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Everytime remember this Night

Mo 30. Nov 2009, 15:10

Leb wohl, liebste Schwester

-Didyme-
Irgendetwas war heute anders. Aro war so komisch. Nun gut, er war immer komisch, das gehörte zu seinem Charakter, aber seit wir, Marcus und ich, den Entschluss gefasst hatten, Volterra und damit die Volturi zu verlassen, hatte er sich noch seltsamer benommen. Irgendetwas an seinem Verhalten machte mir Angst.
Er war heute den ganzen Tag unterwegs gewesen und als ich ihn danach gefragt hatte, war er einfach weitergegangen. Irgendwas ging da nicht mit rechten Dingen zu.
Selbst Sulpicia, die sonst alles über meinen Bruder wusste, konnte mir nicht weiterhelfen. Vielleicht wollte sie auch nicht, denn sie konnte mich nicht besonders gut leiden.
Jedenfalls war ich heute vorsichtiger als sonst, was den anderen natürlich nicht entging. Sie versuchten allerdings nicht, mir meine Sorgen auszureden, ich hätte sowieso nicht auf sie gehört.


-Aro-
Ich war mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich es wirklich durchziehen konnte. Zum einen schien meine Schwester etwas gemerkt zu haben und zum anderen war ich mir nicht sicher, ob ich sie wirklich töten kann, wenn sie vor mir steht.
Ich musste einfach, schließlich konnte ich nicht einfach zusehen, wie die beiden Volterra verlassen würden. So eine Verschwendung von Talenten! Nein, das konnte ich einfach nicht zulassen, das würde meine ganzen Pläne zerstören!
Es tat mir leid, Didyme töten zu müssen, aber Marcus war einfach taktisch gesehen besser, seine Gabe war mehr wert und wichtiger für mich. Für die Volturi. Für alle.

Doch darüber konnte ich mir später noch Sorgen machen. Oder besser gar nicht. Mein Plan war ziemlich gut, wenn ich das mal so behaupten darf:
Vor kurzem hatte ich einen Gestaltwandler getroffen. Die anderen wussten nichts davon, aber das würde sich bald ändern.
Ich hatte nicht vor unser Heim zu verlassen oder Didyme zu entführen, ebenso wenig wollte ich allerdings dass jemand womöglich etwas bemerkte, weswegen ich einen Gestaltwandler als Ablenkung nehmen wollte. Das würde den Geruch überdecken, denn diese Gestaltwandler stanken furchtbar, und sie davon ablenken, dass Didyme fehlte. Später würde ich dann eine Lüge erzählen müssen. Aber das war eine verhältnismäßig kleine Sünde.

Wenig später verschwand ich unauffällig. Den Gestaltwandler hatte ich schon nach Volterra gelockt. Es war ein Luchs, was sich an sich nicht sehr gefährlich anhörte, aber es war ein gigantischer Luchs, sehr verwunderlich, doch es gehörte vermutlich zur Art der Gestaltwandler, überdurchschnittlich groß zu sein. Jedenfalls hatte ich vor, diesen Luchs jetzt schnell abzuholen. Ich hatte sie, denn es war ein Mädchen soweit ich wusste, nur Mädchen konnten so zickig sein, eingesperrt, in ein ungenutztes Gebäude, welches dennoch ziemlich stabil war.
Inzwischen stand ich davor. Alles war wirklich bis ins kleinste Detail geplant. Der Luchs würde ein wenig Verwirrung stiften, alle würden ihn suchen und ich konnte in der Zwischenzeit Didyme holen. Niemand würde es bemerken, da der Gestaltwandler mit seinem Gestank sämtliche anderen Spuren überdecken würde und das möglichst lange.
Vorsichtig öffnete ich die Tür, vor mir dieser riesige Luchs. Ich sah sie kurz an, schloss demonstrativ die Tür wieder und wartete. Als ich dieselbe wieder öffnete stand vor mir eine junge Frau von vielleicht 20 Jahren.
„Wenn sie mir bitte folgen würden“ meinte ich mit einem Kopfnicken, aber sie blieb stehen. Jetzt knurrte ich sie an, woraufhin die junge Frau zusammenzuckte und mich böse anstarrte. Danach folgte sie mir ohne Probleme. Wenn man die Gedanken der Leute kannte war alles einfacher. So hatte ich zum Beispiel über die Gedanken dieser Frau erfahren, dass sie eine jüngere Schwester hatte, die sie über alles liebte. Mit den richtigen Warnungen, Drohungen war so ein hartes Wort, hatte ich sie dazu gebracht, mir bedingungslos zu folgen.

Als wir jetzt in meinem Heim ankamen gab ich ihr ein Handzeichen und sie verschwand um die Ecke. Alles war genau abgesprochen.
Während Cilla, so hieß die Frau, das hatte ich inzwischen herausgefunden, die Treppen hinab stieg, Richtung Kerker, von wo aus sie nach oben kommen würde, verschwand ich nach links zu unseren Gemächern. Didyme war hoffentlich alleine, das würde die Sache erleichtern. Wenn nicht musste ich mir eben noch etwas einfallen lassen. Ich klopfte an ihre Tür und von innen ertönte ihre helle Stimme: „Herein!“ Ich trat ein. Sie war nicht alleine…


-Marcus-
Didyme hatte schon den ganzen Tag über beunruhigt gewirkt und das beunruhigte mich ebenfalls. „Didyme, Liebste, was ist los mit dir?“ Mit der einen Hand nahm ich die ihre und mit der anderen strich ich ihr zärtlich über das Haar.
„Ich weiß es nicht. Es ist so ein Gefühl, dass etwas falsch läuft. Irgendetwas wird heute passieren, ich spüre es.“ Gerade als ich etwas erwidern wollte, um sie zu beruhigen, klopfte es an der Tür und kurz darauf kam Aro herein. „Es ist nötig, dass du sofort in den Thronsaal gehst, Marcus. Jemand oder Etwas ist hier eingedrungen und jemand muss den Wachen Anweisungen erteilen, während Caius unterwegs ist. Ich selbst habe vor mit ein oder zwei anderen die Ausgänge zu überprüfen und gegebenenfalls zu verschließen. Könntest du bitte Alec und Chelsea in die Eingangshalle schicken?“


-Aro-
Marcus nickte, drückte kurz Didymes Hand und eilte Richtung Thronsaal davon. Ich versuchte, nicht daran zu denken, wie es mir in dieser Lage, in die ich ihn bald brachte, gehen würde, was mir in der Gegenwart meiner Schwester äußerst leicht fiel.


-Didyme-
„Aro, was ist los mit dir?“
„Nichts.“
Er log. Nun, ich würde es herausfinden, da war ich mir sicher. Ich wandte mich jetzt ebenfalls zur Tür.
„Warte. Du kommst mit mir mit.“
Ein Gefühl sagte mir, dass ich mich weigern sollte, ihm einfach so zu folgen. >Aber das ist Unsinn. Aro ist mein Bruder, warum sollte ich Angst vor ihm haben? < Zwar konnte ich diese unbestimmte Angst nicht abschalten, doch siegte letztendlich der Verstand und so folgte ich ihm in Richtung Eingangshalle. Dort warteten Alec und Chelsea bereits auf uns und wirkten seltsam bedrückt. „Sie haben soeben den Kerker verlassen, Meister.“
„Wunderbar. Folgt mir.“
Aro ging vorneweg, ich hinter ihm und am Schluss die beiden Wachen. „Wohin gehen wir?“ Ich war verwirrt. Was war hier los? Wir schienen ein festes Ziel zu haben, wo wir doch die Ausgänge überprüfen sollten.
Ohne sich umzudrehen antwortete Aro auf meine Frage mit einem einzigen Wort: „Kerker.“
Sofort blieb ich stehen. „Warum?“
„Dort ist der Eindringling aufgetaucht, also wird er vermutlich dort irgendwo hereingekommen sein.“
Das klang vollkommen logisch, und trotzdem, irgendwas lief gerade absolut falsch.
Vielleicht…vielleicht nicht bei uns, sondern bei den anderen…bei Marcus. Ich wurde auf der Stelle von Panik ergriffen. Das musste es sein. „Aro, warte! Schau mich an!“
Tatsächlich drehte er sich um und sah mich ausdruckslos an. Würde er einfach verschwinden, während die anderen in Gefahr waren?
„Ist…ist dieser Eindringling gefährlich? Kann ihnen etwas passieren? Bitte, sag mir die Wahrheit.“
Er trat auf mich zu und blickte mir direkt in die Augen. „Ihnen wird nichts passieren, das verspreche ich dir.“ In seinen Augen war nicht der leiseste Hauch einer Lüge zu erkennen. Ich vertraute ihm.

„Wir sollten weitergehen, Meister“ meldete sich Alecs Stimme hinter uns. Aro nickte und wandte sich zur Kerkertreppe. Doch statt dann dort zu bleiben stiegen wir eine weitere Treppe hinab. Hier unten kam so gut wie nie jemand vorbei und soweit ich wusste gab es hier auch keinen anderen Zugang als diese Treppe, aber Aro wusste es sicher besser wenn er hier nachsehen wollte. Am Ende des Ganges wandte er sich nach rechts und betrat die letzte Zelle. Nachdem wir alle viere diese betreten hatten schloss Chelsea die Tür ab.
Was war hier los?


-Aro-
Es war soweit. „Es tut mir Leid Didyme.“ Das tat es mir wirklich, daran hatte ich keinerlei Zweifel. „Aber es muss sein.“ Auch in diesem Punkt war ich vollkommen ehrlich zu ihr. Wenn ich das jetzt nicht tat, würde es die Volturi zerstören.
„Ich kann nicht zulassen, dass ihr beide Volterra verlasst. Ihr seid zu wichtig.“
Bevor meine Schwester etwas sagen konnte, fuhr ich fort: „“Lieber geht einer von euch für immer, als dass wir beide verlieren.“ Jetzt sah sie mich ausdruckslos an.
„Heißt das, dass du zwischen Marcus und mir entscheiden musstest?“ Ein Nicken meinerseits. „Dann bin ich froh, dass du mich für den Tod gewählt hast, denn eine Welt ohne ihn könnte ich nicht ertragen und lieber möchte ich ihn nie wieder sehen, als zu wissen, dass er nicht mehr existiert.“
Inzwischen war ich zu keinem Ton mehr fähig. Stattdessen gab ich Alec ein Zeichen und kurz darauf starrte meine Schwester mich mit leeren Augen an, ohne mich wirklich zu sehen.
„Danke Aro.“
Ich fasste ihre Hand, wollte noch ein letztes Mal ihre Gedanken hören, bevor sie für immer verstummen würden. Sie würde es nicht spüren.
Im Moment dachte sie nur an Marcus und vor Schmerz, der nicht ganz mein eigener war, zuckte ich zusammen, zog meine Hand aber nicht weg.
Nach ein oder zwei Minuten ließ ich ihre Hand los und der Strom von Gedanken und Erinnerungen erstarb.
Jetzt musste es sein. Ich musste meine Schwester töten. Die Tatsache, dass sie es nicht spüren würde, beruhigte mich nur wenig, denn sie wusste es.

Es dauerte nicht lange. Ich war gerade dabei ihre Überreste zu verbrennen und starrte Gedankenverloren in die Flammen, als die Tür sich öffnete und Caius eintrat. Sein Blick wanderte von mir, hin zum Feuer und zurück zu mir. Ich ergriff seine Hand und seinen Gedanken entnahm ich, dass er Bescheid wusste. „Es musste sein. Ich konnte sie unmöglich gehen lassen.“ Warum wollte ich mich eigentlich rechtfertigen? Caius nickte nur knapp. Nachdem das geklärt war wandte ich mich an Chelsea. Sie würde jetzt nach oben gehen und sich den anderen anschließen. Dabei würde sie so lange in Marcus’ Nähe bleiben, bis er vom Tod seiner Frau hören würde. In diesem Moment würde sie ihn mehr an die Volturi binden, damit er nicht gehen konnte. Vorher war es nicht möglich, da Marcus es vermutlich bemerken würde und sofort wüsste, dass etwas passiert war.

Nachdem ich das Feuer gelöscht hatte, beeilte ich mich, nach oben zu kommen.
Alle waren im Thronsaal versammelt, doch ich scheuchte sie nach draußen, bis auf Marcus, Caius und Chelsea. Marcus hielt mir die Hand hin und ich erfuhr alles über die Jagd. Cilla hatte gute Arbeit geleistet, war aber tot. Ich nickte zur Bestätigung, das Nicken kam heute ziemlich oft vor, vermutlich deshalb, weil ich meiner Stimme nicht traute. Eine Lüge zu vertuschen war um einiges leichter als ein Mord. Mord, dieses Wort zu denken machte mir nicht direkt Angst, aber ich schauderte innerlich.
Chelsea saß in einer Ecke. Es hatte ihr überhaupt nicht behagt in diesen Plan integriert zu sein, da sie Didyme und Marcus sehr zugeneigt war. Aber sie musste gehorchen.

„Aro, was ist los?“


-Marcus-
Was hatte Aro nur? Er benahm sich anders als sonst. „Marcus, Bruder, es tut mir Leid. Didyme ist tot.“ WAS?! Nein, das konnte er nicht gesagt haben, unmöglich. Es war ein Scherz oder ich hatte mich verhört. Doch ich wusste, dass Aro nicht scherzte und ich es richtig verstanden hatte. Ich knurrte wütend und trat hart gegen meinen Thron, der sofort zerstört war. Noch bevor alle Teile auf den Boden aufschlugen wurde ich von tiefster Verzweiflung ergriffen. Wie konnte das sein? Wenn Didyme tot war…ohne sie wollte ich nicht mehr existieren, erst recht nicht hier, wo ich immer an sie denken würde, müsste. Doch noch im selben Moment spürte ich, wie ich die Volturi niemals würde verlassen können, so sehr ich auch eigentlich wollen müsste, ich wollte nicht.
Manipuliert, einsam und zerbrochen stand ich mitten im Saal, wie eine Säule, und wurde von drei Augenpaaren besorgt angeschaut.
Ohne ein Wort zu sagen rauschte ich durch die Tür.


-Aro-
Marcus verschwand einfach, ohne einen Ton zu sagen. Ich wusste, dass er todunglücklich war, doch ich würde verhindern, dass er irgendetwas Dummes anstellen würde.
Ich hatte Didyme versprochen, dass ihm nichts geschehen würde und ich würde ihren letzten Wunsch erfüllen.

Mo 30. Nov 2009, 15:10

Re: Everytime remember this Night

Mo 30. Nov 2009, 16:21

cool cool schreib weiter!!

Re: Everytime remember this Night

Mo 30. Nov 2009, 17:13

Bella ich glaube kaum, dass er weiterschreiben wird.
Sieht mir nach einem Oneshot aus.
Aber ich finde ihn toll.
Jetzt sieht man mal, wie es für die drei gewesen sein muss.
Und ich finde toll, dass du Aro nicht als gefühlskalt und böse beschrieben hast 8so wie ich :D )

LG

Re: Everytime remember this Night

Mo 30. Nov 2009, 18:19

trotzdem!!! schreib weiter acuh wenns nicht geht

Re: Everytime remember this Night

Mo 30. Nov 2009, 19:12

bellachen, tut mir leid, aber demi hat recht
es ist zu ende :twisted:

tjaa, aro und gefühlskalt wär dann langweilig gewesen aus seiner sicht zu schreiben...ich mein, wenn er nur denkt: "heute bring ich meine schwester um, das wird ein spaß" :mrgreen:

Re: Everytime remember this Night

Mo 30. Nov 2009, 19:21

oh ja! :mrgreen:

gefällt mir total gut, macci!!
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