zerstört zu haben. Wieder entwisch ihr ein seufzer.
Jasper kam wenige Minuten wieder aus dem Bad. Seine Kleidung lag nun ordentlicher an seinem Körper und auch er hatte die Erdreste entfernt.
"Dann komm, gehen wir." Jasper klang gestärkter. Aufmunternt betrachtete Charlotte den blonden Vampir.
"Es wird alles wieder gut. Das verspreche ich dir." Ohne ihn ein weiteres Mal anzusehen ging sie an ihm vorbei und öffnete die Tür.
Minuten später waren sie an den Geschäften angekommen. Auf den Straßen gingen vereinzelnte Menschen und Charlotte versuchte nicht zu atmen. Noch immer war ihr Durst zu groß. Sie wollte nicht die Kontrolle verlieren und erneut in Jaspers Gegenwart einen Menschen anfallen. Nein, dieser Fehler würde ihr nie wieder passieren.
"Wir sollten besser mal schauen, ob eines der Geschäfte einen Hintereingang hat." Jasper blickte um sich. Auch wenn es nicht viele Menschen waren, so waren es doch zu viele als das sie einfach vorne in eines der Geschäfte einbrechen konnten. Schnell hatten sie eine Hintertür gefunden und ohne Probleme knackte Jasper das Schloss. Charlotte schnappte sich schnell ein hellblaues Kleid, welches an einem der vielen Ständer hing. Sie wollte einfach nur schnell wieder aus diesem Geschäft raus. Auch wenn hier kein Mensch mehr war, so roch es doch überall danach. So wie es auch in dem Hotelzimmer zu Anfang gewesen war. Sie spürte, wie sich ihr Instinkt meldete und nach frischem Blut verlangte. Unsicher blickte sie zu Jasper, der sich ebenfalls Kleidung geschnappt hatte.
"Einen Moment bitte, ich ziehe es schnell an." Geräuschlos sprang sie in eine Umkleidekabine und zog die Sachen des Mannes, den sie in der letzten Nacht zusammen getötet hatten, aus. Sie war froh, endlich aus den Kleidern heraus zu sein. Zwar haftete an dem Kleid, welches sie sich ausgesucht hatte ebenfalls ein Menschengeruch, aber dieser war nicht annähernd so stark, wie der, an dem Hemd des Mannes. Kurz blickte sie in den Spiegel als sie das Kleid angezogen hatte und sprang dann ebenso schnell, wie sie keine Minute zuvor in die Umkleidkabine gesprungen war wieder heraus. Auch Jasper hatte sich bereits umgezogen.
"Fertig? Können wir dann...dann weiter?" Charlotte sah, wie Jasper einmal an ihr hoch und runter schaute.
"Ist das okay?" verdutzt blickte sie ihm entgegen.
"Ja, das steht dir ausgezeichnet. Aber, komm, wir gehen jetzt." Kaum hatte er ausgesprochen, drehte er sich schon der Türe zu. Charlotte folgte ihm sofort. Schnellen Schrittes verließen sie das Geschäft wieder und machten sich auf den Weg zum Wald. Charlotte wusste, nun stand ihnen der gefährlichste Teil des Tages bevor. Beide würden sie erneut jagen gehen. Getrennt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Di 14. Jul 2009, 11:24 
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Es dauerte noch nicht einmal eine Minute, bis Jessica zu sprechen begann. Der Mann in dem anderen Wagen, er liegt hinten bei den Reifen… antwortete sie ihm, doch sie sah ihn dabei nicht an. Der Vampir konnte sehen, dass sie sich schämte, weil sie ihn enttäuscht hatte.
„Mach Dir keine Gedanken… Du hast mich nicht enttäuscht. Es war mein Fehler. Ich hätte damit rechnen müssen, dass der Drang, Deine Blutgier zu befriedigen im Moment noch zu stark für Dich ist.“ versuchte Alexiel seine Gefährtin zu beruhigen. Doch seine Stimme strafte ihn Lügen und er hoffte inständig, dass sie es nicht bemerkte. Er wollte gar nicht sauer auf sie sein, doch ihre Handlung hatte ihm klargemacht, dass es verdammt gefährlich war, mit einer Neugeborenen durch das Land zu ziehen.
Der Dunkelhaarige musste erst einmal wieder klarkommen. In dem Tempo konnte er nicht weiter fahren. Wenn die Polizei hinter ihnen her wäre, dann würde alles in einem noch größeren Fiasko enden. Sie steckten eh schon genug in der Klemme und wenn Jessica sich auch noch über einen Polizisten hermachte, dann würde die Situation gänzlich aus dem Ruder laufen.
Er nahm den Fuß vom Gaspedal und ließ den Wagen auf eine normale Geschwindigkeit ausrollen. „Was hat Jess sich nur dabei gedacht?“ ging es ihm durch den Kopf, obwohl er ganz genau wusste, dass sie sich nichts dabei gedacht hatte. Seine Gefährtin hatte sich einfach von ihren Instinkten leiten lassen. Ihr Blutdurst hatte dazu getrieben aus dem Auto auszusteigen und durch das Blut des Menschen das quälende Feuer in ihrer Kehle zu löschen.
„Alex, die Suppe hast Du Dir selber eingebrockt, also zieh zu, wie Du sie auch auslöffelst! Du wolltest sie ja unbedingt verwandeln, also bist Du auch verantwortlich für sie…“ betete er sich immer und immer wieder vor.
Er hoffte nur, dass Jessica nicht allzu viele Spuren hinterlassen hatte. Alexiel hatte den Tatort nicht begutachtet, daher wusste er nicht, ob seine Gefährtin Chaos angerichtet hatte, oder nicht. Als er wieder in den Taurus eingestiegen war und durch die eindeutigen Blutspuren auf Jessicas Lippen eins und eins zusammengezählt hatte, waren seine Instinkte nur noch auf Flucht ausgelegt. Es war eine Art Schutzmechanismus, doch er konnte nicht genau sagen, ob die Vampirin an seiner Seite der Auslöser dafür war.
Eins stand fest.
Er musste von nun an besser auf seine Gefährtin acht geben und vor allem musste er seine Wut im Zaum halten. „Sie kann nichts dafür… Es war nicht ihre Absicht…“ betete er sich wieder sein Mantra vor. Es war verdammt lange her, dass er Verantwortung für jemanden anderen, als sich selbst übernommen hatte und das führte seine Gedanken zu dem eigentlichen Ziel dieser Reise.
Jasper Whitlock.
Er war irgendwo da draußen in Montreal. „Aber wie zur Hölle soll ich ihn finden…“ murmelte er vor sich hin. „… er kann überall sein. Von allen Städten dieser Erde hat er sich eine verdammte Großstadt ausgesucht!“ Die letzten Worte hatte er laut ausgesprochen und der Frust in seiner Stimme war nur allzu deutlich zu hören. „Verdammt nochmal…“ Mit einem lauten Knall ließ er seine Hand auf das Lenkrad prallen und aus den Augenwinkeln heraus nahm er wahr, dass Jessica erschrocken zusammen zuckte. Zum Glück hielt das Lenkrad seinem vorübergehenden Gefühlsausbruch stand, obwohl es auch gut und gerne zu Bruch hätte gehen können.
Langsam drehte er den Kopf zur Seite und schaute seine Gefährtin besänftigend an.
Ihr stand der Schock ins Gesicht geschrieben.
„Sorry, Süße… es ist einfach so…“ Alexiel überlegte, wie er ihr klarmachen sollte, dass es verdammt schwierig war, ihn zu finden, wenn sie sich nicht zusammen reißen konnte, ohne ihr vor den Kopf zu stoßen. Er wollte sie nicht verletzen, also kam er ihr mit einer Halbwahrheit daher. „…es wird nicht einfach werden, Jasper in einer Stadt wie Montreal zu finden. Er könnte überall sein und ich habe noch nicht mal den leisesten Anhaltspunkt, wo er sich aufhalten könnte.“
Die Aussage stimmte zu einhundert Prozent, jedoch kam der entscheidende Faktor hinzu, dass sie sich nicht frei in Montreal bewegen konnten, solange sich Jessica nicht unter Kontrolle hatte. Nur wie sollte er ihr das erklären, ohne dass sie sich Vorwürfe machte. „Immer noch besser, als sie komplett anzulügen…“ entschied er.
Alexiel entschloss sich, weiter darüber nachzudenken, sobald sie Montreal erreicht hatten. Vielleicht war es gar keine schlechte Idee, dort erst einmal auf die Jagd zu gehen. Alles Weitere würde sich dann finden.
Je weiter sie fuhren, desto mehr löste sich seine Wut in Rauch auf. Der Vampir griff mit seiner Rechten die seiner Gefährtin und drückte sie sanft. „So, und Du bist also in Forks aufgewachsen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es eine Attraktion ist, wenn neue Leute in die Stadt ziehen…“ versuchte er seine Gefährtin und vor allem sich selbst abzulenken, während sie Montreal immer näher kamen. Der dunkelhaarige Vampir war froh, dass sie ihm etwas über sich und ihre Herkunft erzählt hatte. „Würde ich ihr genauso bereitwillig alles über mich erzählen?“ fragte er sich, obwohl er bereits wusste, dass er es nicht machen würde, es um ihretwillen nicht erzählen würde. Er wollte sie nicht mit den Erinnerungen an über 600 Jahre Gewalt und Brutalität belasten und da sie ihn bisher auch noch nicht gefragt hatte, spielte es auch eigentlich gar keine Rolle.
Je näher die beiden Vampire ihrem Ziel kamen, desto nervöser wurde Alexiel. „Wo soll ich mit der Suche beginnen? Wo würdest Du Dich in einer Stadt wie Montreal aufhalten?“ Einem Instinkt folgend, lehnte er sich halb über seine Gefährtin und öffnete das Handschuhfach des Taurus. „Na sieh mal einer an…“ murmelte er und griff sich das Kartenwerk, das sich in dem Fach befand. „Wenn das mal nicht ein Wink des Schicksals ist…“ Er zwinkerte der Vampirin auf dem Beifahrersitz zu. „Schau mal nach, ob da eine Karte von Montreal dabei ist.“
Das wäre natürlich das Beste, was ihnen passieren konnte. Wenn sie eine Karte von Montreal und der Umgebung hätten, dann könnte er spezielle Gebiete von vorneherein ausschließen. Jessica wühlte sich durch das Kartenmaterial und plötzlich wedelte sie mit einem triumphalen Grinsen mit einer der Karten.
Dies war der Punkt, an dem Alexiel durchatmen konnte. Endlich hatte er eine Möglichkeit gefunden, die möglichen Gebiete, in denen sich der Major aufhalten konnte, einzugrenzen und er forderte seine Gefährtin auf, nach Waldgebieten in und um Montreal zu suchen, während er den Schildern folgte, die ihn immer näher an die Stadt heran brachten.
Endlich hatten sie die Stadtgrenze von Montreal erreicht und Jessica erklärte ihm, wo er lang fahren sollte. Von der 40 aus musst Du rechts auf den Boulevard Décarie abbiegen und dann links auf die 720. Da liegt dann ein Waldgebiet. Alexiel nickte. „Okay… einen Versuch ist es allemal wert.“
Er fuhr den Weg, den seine Gefährtin ihm aufgezeigt hatte und sie konnten schon die Sonne hinter der leichten Wolkendecke über den hohen Wipfeln versinken sehen, als auf dem Parkplatz vor dem Wald ankamen. „Perfektes Timing…“ überlegte sich der Vampir uns schaute zu der Frau neben sich. „Jetzt werden wir mal sehen, ob das Glück uns hold ist… Warte bitte einen Moment, ich werde mal eben die Lage checken…“ Er beugte sich zu ihr herüber und küsste sie sanft. Dann stieg er aus und schaute sich um.
Alexiel erstarrte mitten der Bewegung.
Am Rand des Waldes stand ein Vampir zwischen den Bäumen. Vorsichtig bewegte er sich vorwärts, immer darauf bedacht, keine auffällige Bewegung zu machen. Der andere Vampir stand mit dem Rücken zu ihm und suchte irgendetwas zwischen den dicken Stämmen der Ahornbäume. Alexiel schlich sich weiter heran und plötzlich, als hätte der fremde Vampir einen Geruch gewittert, drehte er sich um.
Es war Maria.
Die Schönheit und Farbenpracht der Wälder um ihn herum verflog und er konnte sie nur anstarren. Natürlich sah er sie mit ganz anderen Augen, als er seine Seelenverwandte sah und doch konnte er nicht umhin, seine ehemalige Anführerin anzustarren.
Sie war so wunderschön, wie eh und je. Ihre Augen funkelten tiefschwarz in der Dämmerung. Nur ein Hauch von Röte umrandete ihre Iris.
Maria reckte die Nase in die Luft, gerade so, als erahnte sie seinen Duft. Diesen Duft erkenne ich unter vielen… erhob sie ihre bezaubernde Stimme und starrte unverwandt auf die Stelle, an der Alexiel stand. Zeige Dich mir, Alexiel of Waringham. forderte sie ihn auf und ihre Stimme verlor in keiner Silbe an Liebreiz.
Der Dunkelhaarige überlegte, was er nun tun sollte. Seine Gedanken glitten zu seiner Seelenverwandten, die noch immer im Wagen saß. Er wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde, einem leibhaftigen Stück seiner Vergangenheit zu begegnen und schon gar nicht wusste er, ob es ratsam war, sie Maria als seine Gefährtin zu präsentieren.
Alexiel wusste jedoch, dass er sich seiner ehemaligen Anführerin nicht entziehen konnte. Sobald er sich bewegte, würde sie ihn wahrnehmen, da sie sich über seine Gabe nur allzu bewusst war und so entschied er sich dazu, sich ihr freiwillig zu offenbaren, als er einen Schritt nach vorn machte. „Maria, es ist mir eine Freude, Dich zu sehen…“ log er gradewohl heraus, obwohl er immer gehofft hatte ihr nie wieder begegnen zu müssen, nachdem er aus Langeweile ihre Armee verlassen hatte.
„Was führt Maria nach Montreal?“ überlegte er. Zu gerne hätte Alexiel dies in Erfahrung gebracht, doch er hatte nicht vor, sie danach zu fragen, denn wenn man es genau betrachtete, hatte er keine Lust, sich weiter mit seiner ehemaligen Anführerin zu unterhalten. Sein Blick glitt unwillkürlich zum Taurus, in welchem seine Gefährtin noch immer saß.
Auch Marias Blick glitt hinüber zu dem Fahrzeug. Du bist mit einem Auto unterwegs? Gerade von Dir hätte ich etwas anderes erwartet. Damals hattest Du das gewisse etwas… heute scheint es verloren gegangen zu sein. stellte sie fest und verzog spöttisch die Mundwinkel. Ihr Tonfall hatte einen deutlich verächtlichen Unterton, den Alexiel nur allzu gut zu deuten wusste. Jetzt war er auf der Hut. Wenn er eins gelernt hatte, als er in ihrer Armee gekämpft hatte, dann war es, dass man Maria nicht trauen durfte.
Wer sitz da in dem Wagen? fragte sie mitten in seine Gedanken hinein und Alexiel bemerkte beiläufig, wie sich seine rechte Hand automatisch zu einer Faust ballte. „Scheiße… sie hat bemerkt, dass ich nicht alleine bin…“ schoss es ihm durch den Kopf und er überlegte fieberhaft, welche Geschichte er ihr auftischen konnte, um sie von Jessica abzulenken. Doch Maria schien gar nicht auf eine Antwort zu warten. Du hast Dir also eine Gefährtin genommen… stellte sie unvermittelt fest und schaute ihm fest in die Augen. Der Körper des Vampirs erstarrte und er hatte nur noch ein Ziel.
Weg.
Weg von Maria.
Weg von ihren durchdringenden Augen.
Weg von den Krallen, die sie nach Jessica ausstrecken könnte.
Und doch blieb er wo er war.
Alles hätte er dafür hergegeben, wenn er von diesem Ort so schnell es nur ging hätte verschwinden können. Maria hingegen war in Plauderlaune, wie er unschwer feststellen konnte. Sie machte keine Anstalten, das Gespräch kurz zu fassen. Willst Du mir Deine Gefährtin nicht vorstellen? Ich würde sie wirklich sehr gerne kennen lernen. Ich würde zu gerne erfahren, wer das Herz des unbeugsamen Kriegers erobert hat…
Es schien Maria wirklich zu interessieren, wer seine Gefährtin war, doch Alexiel hatte Skrupel, Jessica aussteigen zu lassen. Er konnte noch nicht erkennen, welche Motivation bei seiner ehemaligen Anführerin hinter der Frage steckte. Der Dunkelhaarige wusste ganz genau, wie Maria war. Sie hatte keine Hemmungen, ihren Willen durchzusetzen.
Dies hatte er noch gut in Erinnerung.
Sie war nicht nur sprichwörtlich über Leichen gegangen, um ihrer maßlosen Bosheit freien Lauf zu lassen und wenn er ihr seine Jessica nicht vorstellen würde, dann würde sie sich nur noch mehr für seine Gefährtin interessieren und Alexiel wollte auf keinen Fall, dass er durch sein Verhalten Marias Aufmerksamkeit auf seine Gefährtin lenkte. „Wenn Du sie gerne kennen lernen möchtest, dann hole ich sie, Maria.“
Der ehemalige Krieger drehte Maria den Rücken zu und unterdrückte einen Fluch, der ihm über die Lippen zu kommen zu drohte. Dann ging er gradewegs auf die Beifahrertür zu und öffnete diese. Jessica stieg aus, ihren fragenden Blick auf ihren Seelenverwandten gerichtet. „Es ist OK, Liebste. Ich möchte Dir jemanden vorstellen, den ich schon lange Zeit kenne…“ erklärte er ihr mit ruhiger Stimme, obwohl er innerlich aufgewühlt war. „…und den ich verdammt nochmal nie wieder sehen wollte…“ fügte er in Gedanken hinzu. Ist sie auch ein Vam…? fragte sie, jedoch brach sie mittendrin ab und Alexiel merkte, dass sie noch immer Schwierigkeiten hatte, das Wort Vampir auszusprechen. „Yap, die ist eine von uns“ erwiderte er und mit einem Flüstern fügte er hinzu „Lass es uns schnell hinter uns bringen...“ Er nahm Jessica an die Hand und ging zurück zu Maria.
Als sie sich gegenüberstanden, stellte er sie einander vor und überging dabei absichtlich die Regeln der Höflichkeit. Der Dunkelhaarige hatte nicht vor mehr Zeit in dieses Gespräch zu investieren, als unbedingt notwendig. Aha… Das ist also Deine Gefährtin… Maria maß Jessica mit einem abschätzenden Blick. …wo hast Du sie kennengelernt? Oder sollte ich besser Fragen, wo hast Du sie verwandelt?
Jessica zog scharf die Luft ein und ein weiteres Mal unterdrückte Alexiel einen Fluch. Eigentlich war es ihm von vorneherein bewusst. Maria würde Jessica als das erkennen, was sie war.
Eine Neugeborene.
Absichtlich knapp antwortete er seiner ehemaligen Anführerin auf deren Frage und, um sich weitere Fragen zu ersparen, stellte er selbst die erstbeste, die ihm in den Sinn kam. „Ich kenne sie aus Forks. Und… was führt Dich nach Kanada?“ Dass Maria auf seine Erkundung hin stutze machte ihn nervös. Solch ein Verhalten sah ihr gar nicht ähnlich. Bevor er noch mal nachhaken konnte, erhob sie jedoch ihre Stimme. Forks… wie passend. Hast Du vor hier ein kleines Treffen mit alten Freunden abzuhalten?
Irritation machte sich in Alexiel breit.
„Wie meinst Du das jetzt?“ bevor er darüber nachdenken konnte, hatte er die Worte auch schon ausgesprochen. Er wusste absolut nicht, was sie mit ihrer Frage bezweckte. „Woher soll sie wissen, was ich hier mache? Oder hat sie vielleicht...Weiß sie womöglich, dass Jasper hier in der Stadt ist?“ Die Gedanken in seinem Kopf fuhren Achterbahn und er versuchte, sich aus ihrer Frage einen Reim zu machen. Sag nicht, Du wusstest nicht, dass Dein alter Freund Jasper… oh ich vergaß… Major Jasper Whitlock auch in der Stadt ist? Zusammen mit Deiner alten Kampfkameradin Charlotte? Nur der liebe Peter fehlt… Er ist verhindert, weißt Du… Ein leises, boshaftes Lachen erklang und Marias Augen funkelten heimtückisch, als erinnere sie sich voller Schadenfreude an etwas Bestimmtes und Alexiel fragte sich insgeheim, was es damit auf sich hatte.
„Sie hat ihn vernichtet…“ erklang das Echo seiner Gedanken, als ihn die Erkenntnis überrollte wie ein Güterzug. „Sie hat Peter vernichtet… wird dies auch mein Schicksal sein?“ Schnell versuchte er die Panik, die sich in ihm ausbreitete zu überspielen. „Jasper ist in Montreal? Das wusste ich ja gar nicht…“ Die Lüge kam ihm so leicht über die Lippen, Jahrhunderte lang hatte er nichts anderes getan als zu lügen. Er war ein wahrer Meister darin.
Wir waren auf der Jagd... ergriff Jessica plötzlich das Wort …wie Du unschwer erkennen kannst, bin ich noch etwas… Jessica suchte nach dem passenden Ausdruck und Alexiel zollte ihr über alle Maße Respekt für ihre Unerschrockenheit, Maria anzusprechen. …unbeherrscht. Deshalb sind wir mit dem Wagen unterwegs. Eigentlich hatten wir vor in diesem Wald zu jagen…aber so wie ich es sehe, hast Du ihn schon zu Deinem Jagdgebiet erkoren. Mit festem Blick schaute sie Maria in die Augen und der Dunkelhaarige konnte sich nur noch darüber wundern, wie abgebrüht seine Gefährtin Maria ins Gesicht log.
Auch Maria schien beeindruckt.
Wie ich sehe, Alexiel of Waringham, hast Du Dir eine Dir ebenbürtige Gefährtin gesucht. Ein leises Lachen erklang. Ich gebe Dir recht, Jessica und nun entschuldigt mich, ich werde nun jagen gehen. Maria drehte sich auf dem Absatz um und ließ die beiden einfach stehen. Als sie hinter den Bäumen verschwunden war, ertönte ein letztes Mal ihre Stimme, eisig wie der Winter, durchzogen von einer Boshaftigkeit, die einem einen Schock durch die Glieder fahren lassen konnte. Grüßt mir Major Whitlock und Charlotte, wenn ihr ihnen begegnet…
Alexiel ergriff die Hand seiner Seelenverwandten und zog sie zum Auto. Nachdem sie eingestiegen waren, musste er sich erst einmal sammeln. Zu viele Informationen hatte die Zusammenkunft mit seiner ehemaligen Anführerin gebracht. Informationen, die ihn zwar darin bestärkten auf der richtigen Fährte zu sein, die ihn aber ebenso in seinen Grundfesten erschüttert hatten.
Ich hoffe, sie gehört nicht zu Deinem engeren Freundeskreis. Ich kann sie nämlich nicht ausstehen. erklang die Stimme von Jessica in die Stille hinein und brachte damit Alexiel zum Lachen. „Nein, sie gehört definitiv nicht dazu…“ erwiderte er und noch immer Klang die Belustigung in seiner Stimme mit. Doch plötzlich wurde er ernst „…Danke. Du glaubst gar nicht, wie dankbar ich Dir bin, weil Du es geschafft hast, sie los zu werden. Mit einem hatte sie übrigens Recht. Du bist die perfekte Gefährtin für mich. Ich liebe Dich.“ Bei den letzten Worten legte er die Hand an ihre Wange und küsste sie danach voller Hingabe.
Anstatt zu antworten, erwiderte sie seine Liebe mit einem weiteren Kuss.
Ich habe übrigens während ich im Auto saß, ein weiteres Waldgebiet ausfindig gemacht. Lass es uns doch einfach mal dort versuchen. Ich möchte mich nicht länger in ihrer Nähe aufhalten als unbedingt notwendig. forderte sie ihn auf, nachdem der Kuss geendet hatte.
Mit präzisen Anweisungen dirigierte sie ihn in die Richtung, in die er fahren sollte.
Als sie am Park de National du Mont-Saint-Bruno angekommen waren, stiegen sie gemeinsam aus dem Auto aus und ließen sich von ihren Instinkten leiten. Hand in Hand liefen sie in den tiefen Wald hinein, bis sie zu einer Lichtung kamen.
Mittlerweile war es stockdunkel geworden.
Der Geruch anderer Vampire lag in der Luft und aus Reflex gingen beide zeitgleich in Angriffsposition. Auf der anderen Seite der Lichtung traten zwei Vampire durch die Schatten der Bäume auf die Wiese.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2009, 20:32 
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Schon zum zweiten Mal ging Jasper nun diesen Weg, welcher ihn direkt zum Wald führen sollte. Doch diesesmal würde ihm der Gang noch viel schwerer vorkommen. Viel zu sehr bedrückten ihn die Erinnerungen, welche mit dem letzten Besuch hier verbunden waren.
Während er dem Ort, den er in diesem Augenblick am meisten hasste, immer näher kam, flackerten immer wieder Bilder der vergangenen Nacht vor seinem inneren Auge auf.
All das hätte nicht passieren dürfen. Der Vampir seufzte klanglos und wie von selbst bewegten sich seine Füße immer weiter. Immer weiter trieben ihn seine Beine
Etwas in seinem Inneren sträubte sich, weiter zu gehen und doch gehorchten seine Beine nicht.
Der Vampir fluchte innerlich. Was würde er noch alles kaputt machen? Wen musste er erst noch verletzten, damit er einsah was er alles falsch machte?
Neben ihm vernahm er die leisen, fast schon tonlosen Schritte von Charlotte. Schweigend lief sie neben ihm her und Jasper spürte, das sie mit sich kämpfe. Das schlechte Gewissen, welches sie durchströmte, schlug dem Blonden entgegen und er keuchte unter der Last. Wie er seine Gabe manchmal doch verabscheute.
Der Himmel war immer noch dunkel und die Nacht hatte eingesetzt. Ein leichter Wind wehte durch die Straßen und die Stille gab ihm Zeit sich in seine Gedanken fallen zu lassen. Die einzelnen Worte, die kurze Zeit zuvor in dem Hotelzimmer gefallen waren, hallten in seinem Kopf wieder und der Vampir begann sich unter dem Druck seines Gewissen zu winden. Charlotte hatte gemeint, sie würde alle Schuld auf sich nehmen. Würde Alice alles erklären wollen und ihm so die Last zu nehmen.
Sein Gesicht verzog sich zu einer gequälten Miene und innerlich lachte er höhnisch auf. Als ob er sich nicht voller Begierde auf sie gestürzt hätte, als ob seine Hände nicht auch ihren so perfekten und makellosen Körper gierig erforscht hatten.
Jasper seufzte leise und immer wieder flammte die Hitze auf, die er in diesem Moment – diesem so intimen Moment – gefühlt hatte.
Er konnte nicht mehr leugnen, das er es genauso genossen hatte, als sich die blonde Vampirin ihm so hergegeben hatte. Als sie so voller Verlangen unter ihm lag.
Er schloß für einen Moment die Augen, schüttelte dann leicht den Kopf – gerade so als wolle er die Bilder abschütteln.
Ja, er musste jetzt einen klaren Gedanken fassen können. Er war es, der eine Lösung finden musste. Charlotte war noch immer sehr schwach und vor allem ihre innerliche Verletzbarkeit war deutlich zu spüren. Und doch war sie es, die ihn besänftigt hatte, die für ihn da war, als er fast den Verstand verloren hatte. Er war innerlich so zerrissen, das es fast schon weh tat. Immer wenn er an ihre Worte dachte, schnürte sich seine Kehle zu und er hatte das Gefühl, als drohe er zu ersticken.
Jasper warf einen flüchtigen Blick zur Seite und erhaschte ihr Angesicht. Auch Charlotte wandte in diesem Moment den Kopf zu ihm herüber und für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke.
Ruckartig stellte er das Atmen ein und ehe er den Blick wieder abwand, konnte er noch ihr zaghaftes Lächeln sehen.
Doch er ertrug es nicht länger, sie so nah zu spüren. Zu wissen, das sie sich ebenso quälte. Ganz allein wegen ihm. Was er auch machte: es war falsch und führte immer nur in ein Chaos.
Sie liefen stumm weiter, bis er bemerkte, das Charlotte stehen geblieben war. Auch er blieb stehen und sah sich zu ihr um.
Er blickte an ihr herunter und musste feststellen, das ihr das leichte Kleid, welches sie trug, mehr als gut stand.
Wie von selbst beschleunigte sich sein Atem und er sog geräuschvoll die Luft ein. Verdammt, was sollte das? Er musste seinen Körper wieder unter Kontrolle bekommen, doch ihr Körper sandte soviel Reize aus, das es schwer fiel nicht darauf zu reagieren.
Jasper sah seine Gefährtin einfach nur an, doch diese starrte in die Ferne. Geradewegs an ihm vorbei. Er folgte ihrem Blick und musste erkennen, das sie den Wald erreicht hatten.
Ein Räuspern entfuhr ihm und so standen sie nun dort und betrachteten beide das hölzerne Tor, welches sich ihnen auftat.
„Möch....ich mein will....möchtest du wirklich mit kommen?“ mit diesen Worten wandte sich Charlotte ihm zu und sah ihn eindringlich an.
Jasper zuckte kurz zusammen und nahm dann den Blick von den wuchtigen Bäumen. In dem Dunkel der Nacht wirkten sie wie riesenhafte Kreaturen. Bedrohlich und doch ungefährlich.
Zaghaft sah er zu ihr herüber und musterte ihr bleiches Gesicht genau.
„Ich...ja....ich werde mit kommen.“ erwiderte er und wieder verlangte sein Körper nach Luft. Mit einem Atemzug gab er diesem nach.
„Na gut, dann....!“ er hörte sie einatme und spürte deutlich, wie die Unsicherheit sie durchströmte. „Ich denke du möchtest ...ähm, also du möchtest sicherlich alleine jagen gehen...:!“ sprach sie weiter. Jasper sah sie immer noch an. Dann schüttelte er langsam den Kopf. Das war das Letzte was er wollte.
„Ich habe geschworen dich zu beschützen und das werde ich auch.....!“ begann er mit leiser Stimme zu sprechen. Er war selber überrascht, wie entschlossen erklang.
Ihre großen Augen traten ihm entgegen und es schien so, als würde sie nicht verstehen, was er da sagte.
„Aber...aber du hast doch.....!“ sie stammelte.
„Ja ich habe Fehler gemacht, das weiß ich. Und ich bin dir auch sehr dankbar dafür, das du mich dafür nicht verachtest. Aber ich habe es nun mal versprochen und ich wurde gelehrt, das man seine Versprechen hält!“ sprach er weiter und ließ sich dabei von dem Gefühl der Verlegenheit umnebeln, welches von der Frau vor ihm ausging. Seine Worte umschmeichelten sie spürbar.
„Meinst du denn, du hältst das aus? Ich mein, wenn ich.....!“ die blonde Frau hielt inne und biss sich verstohlen auf die Unterlippe.
Jasper musterte sie. Er konnte ihr nicht verdenken, das sie sich Gedanken machte und das sie sich zu sorgen schien.
„Wenigstens einer!“ dachte er sich leise und presste schließlich die Lippen aufeinander.
Dann sah er ihr tief in die Augen.
„Ich werde das schaffen, Charlotte. Es wird mir nicht noch einmal passieren. Das war etwas, das nie hätte geschehen dürfen!“ sprach er weiter.
„Du sprichst von....dem....was...was danach passiert ist, oder?“ ihre glockenklare Stimme durchbrach die Nacht und Jasper musste unwillkürlich schlucken. Natürlich meinte er das. Das er einen Menschen getötet hatte, würde Alice ihm wahrscheinlich verziehen können. Doch was war mit der Tatsache, das er sie betrogen hatte? Schamlos hintergangen....
Jasper atmete tief ein, dann fuhren seine Hände durch seine blonden Haare.
„Charlotte, ich liebe Alice wie nichts anderes auf dieser gottverdammten Welt. Was meinst du wohl, wie ich mich da fühle? Mit dem Wissen, das ich sie hintergangen hab?“ seine Stumme wurde mit seinen Worten immer lauter, seine Augen verformten sich zu kleinen Schlitzen und er sah nicht, wie Charlotte ängstlich von ihm zurück wich.
„Ich....ich verstehe dich, Jasper. Aber....das....!“ sie wage es kaum zu sprechen. Sein plötzlicher Gemütswandel ließ sie eine Welle der Angst ausstrahlen.
„Gar nichts verstehst du. Ich allein habe das zu verantworten und ich möchte auch nicht, das du dich da für verantwortlich machst!“ sprach er weiter und seine Stimme verlor an Lautstärke. Er klang nun verzweifelt und fast schon ratlos. „Wenn ich diesen verdammten Menschen nicht getötet hätte, dann wäre all das nicht passiert und wir wären schon auf dem Rückflug nach Forks!“ warf er hinter her und sein Gesicht war eine starre Maske.
„Jasper, der Mensch war schon tot. Du hast ihn nicht getötet!“ versuchte Charlotte ihn zu besänftigen, doch der Vampir lachte kurz auf.
„Als ob das noch eine Rolle spielt!“ zischte er. Und dann sah er wie die Frau vor ihm einen Schritt auf ihn zumachte.
„Ich verspreche dir, das Alice und deine Familie all das verstehen werden. Wenn wir ihnen nur die Umstände erklären können sie doch gar nicht anders!“ er sah ihr flüchtiges Lächeln und wie sie dann eine Hand hob.
Gerade als sie diese auf seine Wange legen wollte, wich er ein Stück zurück. Sofort wurde die Hand zurück gezogen. Charlotte senkte den Blick.
„Entschuldige!“ murmelte sie leise.
„Es...es ....!“ er sog geräuschvoll die Luft ein. „Laß und einfach jagen gehen!“
Mit diesen Worten und ohne einen letzten Blick, ging er zügig an der Frau vorbei, direkt in den Wald hinein.
Charlotte folgte ihm ohne zu sprechen.

Jasper schnupperte und versuchte eine Fährte aufzunehmen. Der Durst, der seine Körper packte, meldete sich schlagartig und so sah er sich gezwungen diesen zu stillen. Er hatte schon einen leichten Duft aufgenommen, der ihm sagte, das sich eine Herde Rehe ganz in der Nähe befinden musste. Bei dem Gedanken, spürte er das Gift in seine Mundhöhle schnellen
Er nahm Tempo aus seinen Schritten und lauschte in den Wald hinein. Charlotte ging wenige Meter vor ihm und er erkannte, das auch sie eine Spur gewittert hatte. Doch daran wollte er nicht denken. Sich nicht vor Augen halten, das gleich wieder ein unschuldiger Mensch sterben würde. Doch sie musste trinken, das wußte der Vampir nur zu gut. Und schon schob sich ihm der Gedanke an das warme Blut in Erinnerung, welches er gestern gekostet hatte. Menschenblut. Kurz schloß Jasper die Augen und verlor sich in den Bildern, die vor seinem inneren Augen erschienen. Der Mann in seinen Armen, wie er sich über ihn gebeugt hatte und.....
Er riss die Augen auf und atmete tief ein. Er sah sich kurz in der Dunkelheit um und versuchte wieder die Fährte der Rehe aufzunehmen.
Gerade wollte er seine Schritte wieder aufnehmen, als er eine dumpfe Stimme wahrnahm. Er verschärfte seine Sinne und konzentrierte sich auf die Geräusche. Wurde er jetzt schon wahnsinnig?
Er schüttelte den Kopf und ging Schritt für Schritt weiter durch das Dickicht. Vergessen war seine Beute.
„Wer seid ihr?“
Da war es wieder. Jasper blieb stehen und seine Augen weiteten sich.
„Charlotte?“ flüsterte er, als wolle er sich selber versichern. Ja, das musste sie sein. Ihre Stimme würde er unter Tausenden wieder erkennen.
Wie von selbst begann er schneller zu gehen. Immer schneller, bis er schließlich durch das Geäst rannte. Ja, er flog förmlich durch den Wald. Mittlerweile hatte er Charlottes Duft aufgenommen und noch etwas anderes war dort....
Noch ein Duft. Jemanden den er nicht kannte.
Panik kam in dem blonden Vampir auf. Was wäre, wenn es jemand von Marias Leuten wäre?
„Nein, das darf nicht sein!“ murmelte er vor sich her und schließlich wurde der Duft in seiner Nase so stark, das er langsamer wurde. Ganz in der Nähe mussten sie sein. Wenn er ein Herz hätte, das noch schlagen würde, dann würde es ihm bis zum Halse pochen.
„Charlotte?“ rief er und folgte der Spur ihres Geruchs. Die anderen sollten wissen, das sie nicht alleine war.
Er sprang mit zwei großen Schritten auf eine Art Lichtung und dort sah er sie. Ihr helles Kleid leuchtete in dem matten Mondlicht. Er sah sich hektisch um und dann sah er dort noch zwei andere Gestalten stehen. Ein Mann und eine Frau.
Mit einem Satz stand er neben Charlotte und stellte sich beschützend vor sie. Mit einer Hand schob er sie hinter seinen Rücken.
Er knurrte bedrohlich und ging sofort in Angriffsstellung.
Der andere Vampir schien dies nicht zu beeindrucken. Mit langsamen Schritten trat er auf sie zu und als sein Gesicht von dem Mondlicht erhellt wurde, sah Jasper dass der Mann lächelte. Die Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben und ohne etwas zu sagen, kam er näher. Die Frau blieb im Hintergrund stehen.
„Bleib wo du bist!“ knurrte Jasper und sein ganzer Körper hatte sich auf einen möglichen Angriff eingestellt.
Ein leises Lachen drang an seine Ohren, doch der Mann blieb nicht stehen. Es war ein großgewachsener und vor allem gutaussehender Vampir. Jasper stutze kurz. Kam er ihm nicht irgendwie bekannt vor?
„Nana, scheinbar hat der Major noch nichts verlernt!“ ein Lachen donnerte durch den Wald und nun richtete sich Jasper wieder etwas vor.
„Woher....?“ wollte er fragen, doch der Mann kam ihm zuvor.
„Muß ich das persönlich nehmen, das mich mein Major nicht mehr erkennt?“ wieder lachte der Mann und Jasper begann zu grübeln. Major? War er etwa aus seiner Armée? Er musterte den großen Mann einen Moment.
„A...Alexiel?“ fragte er nun vorsichtig und die Unsicherheit schwang in seinen Worten mit.
Als Antwort bekam er ein schallendes Lachen.
„Oh, sieh mal einer an. Er hat mich tatsächlich wieder erkannt!“ nun stand er direkt vor Jasper und grinste ihm entgegen.
„Dann bist du es wirklich?“ immer noch war Jasper vorsichtig.
„Wie er leibt und lebt!“ erwiderte der Mann und breitete dabei die Arme aus. Erwartungsvoll blickte er auf Jasper herab. „Willst du einen alten Soldaten nicht begrüßen?“
Nun musste auch Jasper grinsen. Er trat vor und ehe er sich versah, fand er sich in den Armen von Alexiel wieder.
„Was....was machst du hier?“ mit diesen Worten löste er sich aus der Umarmung und sah den Vampir fragend an. Dabei trat er wieder näher zu Charlotte heran und zog sie beschützend an seine Seite. Was folgte war ein anerkennendes Nicken von Alexiel, während er die blonde Frau musterte.
„Da hast du dir aber ein hübsches Weib genommen!“ er grinste Jasper entgegen. Dessen Lächeln erstarb sofort.
„Das....das ist nicht meine.....!“ begann er.
„Also bist du nicht gebunden?“ Alexiel wurde stutzig und legte den Kopf etwas schief.
„Doch...das...das bin ich, aber das hier ist eine lange Geschichte!“ er sah kurz zu Charlotte herüber, die Alexiel immer noch kritisch musterte. Er spürte wie angespannt sie war. Beruhigend strich er ihr über den Rücken.
„Nun denn, was habt ihr vor?“ Alexiel sah sie beide gespannt an und wartete förmlich auf eine Antwort.
„Wir...wie wollten jagen gehen!“ gab Jasper als Antwort.
Was darauf folgte war ein lautes Klatschen.
„Nun denn, worauf warten wir?“ Alexiels Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück.

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Du bist wirklich ein kleines Gruselmonster - Jasper Hale
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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Di 28. Jul 2009, 14:54 
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Und da waren sie angekommen. Der Wald breitete sich auf dem großen Feld aus und tauchte alles in eine bedrückende Dunkelheit. Die Bäume ragten zum Himmel empor. Charlotte blieb stehen und starrte ausdruckslos zu dem Tor aus Bäumen, welches unmittelbar vor ihnen lag. Ein kalter Wind überzog das Gebiet. Charlotte schloss für eine Sekunde die Augen. Nein, sie wollte nicht, dass Jasper mit kam. Sie wollte alleine gehen. Ihr war es egal, ob sie dadurch eine Gefahr einging. In diesem Moment durchflutete sie ein starker Beschützerinstinkt gegenüber Jasper. Sie wusste, er würde leiden müssen, wenn sie jagen würde...einen Menschen jagen und töten würde, wenn er dabei wäre. Sie wollte ihm diese Last nicht auferlegen. Aber hindern konnte sie ihn auch nicht. Sie kannte ihn zu gut.
„Möch....ich mein will....möchtest du wirklich mitkommen?“ Sie blickte zu Jasper und hoffte auf eine Antwort, die sie niemals bekommen würde. Das wusste sie. Sie sah, wie er leicht zuckte und seinen Blick zu ihr wandt.
„Ich...ja....ich werde mit kommen.“
„Na gut, dann....!“ Charlotte unterbrach sich selbst. Nein, sie wollte es noch einmal versuchen.. er musste zumindest bei der eigentlichen Jagd, wenn sie die Fährte aufgenommen hatte, von ihrer Seite weichen.
„Ich denke du möchtest ...ähm, also du möchtest sicherlich alleine jagen gehen...:!“
Doch Jasper schüttelte den Kopf.
„Ich habe geschworen dich zu beschützen und das werde ich auch.....!“
„Aber...aber du hast doch.....!“ Sie verstand ihn einfach nicht. Ein Hauch von Wut spiegelte sich in ihren Gefühlen wieder. Wieso war er ein solcher Dickkopf, der das Unglück förmlich herbei rief. Wieso wollte er das Risiko ein zweites Mal eingehen? Charlotte war sich sicher, sie war heute stark genug um alleine zu jagen. Auch wenn das Blut des Mannes nicht gereicht hatte, so hatte es ihr dennoch Kraft gegeben. Und diese konnte sie für die Jagd einsetzen.
„Ja ich habe Fehler gemacht, das weiß ich. Und ich bin dir auch sehr dankbar dafür, das du mich dafür nicht verachtest. Aber ich habe es nun mal versprochen und ich wurde gelehrt, das man seine Versprechen hält!“ Charlotte wurde klar, sie konnte ihn nicht überreden...er hatte sich entschieden. Doch sie versuchte erneut auf ihn einzureden.
„Meinst du denn, du hältst das aus? Ich mein, wenn ich.....!“
„Ich werde das schaffen, Charlotte. Es wird mir nicht noch einmal passieren. Das war etwas, das nie hätte geschehen dürfen!“
Ihr wurde bewusst, was er mit seinen Worten auch gemeint hatte. Der Fehler, der nach der Jagd, nach dem töten des Menschen geschehen war. Ihre gemeinsame Nacht. Charlotte spürte, wie die Verlegenheit in ihren Gefühlen entfacht wurde. Es hätte nie passieren dürfen. Sie spürte, wie sich ihr innerstes zusammen zog. Natürlich hatte er recht und doch fügten ihr die Worte schmerzen zu.
„Du sprichst von....dem....was...was danach passiert ist, oder?“
„Charlotte, ich liebe Alice wie nichts anderes auf dieser gottverdammten Welt. Was meinst du wohl, wie ich mich da fühle? Mit dem Wissen, das ich sie hintergangen hab?“ Wieder spürte Charlotte einen Stich. Sie wisch ein Stück von Jasper zurück, als sie seine gereizte Stimme und seinen Blick vernahm.
„Ich....ich verstehe dich, Jasper. Aber....das....!“ Nun wuchs in ihr Angst. Angst um die Freundschaft zu Jasper...sie war ihm wichtig und doch merkte sie, es war etwas anders zwischen ihnen, etwas, das nie wieder so sein konnte, wie es vor der Nacht gewesen war. Charlotte musste ein schluchzen unterdrücken.
„Gar nichts verstehst du. Ich allein habe das zu verantworten und ich möchte auch nicht, das du dich da für verantwortlich machst! Wenn ich diesen verdammten Menschen nicht getötet hätte, dann wäre all das nicht passiert und wir wären schon auf dem Rückflug nach Forks!“ Charlotte blickte zu Boden.
„Jasper, der Mensch war schon tot. Du hast ihn nicht getötet!“ ruhig sprach sie weiter.
„Als ob das noch eine Rolle spielt!“ Charlotte vernahm den scharfen Ton seiner Stimme. Doch Charlotte ging auf ihn zu.
„Ich verspreche dir, das Alice und deine Familie all das verstehen werden. Wenn wir ihnen nur die Umstände erklären können sie doch gar nicht anders!“ Vorsichtig legte sie ein Lächeln auf ihr Gesicht und versuchte ihm über die Wange zu streicheln. Doch er machte einen Schritt zurück. Ja, ihre Freundschaft hatte gelitten. Sehr gelitten...
„Entschuldige!“
„Es...es ....! Laß und einfach jagen gehen!“
Jasper ging nun in den Wald hinein und Charlotte folgte ihm. Wieder gingen sie, wie die Nacht zuvor, tiefer und tiefer in den Wald hinein und Charlotte merkte, wie Jasper schon begonnen hatte nach einer Spur zu riechen. Auch sie begann leise. Was sollte sie auch anderes tun? Sie musste jagen. Und Jasper hatte sie nicht mehr viel zu sagen. Es schien ihr, als wäre eh alles falsch, was sie sagte. Oder was sie tat. Lautlos presste sie einen Schwall Luft aus ihrer Lunge. Sie wollte nun einfach ihren Instinkten folgen und für wenige Momente Jasper vergessen. Sich einfach auf ihr innerstes verlassen, ihren Trieben folgen und versuchen an nichts anderes zu denken. Sie hatte Jasper überholt und blieb nun für eine Sekunde stehen, ehe sie eine leichte Fährte aufgenommen hatte und dieser zu folgen begann. Es führte sie genau in die Richtung, in der die Lichtung lag. Die Lichtung, die sie so sehr geliebt hatte, als ihr Peter noch lebte. Stunden hatten sie dort verbracht. Viele Erinnerungen lagen auf ihr. Charlotte wurde klar, wenn sie jemals über Peters Tod hinweg kommen wollte, so müsse sie aus Montreal verschwinden. So müsse sie so viele Orte meiden. Und dies war nicht möglich. Ein Teil ihres inneren war mit ihm gestorben und würde niemals wieder zu ihr zurück finden. Weglaufen war keine Alternative. Doch die Ablenkung, die sie durch Jasper erfahren hatte, ließen für wenige Momente den Schmerz vergehen. Vielleicht fühlte sie sich deswegen so gut in seiner Nähe. Vielleicht war das der Grund, warum sie nicht von ihm lassen konnte. Warum sie ihre Lust an ihm ausgelassen hatte. Doch nun hatte sie dies in ein anderes Tiefes Loch fallen lassen. Sie stand kurz davor nun auch Jasper zu verlieren. Er litt..und dies wollte sie niemals. Nein, das war nicht ihre Absicht gewesen. Sie hatte keine Absicht gehabt. Es war geschehen...es war nicht geplant gewesen. Auch wenn sie in diesen Momenten Peter vergessen hatte, so war es doch nicht Wert, Jasper als Freund zu verlieren. Und doch spürte Charlotte, dass sie sich wieder nach der Nähe zu Jasper sehnte.

Charlotte ging weiter in den Wald hinein bis sie plötzlich stehen blieb. Da war ein anderer Geruch. Sie war so sehr in Gedanken gewesen, dass sie nicht mehr auf einen anderen Geruch als auf den des Menschen, der noch immer weit entfernt war, geachtet hatte. Doch da war er. Ein, nein, der Geruch zweier Vampire. Wie aus Reflex entglitt ihr ein lautes Fauchen. Sie waren ganz in der Nähe. Sie blickte sich um. Und schon erhaschte sie zwei gestalten am anderen Ende der Lichtung. Ohne zögern nahm sie eine Kampfposition ein. Sie war sich unsicher. Waren es Marias Leute? Oder waren es fremde?
„Wer seid ihr?“ Unsicher fragte sie die beiden Gestalten. Doch sie gaben keine Antwort. Sie verharrte in ihrer position und wenige Momente später hörte sie, wie Jasper nach ihr rief. In wenigen Sekunden wäre er da. Also versuchte Charlotte Zeit zu gewinnen und gab ihre Angriffsposition auf. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Ihr war bewusst, die beiden Fremden mussten Jasper auch gehört haben.
Und schon war dieser auf der Lichtung angekommen. Schon war er vor sie gesprungen, wie er es auch bei Maria getan hatte. Er beschütze sie erneut. Charlotte ließ ihn seinen Beschützerinstinkt ausüben, auch wenn ihr bewusst war, dass sie nun nicht mehr so schwach war, wie in der Nacht, in der sie vor Maria gestanden hatte und nur noch sterben wollte. Nein, sie war in der Lage sich auch selbst zu beschützen, wenngleich es ihr jedoch besser ging, als Jasper bei ihr war. Sie wusste, er würde nicht zulassen, das ihr etwas geschehen würde.
Jasper knurrte aus voller Kehle und auch er nahm gleich seine Angriffsposition ein. Als einer der beiden Vampire, der Männliche, einen Schritt nach vorne machte, schleuderte Jasper ihm eine Drohung entgegen. Doch der Vampir lachte nur leise auf und schritt weiter voran.
„Nana, scheinbar hat der Major noch nichts verlernt!“ Seine Stimme erklang in klarem, sanften Ton. Charlotte runzelte die Stirn. Wer war er? Und wieso nannte er Jasper Major? Also war er doch einer von Marias Leuten! Sie war sich fast sicher.
„Woher....?“ Auch Jasper schien verwirrt zu sein.
„Muß ich das persönlich nehmen, das mich mein Major nicht mehr erkennt?“ Der Vampir lachte lauthals. Charlotte zuckte leicht zusammen. Dieses laute Lachen.. kannte sie es nicht?
„A...Alexiel?“ Unsicher fragte Jasper den unbekannten Vampir. Die Frau stand immer noch weiter hinten und versuchte im dunklen verborgen zu bleiben. Alexiel? Charlotte grübelte.. dieser Name, diese Stimme und dieses Lachen... kannte sie ihn?
„Oh, sieh mal einer an. Er hat mich tatsächlich wieder erkannt!“ Er hatte Jasper erreicht.
„Dann bist du es wirklich?“
„Wie er leibt und lebt!“ Alexiel breitete die Arme aus und wartete darauf, von Jasper begrüßt zu werden. Charlotte blieb auf ihrem Platz stehen.. immer noch überlegte sie. Er kam ihr bekannt vor.. und auch dieser Name... Sie versuchte sich an die verschiedenen Gesichter aus der Armeezeit zu erinnern.
"Willst du einen alten Soldaten nicht begrüßen?“ Jasper nahm das Angebot an und Charlotte sah zu, wie sich die beiden Männer umarmten.
„Was....was machst du hier?“ Charlotte spürte, wie Jasper sie näher an sich zog und sie beschützend in den Arm nahm. Charlotte beobachtete den groß gewachsenen Vampir weiter. Sie war kaum im hier und jetzt. Nein, viel eher ging sie die Zeit bei Maria durch, um sich an ihn erinnern zu können. Nur schemenhaft nahm sie zur Kenntnis, worüber Jasper mit ihm sprach. Ein lautes Klatschen von Alexiel riss sie aus ihren Gedanken, doch dann, bei einem weiteren Blick in seine roten Augen kamen all ihre Erinnerungen wieder zum Vorschein. Alexiel of Waringham. Natürlich! Er war eine Weile bei Maria gewesen. Jasper war sein Major, genau wie er ihr Major gewesen war. Doch hingegen vieler anderer Vampire in der Armee war Alexiel aus Spaß bei Maria. Und er war kein Neugeborener Vampir. Sie hatte nicht viel mit ihm zu tun. Nur selten hatte sie ihn getroffen. Er war schon vor ihr in der Armee gewesen und er war ebenfalls einer der Vampire gewesen, die plötzlich verschwunden waren. Charlotte hatte gedacht, alle Vampire, die mit der Zeit verschwunden waren, wären durhc Jaspers Hand getötet worden. Aber nun, da Alexiel leibhaftig vor ihr stand, wusste sie, sie musste sich geirrt haben.
„Nun denn, worauf warten wir?“ Jagen gehen? Zusammen mit Alexiel und der unbekannten Vampirin, die nun, nachdem Alexiel zu ihr hinüber gesehen hatte, langsam ein paar Schritte auf sie zumachte und doch noch stockte. War dies gut? Nun zu jagen? Doch Charlotte musste jagen. Aber sie vertraute Alexiel nicht. Er war einmal in Marias Armee gewesen. Warum sollte er nicht wieder in ihrer Armee sein?
"Alexiel of Waringham." Leise sprach Charlotte.
Jasper und Alexiel blickten sie beide an. Kurz huschte ihr Blick zu Jasper und dann wieder zu Alexiel.
"Ich kenne dich. Du warst in Marias Armee. Du warst da, als ich grade dazu stieß. Und eines Tages warst du verschwunden." Ihre Stimme klang kalt, gefasst und auf die Informationen bedacht.
"Ja, natürlich, die kleine Charlotte, die Peter den Verstand geraubt hat. Man hat so einige Geschichten über eure Flucht gehört und über Jaspers Rettung. Du siehst gut aus. Anders... du hast dich irgendwie verändert. Eigentlich war es klar, das du es bist, schließlich habe ich von Maria gehört, das ihr beide hier in Montreal seit" Charlotte stockte der Atem. Von Maria hatte er es gehört? Angst machte sich in ihr breit.
"Maria? Du hast mit Maria gesprochen?" Jaspers Stimme wurde wieder rauer und seine Augen begannen zu funkeln.
"Also ist es wahr? Sie hat Peter getötet?" Alexiel stockte kurz. "Sie hatte so etwas angedeutet und ich dachte mir schon, das sie so etwas meinte. Und, da er nicht bei euch ist, nehme ich an, ich habe mich nicht geirrt?"
Charlotte spürte einen harten Stich in ihrer Brust. Da war es wieder. Die Wunde, die immer noch frisch war und jedesmal von neuem begann zu Bluten, wenn jemand den Namen nannte, den sie Jahrzehnte lang mit Liebe über ihre Lippen gebracht hatte.
Sie blickte zu Boden und Jasper antwortete an ihrer Stelle.
"Ja, Maria hat ihn vernichtet. Ich konnte Charlotte grade noch so retten. Aber, wo hast du Maria getroffen? Du bist doch nicht in ihrem Auftrag hier?" Er redete wieder etwas beruhigter.
"Nein, wir haben sie getroffen. Wir...Wir waren auf der Suche nach dir, Jasper. Ich habe mitbekommen, dass du dich in Montreal aufhälst und wir sind sofort her gekommen. Ich komme aus Forks. Dort wurden wir dann aber von komischen Wölfen verfolgt...es ist eine lange Geschichte..."
Jasper entspannte seinen Körper. Er schien die Geschichte, die Alexiel erzählt hatte zu glauben. Alexiel wandte sich nun wieder an seine Gefährtin und deutete ihr an, sie solle zu ihnen kommen. Sowie sie bei ihnen stand spürte Charlotte, wie Jasper sich leicht in ihrem Kleid festkrallte.
"Jessica? Bist du es wirklich...Jessica Stanley? Oh mein Gott, Alexiel, was hast du getan?" Erregt überschlug sich seine Stimme fast.
Charlotte blickte überrascht zu Jasper.
"Du kennst sie?"
"Ja, sie war eine meiner Mitschülerinnen. Und wie ich sehe, nun ist sie eine Neugeborene." Jessica blickte zum Boden.
"Hallo Jasper. Es freut mich dich erneut kennen zu lernen. Dich nun richtig kennen zu lernen. Ich wusste doch immer, mit euch stimmt etwas nicht." Ein leichtes Lächlen spiegelte sich auf ihren Lippen wieder.
"Ach, das ist ja lustig, ihr kennt euch also?" Alexiel schaute abwechselnd zu Jasper und Jessica. "Jessica ist...naja, wie soll ich sagen...meine Seelenverwandte. Ich habe sie in Forks gesehen und wusste, ich muss sie zu einer von uns machen."
Jasper knurrte leicht, atmete dann aber tief ein und ergriff wieder das Wort.
"Das hättest du nicht tun dürfen. Du hast uns alle in Gefahr damit gebracht. In noch mehr Gefahr als wir schon stecken." Wieder atmete er ein.
Charlotte blickte zu Jasper.
"Ich..ich.. ehm.. wie wäre es, wenn wir jetzt wirklich erst einmal jagen gehen und danach müssen wir erst einmal Klarheit schaffen." Charlotte hatte den Geruch des Menschen wieder ungewollt aufgenommen und sie spürte, wie sie langsam begann, schlechter mit ihrem Durft umgehen zu können. Einen klaren Gedanken konnte sie innerhalb der nächsten Zeit immer schwerer finden. Alle willigten ein und Charlotte ließ Alexiel und Jessica vor gehen. Sie und Jasper folgten den beiden, wobei Charlotte genau wusste, in welche Richtung sie wollte. Doch sie nutzte die kurze Zeit, um sich mit Jasper ein paar Schritte nach hinten fallen zu lassen.
"Vertraust du ihm? Glaubst du, er sagt die Wahrheit? Er war in Marias Armee. Warum sollte er nicht wieder in ihrer Armee sein?" Zweifelnd sprach sie kaum hörbar zu ihm.
"Was hätte es denn für einen Grund, uns dann jetzt gehen zu lassen? Und, das mit Jessica... er muss wirklich in Forks gewesen sein... und wenn er in Marias Armee wäre, hätte sie mich dann doch dort finden können und hätte nicht nach Montreal zu euch gehen müssen. Dann wäre das alles sinnlos gewesen." Auch seine Stimme war nur hauchzart zu vernehmen.
Charlotte antwortete nur mit einem leichten seufzer. Sie wusste nicht, was sie glauben sollte. Ob Alexiel die Wahrheit gesprochen hatte?

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: So 2. Aug 2009, 15:38 
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„Verdammt nochmal…“
sagte Alexiel und lies die Hand auf das Lenkrad knallen. Jessica zuckte zusamen. "Wieso bin ich nicht einfach im Wagen sitzen geblieben.", machte sich Jessica erneut vorwürfe. Alexiel wandte sich ihr zu. „Sorry, Süße… es ist einfach so…„…es wird nicht einfach werden, Jasper in einer Stadt wie Montreal zu finden. Er könnte überall sein und ich habe noch nicht mal den leisesten Anhaltspunkt, wo er sich aufhalten könnte.“
"Ja und wenn ich mich nicht zusammen reiße, wird es noch schwieriger." Jessica musste sich in Zukunft, mehr unter Kontrolle haben, aber nur die vorstellung an menschliches Blut... lässt sie alle gute vorsetze vergessen. Sie spürte einen leichten Händedruck. Sie drehte ihren Kopf. „So, und Du bist also in Forks aufgewachsen. Ich kann mir schon vorstellen, dass es eine Attraktion ist, wenn neue Leute in die Stadt ziehen…“. Sie nickte stumm. Sie kammen immer näher an Montreal heran. Alexiel beugte sich zu dem Handschufach. „Na sieh mal einer an…“ , murmelte er. Einige Stadtkarten. Das würde einiges leichter machen. „Wenn das mal nicht ein Wink des Schicksals ist…“, sgte Alexiel und zwinkerte Jessica zu. „Schau mal nach, ob da eine Karte von Montreal dabei ist.“ Jessica nahm die Karte und suchte nach Montreal. Nach einigen Minuten, geling ihr das auch. "Zm Glück.", dachte Jessica. Sie grinste und hob die Karte. Alexiel atmete durch. "Such bitte nach einigen Waldgebiete in der nähe". Sie begann sofort die Karte auseinander zu falten und nickte. Kurz nach dem sie die Stadtgrenze erreicht hatten, wurde sie fündig. "Von der 40 aus musst Du rechts auf den Boulevard Décarie abbiegen und dann links auf die 720. Da liegt dann ein Waldgebiet.". Alexiel nickte. „Okay… einen Versuch ist es allemal wert. Die Sonne ging unter als wir den Parkplatz vor dem Waldgebiet erreicht hatten. „Perfektes Timing…“, sagte Alexiel und drehte sich zu Jessica. „Jetzt werden wir mal sehen, ob das Glück uns hold ist… Warte bitte einen Moment, ich werde mal eben die Lage checken…“ Er beugte sich zu Jessica und küsste sie sanft. Für Jessica war es nur logisch, das er erst einmal, die Menschen vor ihr in Sicherheit bringen musste. Sie beschloss in der zwischenzeit einige andere Waldgebiete ausfindig zu machen. Sie seufzte. Als sie eine Frauenstimme wahrnham, hielt sie so gut es ging die Luft an. Bis sie sich sicher war das es kein Mensch war. Sondern ein Vampir. Sie fragte sich wie vielen Vampiren sie wohl früher über den weggelaufen ist, und es nicht gewusst hatte. Nur hatte sie etwas mehr Glück, das sie nicht so einem Blutbessesenen Vampir, wie sie es war, über den Weg gelaufen ist. Sie wollte nicht lauschen, aber ihr Gehör war durch die Verwandlung eben um einiges besser geworden. "Willst Du mir Deine Gefährtin nicht vorstellen? Ich würde sie wirklich sehr gerne kennen lernen. Ich würde zu gerne erfahren, wer das Herz des unbeugsamen Kriegers erobert hat…", erkannte sie die Frauen Stimme. Krieger? In diesem Moment ging die Tür aber schon auf. Alexiel stand vor ihr. Seinem Gesichtsausdruck zu vernehemen, war er nicht glücklich über den "Besuch" dieser Frau. Jessica stieg aus. „Es ist OK, Liebste. Ich möchte Dir jemanden vorstellen, den ich schon lange Zeit kenne…“, sagte Alexiel. Ist sie auch ein Vam…?, es war immer noch schwer für Jessica es auszusprechen. Aber Alexiel verstand. „Yap, die ist eine von uns“. Also doch, zum Glück kein Mensch. „Lass es uns schnell hinter uns bringen...“. Alexiel nahm Jessica an der Hand. Er stellte uns einander vor. "Aha… Das ist also Deine Gefährtin… Maria maß Jessica mit einem abschätzenden Blick. …wo hast Du sie kennengelernt? Oder sollte ich besser Fragen, wo hast Du sie verwandelt?". Woher wusste sie...? "Ich kenne sie aus Forks. Und… was führt Dich nach Kanada?“, antwortete Alexiel knapp und stellte gleich eine Gegenfrage. "Forks… wie passend. Hast Du vor hier ein kleines Treffen mit alten Freunden abzuhalten?". Wie meinte Maria das, "Alte Freunde", Jessica lauschte gespannt dem Gespräch. "Sag nicht, Du wusstest nicht, dass Dein alter Freund Jasper… oh ich vergaß… Major Jasper Whitlock auch in der Stadt ist? Zusammen mit Deiner alten Kampfkameradin Charlotte? Nur der liebe Peter fehlt… Er ist verhindert, weißt Du…",Maria lachte böshaft auf. Peter? Verhindert? Alexiel antwortete schnell. „Jasper ist in Montreal? Das wusste ich ja gar nicht…“. Warum lügt er. Was ist das für eine Vampirin? "Wir waren auf der Jagd...", ergriff Jessica das Wort "…wie Du unschwer erkennen kannst, bin ich noch etwa …unbeherrscht. Deshalb sind wir mit dem Wagen unterwegs. Eigentlich hatten wir vor in diesem Wald zu jagen…aber so wie ich es sehe, hast Du ihn schon zu Deinem Jagdgebiet erkoren." Jessica schaute Maria in die Augen, in der Hoffnung, sie würde nicht merken das wir sie an lügen. Maria schien beeindruckt. "Wie ich sehe, Alexiel of Waringham, hast Du Dir eine Dir ebenbürtige Gefährtin gesucht." Und wieder lachte sie. "Ich gebe Dir recht, Jessica und nun entschuldigt mich, ich werde nun jagen gehen." Sie drehte sich um und verschwand in den Wald. "Grüßt mir Major Whitlock und Charlotte, wenn ihr ihnen begegnet…", erschrocken durch die boshaftigkeit in der Stimme fuhr es Jessica durch die Glieder. Alexiel ergriff die Jessicas Hand, und zog sie zum Auto. Sie stiegen ein. "Ich hoffe, sie gehört nicht zu Deinem engeren Freundeskreis. Ich kann sie nämlich nicht ausstehen." Alexiel lachte. „Nein, sie gehört definitiv nicht dazu…“ erwiderte er und wurde dann ernst. „…Danke. Du glaubst gar nicht, wie dankbar ich Dir bin, weil Du es geschafft hast, sie los zu werden. Mit einem hatte sie übrigens Recht. Du bist die perfekte Gefährtin für mich. Ich liebe Dich.“ Bei den letzten Worten legte er die Hand an ihre Wange und küsste sie. Anstatt zu antworten, küsste Jessica Alexiel noch einmal.
"Ich habe übrigens während ich im Auto saß, ein weiteres Waldgebiet ausfindig gemacht. Lass es uns doch einfach mal dort versuchen. Ich möchte mich nicht länger in ihrer Nähe aufhalten als unbedingt notwendig." Jessica durchblätterte die Karte erneut bis sie auf die makierten stellen draf. " Also, du must links auf die 138 abbiegen...", Alexiel fuhr los. "...Und dann bis zur 25 geradeaus, rechts auf die Autoroute Jean- Lessage. Von dort aus dann nach einigen Meilen rechts auf die 30, Autoroute de l ´Acler. Dann befindet sich, wieder nach einigen Meilen, der Park auf der linken Seite. Und dort ist dann die Zufahrtsstraße. Als sie endlich den Park de National du Mont-Saint-Bruno erreicht haben, war es Stockdunkel geworden. "Perfekt.", dachte sich Jessica. Sie stiegen aus und liefen Hand in Hand in den Wald. Der Geruch zweier anderer Vampire lieg in der Luft. Sie entdeckten zwei andere Gestalten auf der anderen Seite der Lichtung. Wir gingen in Angriffsposition. Trotzdem ging Alexiel weiter. Sie folgte ihm. "Wer seid ihr?",fragte einer der beiden Vampire. Einde andere rief den Namen der Vampirin. Charlotte. "Charlotte und Jasper", schoss es Jessica durch den Kopf. Sie gab die Angriffstellung auf. Jasper hingegen knurrte und nahm die Angriffstellung ein. "Erkannte er Alexiel nicht?", fragte sich Jessica. Alexiel egriff das Wort. „Nana, scheinbar hat der Major noch nichts verlernt!“ Major,? Jessica schien verwirrt.
„Woher....?“, fragte Jasper.
Alexiel, spach weiter.
„Muß ich das persönlich nehmen, das mich mein Major nicht mehr erkennt?“ Der Vampir lachte lauthals. Die Vampirin zuckte zusammen. Jessica´s Blick glitt zu ihr. Sie war wunderschön, hatte lange blonde Haare und ein weißes Kleid an. Sie starrte sie an, und verlor sich in ihren Gedanken. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen als Alexiel einen Schritt auf Jasper zu ging und ihn umarmte. „Was....was machst du hier?“, fragte Jasper interessiert, und nahm die blonde Frau in den Arm. Alexiel schaute zu der blonden Frau „Da hast du dir aber ein hübsches Weib genommen!“ Er grinste Jasper entgegen. Jasper´s lächeln verschwand. "Das....das ist nicht meine.....!“ begann er.
„Also bist du nicht gebunden?", fragte Alexiel nezgierig.
„Doch...das...das bin ich, aber das hier ist eine lange Geschichte!“ er sah kurz zu Charlotte herüber.
„Nun denn, was habt ihr vor?“ Alexiel sah sie beide gespannt an.
„Wir...wie wollten jagen gehen!“, antwortete Jasper. Alexiel klatschte in die Hände.
„Nun denn, worauf warten wir?“, fragte Alexiel und schaute in die Runde.
"Alexiel of Warningham.", die blonde Frau sprach zum ersten Mal, während dem Gespräch. Jessica blickte zu ihr, genau wie Alexiel und Jasper. "Ich kenne dich. Du warst in Marias Armee. Du warst da, als ich grade dazu stieß. Und eines Tages warst du verschwunden.", fuhr sie fort. "Ja, natürlich, die kleine Charlotte, die Peter den Verstand geraubt hat. Man hat so einige Geschichten über eure Flucht gehört und über Jaspers Rettung. Du siehst gut aus. Anders... du hast dich irgendwie verändert. Eigentlich war es klar, das du es bist, schließlich habe ich von Maria gehört, das ihr beide hier in Montreal seit", bestätigte Alexiel. "Maria? Du hast mit Maria gesprochen?", fragte Jaspers Stimme und seine Augen begannen zu funkeln.
"Also ist es wahr? Sie hat Peter getötet?" Alexiel stockte kurz. "Sie hatte so etwas angedeutet und ich dachte mir schon, das sie so etwas meinte. Und, da er nicht bei euch ist, nehme ich an, ich habe mich nicht geirrt?" Jessica verfolgte das Gespräch Stumm. Sie hatte keine Ahnung, von was sie reden.
"Ja, Maria hat ihn vernichtet. Ich konnte Charlotte grade noch so retten. Aber, wo hast du Maria getroffen? Du bist doch nicht in ihrem Auftrag hier?" antwortete Jasper anstatt Charlotte´s Stelle. Jessica sah Charlotte an, das sie das alles sehr mitnham. "Nein, wir haben sie getroffen. Wir...Wir waren auf der Suche nach dir, Jasper. Ich habe mitbekommen, dass du dich in Montreal aufhälst und wir sind sofort her gekommen. Ich komme aus Forks. Dort wurden wir dann aber von komischen Wölfen verfolgt...es ist eine lange Geschichte..." Alexiel drehte sich zu Jessica um und machte ihr mit einer Handbewegung verständlich, das sie zu ihen kommen soll. Jessica tritt einen Schritt vor, so konnte man auch ihr Gesicht erkennen. "Jessica? Bist du es wirklich...Jessica Stanley? Oh mein Gott, Alexiel, was hast du getan?" Jessica schaute Jasper verwundert an, sie wusste ja das sie Cullens sie nie mochten, aber das es so schlimm ist, überraschte sogar sie.
Charlotte blickte überrascht zu Jasper.
"Du kennst sie?"
"Ja, sie war eine meiner Mitschülerinnen. Und wie ich sehe, nun ist sie eine Neugeborene." Jessica blickte zu Boden. "Hallo Jasper. Es freut mich dich erneut kennen zu lernen. Dich nun richtig kennen zu lernen. Ich wusste doch immer, mit euch stimmt etwas nicht." Jessica lächelte leicht, in der Hoffnung Jasper würde sich beruhigen. "Ach, das ist ja lustig, ihr kennt euch also?" Alexiel schaute abwechselnd zu Jasper und Jessica. "Jessica ist...naja, wie soll ich sagen...meine Seelenverwandte. Ich habe sie in Forks gesehen und wusste, ich muss sie zu einer von uns machen."
Jasper knurrte leicht, und atmete dann aber tief ein.
"Das hättest du nicht tun dürfen. Du hast uns alle in Gefahr damit gebracht. In noch mehr Gefahr als wir schon stecken."
Charlotte blickte zu Jasper. Wieso in Gefahr gebracht. "Das macht mich noch verrückt, Alexiel muss mir so einiges erklären. Major? Krieger? Und jetzt bin ich auch noch eine Gefahr? Für Vampire.", dachte Jessica wütend.
"Ich..ich.. ehm.. wie wäre es, wenn wir jetzt wirklich erst einmal jagen gehen und danach müssen wir erst einmal Klarheit schaffen." Jessica und Alexiel gingen vor. "Du bist mir einige Antworten schuldig?, warf Jessica Alexiel zu. Sie nahm eine fährte auf und folgte dem Geruch.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: So 9. Aug 2009, 20:04 
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Cf.: Forks – Auf dem Weg nach Kanada

Immer weiter fuhren die zwei Volturi durch Kanada. Demetri hing seinen Gedanken nach. Er dachte an Renata, an ihre Berührungen, an seine Gefühle für sie. Doch ein starker Vampirgeruch riss ihn in die Gegenwart zurück. Auérdem fing Felix gerade wieder an zu sprechen: >>Stimmt Cullen hat versucht mich in den Wald zu drängen. Und das ist ne gute Frage.<< sagte Felix und begann laut zu grübeln. >>Montreal? Dort sind viele Menschen und er hat eine Neugeborene dabei das macht keinen sinn. Oder doch vielleicht denkt er wir würden ihn dann nicht öffentlich angreifen, wenn so viele dabei sind. Aber seine Gefährtin hat bestimmt Durst. Die Leute verlaufen sich dort bestimmt schnell in den Wälder. Die Polizei wird denken es wäre ein Tier oder so. Vielleicht ist auch irgendetwas in Kanada? <<
„Das hab ich mich auch schon gefragt. Ich glaube nicht, dass er weiß, dass wir ihn suchen, geschweige denn angreifen wollen. Er ist mit dir befreundet und ich denke, er hat nichts gegen uns, oder?! Was soll in Kanada sein. Naja wir werden es bald herausfinden, mein Freund“, antwortete Demetri und hatte somit die Grübelei beendet.
Sie kamen geradewegs auf eine Tankstelle zu. Demetri blickte auf die Tankanzeige seiner Harley. Sie war fast leer. Also drosselte er sein Tempo und ließ den Motor gänzlich zum Stillstand kommen. Lässig schwang er sich von seinem Gefährt und ging auf die Zapfsäule zu. Während er und Felix die Harley voll tankten, blickte sich Demetri um. Ein schmieriger Tankwart stand an der Kasse des kleinen Häuschens. Er roch nach Öl, Schweiß und Drogen. Kein Zweifel, er war ein hoffnungsloser Fall.
Demetri unterdrückte ein Grinsen, als er sah, dass der Tankwart ihn entgeistert anstarrte. Die Kinnlade war ihm herunter gefallen und seine Augen sahen aus, als ob sie gleich platzen würden.
Die zwei Volturi-brüder mussten für ihn aussehen wie irgendwelche Schwerverbrecher.
Felix schien den selben Gedanken zu haben, denn auch er grinste in sich hinein.
Doch Demetris Blick verweilte nur kurz auf Felix’ Gesicht. Er blickte sich schon weiter um, als er merkte, dass der Geruch von Alexiel und seiner rätselhaften und unbekannten Gefährtin nicht nur stärker geworden war, sondern sich wieder der Geruch menschlichen Blutes mit dazu gemischt hatte. Verwundert schüttelte der erfahrene Kämpfer den Kopf. Er wusste ja, dass Neugeborene durstig waren und nach Blut lechzten, mehr noch als alle anderen Vampire. Aber so viel wie Alexiels Gefährtin trank, müsste sie doch bald platzen. Klar, Vampire konnten nicht „platzen“, aber es war schon amüsant, sich das vorzustellen.
Jetzt sah Demetri einen kleinen Fetzen Stoff hinter den Ersatzreifen, welche die Tankstelle zur Verfügung gestellt und neben dem Häuschen gelagert hatte, hervorgucken.
Beiläufig schlenderte Demetri hinüber und sah sich um. Er tat so, als ob er das Profil der Reifen begutachtete, doch in Wahrheit rollte er sich von der Leiche weg. Als er den ausgesaugten Körper sah, legte er den Kopf schief. Zweifellos das Werk eines Neugeborenen. Es war kein einziger Tropfen Blut mehr in dem Körper des Mannes, der dort blass und eiskalt an der Wand gelehnt saß. Dennoch lag der Geruch der Verwesung in der Luft und brannte dem Volturi-wächter in seiner hochempfindlichen Nase.
Es war ziemlich schlampig von Alexiel und seiner Gefährtin gewesen, die Leiche einfach zurückzulassen. Deswegen nahm Demetri angewidert die toten Körper, der eben noch bloßgestellt dort gelegen hatte, hoch und schleuderte ihn mit aller Kraft in einen ungefähr 1km entfernten Busch.
Wenigstens sah man ihn dort nicht auf Anhieb und könnte meinen, dass er von einem Tier angefallen worden war.
Gelassen schlenderte der Volturi wieder zurück und ging zielstrebig auf das Kassenhäuschen zu.
Als er die Tür öffnete, klingelte eine kleine Kuhglocke und verkündete, dass ein Kunde im Raum war. Was völlig unnötig schien, da man einen Kunden in diesem kleinen Haus unmöglich übersehen konnte. In dem engen Raum stank es nach Tabak, Drogen, Alkohol und menschlicher Nahrung vermischt mit dem Geruch des Mannes. Da Demetri doch einen gewissen Stolz hatte und nicht jeden x-beliebigen Menschen aussaugte, ekelte er sich vor dem Blut, dass durch die Adern seines Gegenüber floss. Er hielt die Luft an, damit er nicht ganz benebelt wurde von diesen penetranten Gerüchen. Er zog seine Nase kraus, bevor er in die Tasche seines Umhangs langte und eine Karte hervorholte.
Wortlos reichte Demetri seine schwarz glänzende Kreditkarte herüber und wartete darauf, dass der Mann abkassierte. Doch als er keine Regung zeigte und bloß in Demetris Gesicht, welches durch die Kapuze verdeckt war, starrte, fing er an mit dunkler und bedrohlicher Stimme zu sprechen.
„Ich zahle für beide“, sagte er bloß und weder in seiner Stimme, noch in seiner Mimik war ein Gefühl zu erkennen. Wenn er wollte, konnte Demetri eiskalt sein, undurchschaubar, gefühlskalt. Doch meist machte er sich die Mühe nicht, wenn er bei den Volturi oder in einem Kampf war. Einzig und allein in zwei Situationen wandte er dies an:
Wenn er seinen Meistern gegenübertrat und einen Auftrag erledigt hatte und wenn er mal ein bisschen die Menschen erschrecken wollte.
Ein bisschen Spaß muss sein..., schoss es ihm durch den Kopf. Er erlaubte sich ein Grinsen, doch der Tankstellenwart sah es sowieso nicht. Er blickte hypnotisiert auf die Kreditkarte, die vor ihm auf dem Tisch lag.
Erst als Demetri sich ungeduldig räusperte, zuckte er zusammen und rechnete ab.
„Einen schönen Tag noch“, verabschiedete sich der schadenfrohe Volturi in der gleichen bedrohlichen Stimme, schnappte sich seine Karte und ging schnellen Schrittes zu Felix zurück.
Sie starteten ihre Räder und brausten weiter.

Sie fuhren weiter bis zum Boulevard Décarie und bogen dann links auf die 720 ab. Von dort aus gelangten sie zum Park de National du Mont–Saint-Bruno. Dort roch Demetri etwas anderes. Der Geruch von Alexiel und der großen Unbekannten wurde zwar immer stärker, aber es kam der Geruch eines anderen Vampirs hinzu.
Demetri vergaß niemals in seinem Dasein auch nur einen einzigen Geruch, deswegen erinnerte er sich sofort daran, dass dieser Vampir ihm auf keinen Fall fremd war. Leider klebte der Geruch dieses Vampirs damals an ihren Soldaten. Es war eine „sie“, soviel wusste er. Doch Demetri hatte damals bloß gegen ihre Neugeborenen gekämpft. Er war selbst in einer Armee gewesen. Sie hatten in diesem Kampf schwere Verluste erlitten, doch er und ein paar andere, darunter ihr Anführer und Schöpfer, waren mit dem Leben (oder Dasein) davon gekommen.
Demetri wusste, dass mit diesem Mädchen nicht zu spaßen war, das hatte man an ihrer Armee gemerkt. Deswegen raste er, mit Felix auf den Fersen, wie ein Irrer von dem Waldgebiet in dem sie sich befanden, davon. Er hatte wirklich keine Lust auf weitere Verzögerungen bei denen er womöglich noch eines seiner doch geliebten Körperteile zu verlieren.
Na immerhin kann ich meinen Sarkasmus nicht verlieren, dachte er sich und verdrehte die Augen.
Endlich kamen fuhren sie am Ortsschild vorbei, welches sie schon viel früher hätten erreichen sollen. ‚MONTREAL’, stand in großen, schwarzen Buchstaben darauf.
Demetri konnte sich gut vorstellen, dass Caius nicht sehr erfreut war, dass sie so lange für ihren Auftrag brauchten. Er konnte nur hoffen, dass sein Meister es verstehen würde, wenn er die ganze Geschichte kannte.

Demetri drosselte leicht sein Tempo und fuhr nur noch mit 120 km/h durch die stark befahrenen Straßen der Stadt. Er folgte nicht mehr genau Alexiels Geruch sondern hielt sich parallel dazu auf.
Er und Felix fuhren an diversen Häusern, Hotels und Läden vorbei, in Richtung Wald.
Dort angekommen stellten sie ihre Harleys ab und machten sich auf den Weg zu dem großen Tor aus Bäumen, welches Nahrung versprach.
„Na dann wollen wir mal. Stärken wir uns erst, bevor wir unseren Auftrag ausführen. Mit leeren Adern kann mich nicht so gut konzentrieren. Außerdem muss ich meine Wut mal an jemandem auslassen“, sagte Demetri zu Felix und grinste diabolisch.
Gerade als er sich umdrehte und in den Wald hineinlaufen wollte, hielt ihn eine warme Hand zurück. Sie war viel zu warm, um die von Felix zu sein. Demetri wirbelte herum und blickte in zwei braune Augen. Mit aller Kraft unterdrückte er ein Knurren und schaute stattdessen auf die ältere, kleine Frau, die immer noch seinen Arm mit ihrer Hand umklammert hielt. Ihre Augen waren schreckgeweitet. Zuerst dachte Demetri, sie hätte vor ihm Angst. Doch dann fing sie an zu sprechen.
„Bitte gehen Sie da nicht rein. Der Wald ist gefährlich. In letzter Zeit verschwinden immer mehr Menschen dort drin. Gerade gestern sind zwei Wanderer verschwunden. Der ganze Wald wurde durchkämmt und man hat nur ihre blutleere Leiche gefunden. Wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist, dass bleiben sie hier“, sagte sie und ihre raue Stimme zitterte vor Angst. Forsch entzog sich Demetri ihrem Griff und blickte scharf auf die Kanadierin hinab, was sie allerdings nicht sehen konnte.
„Ich denke ich kann selbst entscheiden, wohin ich gehe. Laufen sie nach Hause, wenn Ihnen Ihr Leben lieb ist“, knurrte er bedrohlich.
Sie verstand die Warnung und zockelte, noch verängstigter als vorher schon, so schnell sie konnte in die Stadt hinein.
„Komm, lass uns gehen. Ich muss Blut in meiner Kehle spüren, sonst begehe ich noch einen Mord!“ Demetri musste kurz über seinen Sarkasmus lachen, doch dann spürte er ein unerträgliches Brennen in seiner Kehle.
Ohne eine Antwort von Felix abzuwarten schritt er in den Wald hinein. Nach ein paar Schritten und als er von der Straße aus nicht mehr zu sehen war, strich er sich die Kapuze vom Kopf und fuhr sich durchs Haar.
Als er Felix hinter sich hörte, kauerte er sich nieder und spurtete los, immer tiefer in den Wald hinein. Er hatte bereits zwei Menschen gewittert und folgte nun dem Geruch, welcher seine Sinne umhüllte und verlockend nach ihm rief. In seiner Kehle flammte das Feuer schmerzhaft auf, doch in diesem Moment interessierte ihn der Schmerz nicht. Er dämmte ihn ab, indem sein Körper hm zu verstehen gab, dass es gleich aufhören würde, dass sein Durst gleich gestillt sein würde.
Demetri nahm seine Umgebung bloß verschwommen wahr, er konzentrierte sich nun ganz auf die pulsierenden Adern, den regelmäßigen Herzschlag und das Rauschen des Blutes in dem Menschenkörper, der ganz in seiner Nähe war. Er überließ sich ganz seinen Instinkten, den Instinkten des Vampirs in ihm. Vergessen war die Fassade, die er sonst aufrecht erhielt, wenn er sich unter Menschen begab, vergessen war alles menschliche an ihm. Er war ein Raubtier. Das tödlichste von allen. Und er war durstig. Um nichts in der Welt würde er sich nun davon abhalten lassen, seinen Blutdurst zu stillen.

Die zwei Menschen standen auf einer Lichtung auf der ein starker Vampirgeruch zu riechen war. Doch Demetri achtete nicht darauf, sondern knurrte gefährlich.
Er stürzte sich auf die zierliche Spanierin, die ihm am nächsten stand. Sie hatte schulterlange, schwarze Haare und war schlank. Mehr erkannte Demetri nicht, denn er schlug schon seine Zähne in ihren Hals. Er trank ihr warmes Blut in gierigen Schlücken und nahm bloß am Rande wahr, dass Felix sich den Mann, der bei ihr war, vorgeknöpft hatte.
Als Demetri auch noch den allerletzten Tropfen des spanischen Blutes aus dem nun leblosen Körper gesaugt hatte, stand er geschmeidig auf und strich sich seinen Umhang glatt. Die Leiche der Frau, dessen Haut nun bleich war, wie ein Wintermorgen, warf er kraftvoll ins Unterholz. Sie hatte sich nicht gewehrt, als er von ihr getrunken hatte. Wie auch, wenn sein Gift ihr ihre Sinne geraubt hatte?!
Ein letztes Mal leckte Demetri sich mit seiner Zunge über die makellos weißen Zähne, bevor er die vier Gerüche der Vampire auf sich wirken ließ.
Zwei davon hatte er erwartet. Die Gerüche von Alexiel und seiner Gefährtin. Dann war da noch ein weiblicher Geruch, auch von einem Vampir, doch diesen kannte er nicht. Nie zuvor in seinem Dasein hatte er einen solchen Geruch auch nur annähernd gewittert. Doch der letzte Geruch verwirrte ihn und klärte doch ihre Frage, die er und Felix schon auf der Fahrt hatten.
Es erklärte den Grund, warum Alexiel nach Montreal „geflohen“ war und auch warum er überhaupt in Forks gewesen war. Es war eigentlich ziemlich offensichtlich gewesen, dass es genau dieser eine Grund gewesen war, weshalb Alexiel diese Wege eingeschlagen hat. Felix und er hatten auf der Fahrt noch darüber gesprochen. Der Geruch war ihm nur allzu vertraut. Schon mehr als zwei Mal hatte er ihn gerochen. Damals in Kriegszeiten und vor ein paar Jahren bei den Cullens. Jetzt erinnerte er sich wieder. Er hatte nicht falsch gelegen mit seiner Vermutung, dass er in den Südstaaten gekämpft hatte, dass er einen hohen Rang in der Armee hatte. Der Geruch war nur damals mit dem fremder Vampire übertüncht gewesen, deswegen hatte er sich nicht erinnern können. Doch jetzt war der Geruch so präsent und ziemlich alleinstehend, da stürmten die Erinnerungen nur so auf Demetri ein.
Es war nämlich der Geruch von Major Jasper Whitlock.

Diese Erkenntnis traf Demetri wie ein Schlag ins Gesicht. Vor den paar Jahren, als er Jasper zum vermeidlich ersten Mal gesehen hatte, war sein Geruch verfälscht gewesen. Durch den Geruch der Cullens, der Wölfe, wie er jetzt wusste, und der Neugeborenen. Doch jetzt war er unglaublich stark und stach unter den anderen hervor. Bei den Cullens hatte er sich seinen Geruch nur am Rande eingeprägt, nicht bewusst. Doch jetzt wurde er wieder in alte Zeiten hereinversetzt.

In den Südstaaten tobte, wie immer, ein heftiger Kampf. Eigentlich waren es viele „kleine“ Kämpfe gewesen, doch es verflocht sich alles miteinander. Demetri hatte damals in einer starken Armee gedient. Er hatte mit und gegen die Neugeborenen gekämpft. Er hatte schon längst das erste Lebensjahr überschritten. Wie alt er war, wusste er heute nicht mehr genau, aber es mussten mehrere Jahrhunderte gewesen sein. Doch sein Befehlshaber war wesentlich älter als er. Demetri wurde von ihm in seine Armee aufgenommen, wegen seiner Gabe. Er hatte die Feinde aufgespürt und aus dem Hinterhalt vernichtet. Doch an einem Tag war alles anders.
Sie hatten mal wieder einen Hinterhalt geplant und waren bereit zu kämpfen. Doch als sie gerade zum tödlichen Schlag ausholen wollten, stellte sich heraus, dass ihre Feinde vorgewarnt gewesen waren. Demetri und seine Kampfgefährten wurden überrumpelt. Doch alle schlugen sich gut. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihnen. Sie waren in eine Sackgasse gedrängt worden und fanden keinen Ausweg. Sie waren in der Stadt, um die sie kämpften, gefangen. Ihre Feinde hatten beachtliche Größe angenommen. Denn die Neugeborenen hatten sich, dank Jaspers Talent, nicht gegenseitig umgebracht. Die Armee, in der Demetri gekämpft hatte, wurde eingeengt. Schließlich wurden Demetri und sein damaliger Freund von den anderen getrennt. Ein mächtiger Vampir und ein Neugeborener hatten sie von den anderen abgeschnitten. Sie kamen immer näher. Schließlich fragte der Neugeborene den anderen etwas und die Worte „Major Whitlock“ erklangen. Daraufhin tötete der Major Demetris Freund. Demetri selbst schlug dem Neugeborenen den Kopf ab und kämpfte dann gegen Jasper weiter. Der Kampf war ausgeglichener, als die zwei davor, doch Demetri wurde von der aufgehenden Sonne gerettet. Der Major floh und Demetri ging zurück zu den Überlebenden. An diesem Tag hatte er mehr Respekt für diesen Major gehegt, als selbst zu seinem Befehlshaber der Armee. Nicht nur weil der Major seinen Freund, der ein extrem guter Kämpfer gewesen war, getötet hatte, sondern wegen seiner Ausstrahlung. Er war sich seiner Sache so sicher gewesen. Er war so unglaublich selbstbewusst gewesen. Und die Art wie er sich bewegte, wie er redete, zeugte von ungeheurem Einfluss auf das, was geschieht.


Demetri hätte diese Ausstrahlung erkennen müssen, an dem Cullen. Er stach so sehr unter den anderen hervor. Demetri hatte den Major von damals nicht vergessen. Er hatte sich immer wieder bewusst daran erinnert, in der Hoffnung, den Major zu finden, herauszubekommen, wer er ist. Nun wusste er es. Und er wusste, dass er zu den Cullens gehörte. Es war schon verrückt, wie Demetri und er sich damals geglichen hatten und nun so unterschieden. Damals waren sie beide älter gewesen als ihre Kampfgefährten. Sie hatten einen mehr oder weniger (Jasper mehr, Demetri weniger) erhöhten Rang in der Armee gehabt. Sie waren beide perfekte Kämpfer. Sie hatten beide eine unglaublich nützliche Gabe, die sie am Leben erhalten hat.
Und nun war der große Major Whitlock ein Vegetarier geworden und kämpfte nicht mehr, so wie früher. Demetri dagegen war jetzt bei den Volturi, das beste was ihm hätte passieren können.
Demetri hatte sich so sehr gewünscht diesen geheimnisvollen und doch beeindruckenden Major zu finden und hatte gar nicht gemerkt, dass er direkt vor ihm stand. Demetri hatte niemandem die Geschichte je erzählt. Vermutlich hatte Aro es in seine Gedanken gesehen, aber warum hätte er Demetri darauf ansprechen sollen?!
Aus irgendeinem Impuls heraus, man könnte es Intuition nennen, folgte er zielstrebig dem Geruch des von ihm so hoch verehrtem Majors in den Wald hinein.
Felix folgte ihm verwundert, doch er achtete nicht auf ihn. In normaler Vampirgeschwindigkeit rannte er durch den Wald. Endlich konnte er zwei Gestalten sehen. Sie gingen, schlenderten eher, durch den Wald. Es waren Jasper Whitlock und die Person, dessen Geruch Demetri nicht kannte. Es war eine blonde Schönheit in einem Kleid, welches aus hellblauer Seide bestand, die wie Wellen um ihren schlanken und graziösen Körper floss.
Demetri lief jetzt parallel zu der Frau und dem Major. Sie hatten ihn noch nicht bemerkt.
Er ging ein paar zögerliche Schritte auf sie zu. Seine Miene war ausdruckslos und glatt. Keine Regung war zu erkennen. Einzig und allein seine Brust hob und senkte sich, als er die frische Waldluft durch seine Lungen einsog. Absichtlich trat Demetri auf einen Ast, der auf dem Waldboden lag. Wenn die zwei Vampire hier waren, so konnten auch Alexiel und seine Gefährtin nicht weit sein.
Bei dem Geräusch des knackenden Astes, schnellten beide Vampire herum. Sofort schob sich Jasper zwischen die unbekannte Frau und Demetri.
Ergeben hob dieser jetzt seine Hände und wich einen Schritt zurück. Bei einem Kampf wäre er Jasper vielleicht gewachsen, doch er wollte tunlichst einen Kampf vermeiden.
Erst jetzt blickte er dem Major in die Augen und sah, dass sie blutrot schimmerten. Er hatte erst vor Kurzem Menschenblut getrunken.
Da keiner der beiden etwas sagte, wollte nun Demetri zu sprechen beginnen.
„Major Jasper Whitlock“, fing er an mit ruhiger Stimme zu sprechen, die Hände immer noch erhoben, „nach all den Jahrhunderten habe ich dich gesucht, wo du doch zwei Mal direkt vor mir standest. Ich will dir und deiner Begleitung nichts böses. Ich werde dir alles erklären, wenn du mich lässt“, sprach er weiter und wartete auf eine Reaktion Jaspers.

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Er spürt Menschen auf, das ist seine Gabe. Er ist ein Tracker und noch tausendmal begabter als James. (Edward about Demetri)
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 Betreff des Beitrags: Re: Kanada
BeitragVerfasst: Do 13. Aug 2009, 16:31 
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Als sein Freund die Worte >>„Major Jasper Whitlock nach all den Jahrhunderten habe ich dich gesucht, wo du doch zwei Mal direkt vor mir standest. Ich will dir und deiner Begleitung nichts böses. Ich werde dir alles erklären, wenn du mich lässt<< aussprach erstarrte Felix. Er war davon ausgegangen das es Alex und seine neugeborene Gefährtin waren, aber da hatte er sich wohl getäuscht. Demitri satnd vor Jasper und wartete gebannt auf eine Antwort. Felix stellte sich neben den Volturi und starrte ihn unentwegt an. Okay ich hätte vieleicht noch verstanden wenn er Cullen angegriffen hätte. Er kann die Cullens ja nicht gerade leiden, aber das er so reagiert ist ja mal was ganz neues! schoss es felix durch den Kopf. er würde ihn am liebsten angreifen. Der kampf mit Emmett hat ihn nicht wirklich genügt. Jasper und Demitri starrten sich immernoch an während felix und die Vampirin immer nervöser wurden. Warum greift er nicht an?

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